Kategorie „Mannschaft des Jahres“: Diese Teams stehen zur Wahl

Die Taunus Zeitung ruft zur Sportlerwahl 2022 im Hochtaunus auf. Wir stellen Ihnen die Teams vor, die in der Kategorie „Mannschaft des Jahres“ nominiert sind.
Bad Homburg - Auch in diesem Jahr sind fünf Mannschaften in der Kategorie „Mannschaft des Jahres“ nominiert. Wir stellen die Teams in kurzen Porträts vor. Anschließend können Sie hier für Ihre Sportler des Jahres abstimmen.
Falcons Bad Homburg: Meisterschaft krönt sagenhafte Serie
- Erstmalig Meister der 2. Bundesliga
- 23 Pflichtspiele in Serie ohne Niederlage
Die Falcons Bad Homburg waren in der Saison 2021/22 die beste Mannschaft Deutschlands in der 2. Basketball-Bundesliga der Damen. In einem denkwürdigen Endspiel setzten sich die Spielerinnen von Coach Jay Brown und Co-Trainer Bernd Betz am 23. April im Duell der beiden Sieger der Zweitliga-Gruppen Süd und Nord gegen Alba Berlin mit 93:66 (38:30) durch.
Nach dem 23. Sieg in Serie seit dem 30. Oktober 2021 regnete es für die Spielerinnen der HTG Bad Homburg goldenes Konfetti, sie streckten den silbernen Pokal in die Höhe und ließen sich von den Fans mit Standing Ovations sowie dem Queen-Ohrwurm „We Aare The Champions“ bei der Party nach der Siegerehrung feiern. Drei Spielerinnen krönten mit diesem gigantischen Erfolg ihre Zeit im Trikot der HTG, denn die US-Girls Elizabeth Klinker (26) und McKenzie Johnston (26) kehrten in ihre Heimat zurück, während für Nerea Garmendia Odroziola (34) das Playoff-Finale das Ende ihrer Laufbahn bedeutete.
Die zweite Damen-Mannschaft der HTG, regelmäßig mit Talenten der „Ersten“ spielend, sicherte sich in der Regionalliga Südwest ebenfalls die Meisterschaft. Dies dazu noch mit einem phantastischen Rekord, denn vom 5. Dezember 2021 bis zum 15. Januar 2023 blieb das Team von Trainerin Gergana Georgieva in 24 Spielen in Serie ungeschlagen. (sp)
Bad Homburg Sentinels: Debütant startet in der U-19-Bundesliga durch
- Viertelfinal-Teilnahme in der GFL Juniors (Altersklasse U19)
- Als Bundesliga-Debütant sechs Siege in sechs Vorrundenspielen
16 deutsche Spieler haben es laut Recherche von kicker.de bisher geschafft, in der besten Liga der Welt zu spielen. Entsprechend aufregend war es für die 75 Jugendlichen im U-19-Kader der Bad Homburg Sentinels, als Jakob Johnson, deutscher Profi in der National Football League (NFL) bei den Las Vegas Raiders, Tipps gab. Trainer Markus Laumann hatte Johnson angeschrieben, der Profi spontan einen Video-Call vorgeschlagen.
Ein Ratschlag des Profis lautete: „Du musst mehr investieren als die anderen, um deine Ziele erreichen zu können.“ Und das intensive Training der Sentinels machte sich bezahlt. Erstmals überhaupt in der Jugend-Bundesliga (GFL Juniors) am Start, liefen die „Wächter“ sogleich den Wiesbaden Phantoms – der bisherige Platzhirsch im Rhein-Main-Gebiet, was die Jugend betrifft – den Rang ab. Sechs Spiele, sechs Siege: Die U 19 der Sentinels spielte die „Perfect Season“.
Herausragend: Offensive Tackle Manuel Beigl (wechselte nach der Runde an ein renommiertes US-College in Michigan), Linebacker Adrian Fietze, Wide Receiver Finn Kohlenbach aus Königstein, der die meisten Touchdowns erzielte, und Kicker Jonas Kauth (schießt Fieldgoals über 50 Yards). Im Play-off-Viertelfinale gegen Titelverteidiger Cologne Crocodiles war dann Schluss (3:44), doch der Stolz auf eine starke Saison überwog. (rem)
TV Bommersheim: Souveräner Aufstieg, gemütliche Feier
- Meister der Oberliga Hessen
- Aufsteiger in die viertklassige Regionalliga Südwest
Ende März knallten die Sektkorken: Mit einem 3:0 über Orplid Darmstadt machten die Volleyballer des TV Bommersheim in der Oberliga-Aufstiegsrunde Nägel mit Köpfen und den Aufstieg in die Regionalliga Südwest klar. Letztmals hatten die Spieler um Erfolgscoach Patrick Hehl (44) in der Saison 2010/11 in der Regionalliga geschmettert und gebaggert – mit ihm als Spieler.
