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Stierstadt vor dem Tor gnadenlos

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Sieg-Torschütze Nils Arne Wielpütz (Mitte) wird von Trainer Benjamin Platt (rechts) nach dem Abpfiff beglückwünscht.
Sieg-Torschütze Nils Arne Wielpütz (Mitte) wird von Trainer Benjamin Platt (rechts) nach dem Abpfiff beglückwünscht. © Gerhard Strohmann

Das Spitzenquintett der KOL rückt zusammen – was an Tabellenführer FSV Friedrichsdorf liegt. Der siegte nämlich gestern nicht, dafür aber alle vier Jäger.

Usinger TSG II – FSG Weilnau/Weilrod/Steinfischbach 2:1 (1:1): „Arbeitssieg“, meinte Usingens Trainer Ben Platt nach dem Abpfiff eines recht mäßigen Spiels. Schon in der 8. Minute fiel das 0:1, als „W/W/S“ von einem Usinger Fehlpass profitierte und anschließend Jannis Mühle vors Tor der UTSG flanken wollte. Die Flanke „verrutschte“ ihm jedoch und wurde schließlich für Keeper Patrick Wehner lang und länger – und letztlich zu lang.

Zum Thema Pleiten, Pech und Pannen sollte dann Weilnaus Marc Kaul seinen Beitrag leisten – in doppelter Ausführung. So verlängerte er in der 13. Minute einen Freistoß von Nils Arne Wielpütz beim Abwehrversuch per Kopf zum 1:1 ins eigene Tor. Diesen Fauxpas wollte Kaul in der 75. Minute wiedergutmachen, als es nach vermeintlichem Foul von Björn Pauly Strafstoß gab. Diesen aber jagte Kaul über das Tor. Trost erhielt er nach dem Abpfiff dann von beiden Seiten: „Es war ja auch gar kein Elfer“, merkte Ben Platt stellvertretend für beide Teams an. In der 88. Minute avancierte dann Wielpütz zu Usingens Matchwinner, als er eine von der FSG nur halbwegs geklärte Ecke volley aus 20 Metern zum 2:1-Siegtreffer verwerten konnte.

Tore: 0:1 Mühle (8.), 1:1 Kaul (13./ET), 2:1 Wielpütz (88.).

FC Neu-Anspach II – SGK Bad Homburg 1:3 (1:2): Aus Sicht von Anspachs Pressesprecher Sebastian München war die Niederlage eine verdiente, „weil uns der letzte Biss gefehlt hat“. Die Kirdorfer hatten in der 16. Minute durch Michael Jankielewicz das 0:1 vorgelegt, als er von Cüneyt Yalcin per Querpass in Szene gesetzt wurde. Beim 0:2 (37.) schlüpfte Yalcin dann in die Rolle des Vollstreckers und war Nutznießer eines Anspiels von Ikemba Bankunye. Zwei Minuten vor der Pause trafen die Gäste erneut – allerdings durch Ersin Dincer beim Abwehrversuch zum 1:2 ins eigene Tor. Schiedsrichter Nehler (Heusenstamm) habe, so München, das Tor als das schönste im Spiel bezeichnet. Sei’s drum – es fiel noch ein viertes, als Ismail Bal einen Konter zum 1:3 abschloss. „Die SGK hätte die Partie viel früher entscheiden können“, so der FC-Sprecher.

Tore: 0:1 Jankielewicz (16.), 0:2 Yalcin (37.), 1:2 Dincer (43./ET), 1:3 Bal (90.+5).

FV Stierstadt – FC Weißkirchen 6:1 (1:0): „Wir haben uns lange Zeit schwergetan“, kommentierte Stierstadts Pressesprecher Michael Zadravec den zu hoch ausgefallenen Derbysieg. Die ersten 45 Minuten seien hüben wie drüben „Fehlern behaftet gewesen, da kamen ja höchstens 20 Prozent der Pässe an“. Was aus Zadravecs Sicht dann den Ausschlag für den hohen Sieg gegeben habe: „Weißkirchen spielte nach Rückstand zu naiv nach vorne, das haben wir bestraft.“

Ins Verderben gerannt

Fürs 1:0 (37.) sorgte Marcel Biskup auf Zuspiel von Marcin Rogacz. Das 2:0 (53.) durch Altan Sak beantwortete der FCW durch Eric Kemen nach einer Flanke von Ilker Kula umgehend mit dem 2:1 (55.). Die Gäste rannten weiter an – und in ihr Verderben: Sak erhöhte auf 3:1 (56.). Nun brach die Gästeabwehr auseinander: La Medica nutzte ein Sak-Zuspiel zum 4:1 (65.), und nachdem dann Kemen per Lattenköpfler am 4:2 gescheitert war (77.), legte Dominik Tomic im Gegenzug das 5:1 nach Doppelpass mit Nico Müller nach (78.). Das wiederholte sich dann in der 82. Minute gleich nochmal: Kaum hatte der Stierstädter Pfosten den zweiten Weißkirchner Treffer durch Alessandro Cavalera verhindert, ging auch schon über Altan Sak die „Konter-Post“ ab – zum 6:1 (83.).

