Zu den größten Herausforderungen dieses Jahres wird für den Carl-von-Weinberg-Schüler gehören, die internationalen Titelkämpfe und verschiedene Trainingslager mit den Abiturprüfungen unter einen Hut zu bekommen. (kig)
An diesen Moment wird sich Oliver Koletzko bestimmt noch lange erinnern. Es war ein Gefühl, bei dem es „emotional von null auf hundert ging“, sagte der Weitspringer aus Schmitten-Dorfweil in der Retrospektive, wenn es um den schönen Sommertag im Juli geht. Der Noch-17-Jährige war bei den Europameisterschaften der Altersklasse U20 im estnischen Tallinn als einer der Jüngsten angetreten und hatte im letzten Versuch „einen rausgehauen“, wie es unter Leichtathleten so schön heißt: 7,98 Meter, das bedeutete die Goldmedaille. Koletzko heulte noch auf der Tartanbahn wie ein Schlosshund. Es habe „alles rausgemusst“, erzählte er.
Mit seiner Weite ist der Schüler der Adolf-Reichwein-Schule in Neu-Anspach, der für den Wiesbadener LV startet, nur noch acht Zentimeter vom deutschen Jugendrekord entfernt. Den hält Ron Beer (Dynamo Berlin) seit 1984.
Dass „Olli“ Koletzko an die Achtmetermarke heranspringen kann, hatte er freilich schon im Mai unter Beweis gestellt. Bei einem Meeting seines Vereins erreichte er 7,90 Meter. Das bedeutete Hessenrekord. Für seine weiteren Erfolge musste der Youngster aus dem Hochtaunus 2021 nicht ganz so weit springen: Für den deutschen U20-Titel in Rostock reichten ihm 7,76 Meter. Dritter der Männerkonkurrenz wurde er bei der DM in Braunschweig mit 7,60 Metern. Für die Leser eines Fachmagazins Grund genug, Koletzko zum „Juniorsportler des Jahres“ zu küren. Im Hinblick auf 2022 äußerte sich der Shooting-Star bescheiden: Er wolle Konstanz in seine Sprünge bringen. (rem)
Das Jahr 2021 wird Tennis-Profi Tim Pütz aus Usingen trotz der Corona-Pandemie in bester Erinnerung bleiben. Zum einen, weil er am 6. Januar erstmals Vater wurde – zum anderen in sportlicher Hinsicht, weil das zurückliegende Kalenderjahr das erfolgreichste in seiner Profikarriere gewesen ist. Der gebürtige Frankfurter, der seit einigen Wochen wieder in Usingen lebt, wo er seine Jugend verbracht hat, ist nämlich in der Doppel-Weltrangliste nach oben geschossen wie eine Rakete.
Nach seiner bislang besten Platzierung auf Rang 17 am 15. November 2021 stand der 34-Jährige am Jahresende auf Position 18, war als Mitglied der deutschen Davis-Cup-Mannschaft im Doppel auch nach acht Einsätzen noch immer ungeschlagen und hatte in der Saison auf der ATP-Tour nicht weniger als vier Turniere gewonnen: am 2. Mai in Estoril und am 23. Mai in Lyon mit dem Monegassen Hugo Nys als Partner sowie am 18. Juli in Hamburg und am 7. November in Paris mit dem Neuseeländer Michael Venus.
Darüber hinaus nahm Pütz noch an den Olympischen Spielen in Tokio teil, die nicht zuletzt durch die Goldmedaille von Alexander Zverev im Herren-Einzel für den DTB eine historische Bedeutung erlangt haben. Im Doppel erreichten Pütz und sein Partner Kevin Krawietz das Achtelfinale.
Mit Krawietz zusammen war der Profi aus dem Taunus zu Beginn des neuen Jahres schon wieder für Deutschland im Einsatz, wobei das Team beim ATP-Cup in Sydney allerdings das Aus in der Vorrunde ereilte. Bei den Australian Open in Melbourne erreichte er mit Michael Venus dann das Viertelfinale. (sp)