Nach umkämpfter Vorrunde, darunter zwei 3:2-Siege gegen den USC Gießen, schlug das Pendel zugunsten des TVB aus. Die Playoffs, sprich: die Spiele der Aufstiegsrunde waren erreicht. „Am Ende war es dann aber sehr souverän von uns“, blickt Hehl gerne in den März zurück. Seine Mannschaft hatte in der Rückrunde sämtliche Kontrahenten geschlagen. Zu Beginn der Aufstiegsrunde hatten sich die Bommersheimer noch auf einen harten Vierkampf mit dem TV Biedenkopf, TV Waldgirmes II und dem VC Ober-Roden eingerichtet. Bis es kein Halten mehr für die „Netzkünstler“ aus dem Oberurseler Stadtteil gab und schon am vorletzten Spieltag die Rückkehr in die Regionalliga eingetütet war. Die Meisterschaft in der Oberliga Hessen gewann der TVB ebenso.
Auf dem Wunschzettel hatte der Aufstieg vor Saisonbeginn gar nicht gestanden – wie Hehl denn auch seine Mannschaft generell als „vergleichsweise wenig euphorisch“ beschreibt. Das Erfolgsteam organisierte nicht etwa eine rauschende Fete, sondern feierte „in gemütlicher Atmosphäre“ im Bad Homburger Kronenhof. (gg)
SGK Bad Homburg: Leicht verspätet zum größten Vereinserfolg
- Meister der hessischen Landesliga I der Turnerinnen
- Aufsteiger als Nachrücker in die viertklassige Regionalliga
Inmitten einer dunklen Zeit begann die Erfolgsstory. Im April 2020, also während des ersten Lockdowns, war die langjährige Bundesligaturnerin Silvie Wentzell dem Ruf eines befreundeten Trainers gefolgt und zur SGK Bad Homburg gewechselt. An den prima Voraussetzungen in der modernen Kirdorfer Halle konnte die Bad Sodenerin aber erst einmal gar nicht partizipieren.
Bis zum Frühjahr 2022 dauerte es, ehe ihre neu zusammengestellte Turnerinnen-Riege an Mannschaftswettkämpfen teilnehmen konnte. Vorher ruhten die Ligen. In der höchsten hessischen Wettkampfklasse, der Landesliga I, waren die SGK-Damen prompt eine Klasse für sich. Auch dank der Verstärkungen aus Frankfurt (Angela Samardzic, Laura Schiewer, Kerstin Weil, Alisa Lang) und nicht zuletzt dank Wentzell selbst, die mit 46 Jahren immer noch auf einem Top-Niveau turnt, qualifizierte sich die SGK ungeschlagen für den Aufstiegswettkampf. In Hamburg durften für den Hessenmeister aber drei Akteurinnen nicht an die Geräte gehen, die mit Doppelstartrecht bereits für den TV Langen in der Regionalliga geturnt hatten. Rang drei, knapp vorbei.
Die erlösende Nachricht erreichte den Verein schließlich im Januar: Weil zwei Teams aus der Deutschen Turn-Liga (DTL) zurückzogen, rückte die SGK in die viertklassige Regionalliga nach. Der größte Erfolg im Mannschaftsturnen für die SGK war perfekt. (rem)
SV Seulberg: Das gab’s im Verein seit 33 Jahren nicht
- Meister der Bezirksoberliga Wiesbaden/Frankfurt
- Aufsteiger in die fünftklassige hessische Landesliga Mitte
Ende Mai war es so weit: Die Handballerinnen des SV Seulberg hatten sich mit 30:23 beim TuS Nordenstadt durchgesetzt und ließen daraufhin kräftig die Korken knallen. Schließlich hatten sie durch den Triumph in der Aufstiegsrunde der Bezirksoberliga Wiesbaden/Frankfurt das Ticket zur Landesliga Mitte gelöst. Damit haben die von Manfred Müller trainierten Seulbergerinnen Geschichte geschrieben: Nach 33 Jahren spielt wieder ein Team des SVS auf Landesebene. Das Tüpfelchen auf dem i: Noch nie hat es eine Seulberger Damenmannschaft so hoch gebracht.
Mit zwei Bussen und etlichen Privat-Pkw waren die Seulbergerinnen an den Ort des Triumphs in den Wiesbadener Stadtteil gefahren. Die Taunushalle war fest in rot-weißer Hand. „Natürlich haben wir mit Juliane Grauer eine überragende Spielerin. Nicht nur, was ihre Treffsicherheit angeht – sie trifft auf dem Feld auch stets die richtigen Entscheidungen und hat ein gutes Auge für ihre Mitspielerinnen“, lobte der Trainer. Ausschlaggebend sei aber auch, dass Müller seit nunmehr acht Jahren ein fast unverändertes Team trainiert: „Die Mädels bilden eine verschworene Einheit. Da weiß jeder, was der andere auf dem Spielfeld tut.“ Als Plus wertete er die ungemeine Konditionsstärke seiner Spielerinnen: „Wir drücken in jedem Spiel 60 Minuten lang auf die Tube. Wenn der Gegner zu schwächeln beginnt, können wir immer noch zulegen.“ (gg)