Tore: 1:0 Biskup (37.), 2:0 Sak (53.), 2:1 Kemen (55.), 3:1 Sak (56.), 4:1 La Medica (65.), 5:1 Tomic (78.), 6:1 Sak (83.).

Eintracht Oberursel – SpVgg Bad Homburg 0:1 (0:0): „Bis zur Pause hätten beide Teams ohne Torwart spielen können“, meinte Eintracht-Spielausschussboss Thomas Pfettscher, „zehn Grad wärmer und ich hätte von einem lauen Sommerkick gesprochen.“ Es wurde nach der Pause nur schleppend besser. In der 64. Minute schien die Waage Richtung Oberursel auszuschlagen: Homburgs Musa Bas war nämlich mit Gelb-Rot (Foulspiel) „geflogen“. Denkste: Die nächste Chance bot sich den unterzähligen Gästen, als Drago Cubrlo von Eintracht-Keeper Karim Hama (vertrat den erkrankten Stammkeeper Marcus Fleckenstein) elfmeterreif gelegt wurde (74.). Die Schiedsrichterpfeife blieb jedoch stumm. „Da hatten wir echt Glück“, so Pfettscher. Urplötzlich war die Eintracht präsent: George Ciobanu per Freistoß (76.), Ömer Hotaman mit Kopfball, der von der Linie geschlagen wurde (78.), Gerome Loew per Kopf um Zentimeter daneben (80.) und Klaus Klenner volley drüber (82.): ein Trommelfeuer an Chancen für die Eintracht – ohne Erfolg. Dann sah Orschels Eray Acikgöz Gelb-Rot (Foul/88.) – ehe die Nachspielzeit anbrach und laut Pfettscher „ausgerechnet Ömer Hotaman als unser Bester einen Elfer verursachte“. Mohammed Hamid Faquir war gelegt worden – und verwandelte den Elfer.

Tor: 0:1 Faquir (90.+2/FE).

EFC Kronberg – FSV Friedrichsdorf 2:2 (1:0): Nach dem Schlusspfiff hielten sich mit Michael Janson (EFC) und Metin Yildiz (FSV) beide Trainer gegenseitig vor, Härten in die Partie gebracht zu haben. Die seien von Schiedsrichter Neiss (Hohenstein) zu spät unterbunden worden. Einig waren sich Janson und Yildiz über den Ausgang der Partie. „Kämpferisch haben wir ein starkes Spiel gezeigt und zu Recht ein Remis geholt“, meinte Janson. Worte, die Yildiz wie folgt ergänzte: „Wir haben nicht die Lösungen gefunden, uns durchzusetzen.“

Die Partie ließ sich mit einem Lattenkopfball von Florian Fuchs vielversprechend für den Spitzenreiter an (15.). Fünf Minuten später jedoch klingelte es im anderen Tor: Marcel Würges hatte aus 30 Metern einen Freistoß auf den Kasten von Dominic Grossmann gejagt, der sich den Ball dann irgendwie selbst ins Tor lenkte. Die Kritik in der Halbzeitpause schien bei seinem Team angekommen, denn schon in der 48. Minute glich Francesco Marino mit einem Schuss ins lange Eck aus. Fünf Minuten später deutete der Referee auf den Strafstoßpunkt. Marc Reichert vollstreckte sicher zum 1:2 (53.). Nur fünf Minuten später nutzte Kronbergs Jannik Jochmann einen Stellungsfehler zum 2:2. Dabei blieb es dann auch – allerdings nicht bei nummerischer Ausgeglichenheit. Neiss zeigte zunächst Kronbergs Dennis Janson nach Foul an Labinot Lugolli Gelb-Rot (75.), dann auch noch Teamkollege Timothy Wray für ein Foul an „Bubu“ Ochmann (90.+5).

Tore: 1:0 Würges (20.), 1:1 Marino (48.), 1:2 Reichert (53./FE), 2:2 Jochmann (58.).

SG Wehrheim/Pfaffenwiesbach – Teutonia Köppern 1:3 (1:0): Aufatmen bei den Teutonen: Im zwölften Spiel der zweite Sieg – auf den die Gastgeber dadurch nach wie vor warten. „Nach einer verkrampften ersten Halbzeit wurde das Köpperner Spiel zwingender, nicht zuletzt“, wie Wehrheim/Pfaffenwiesbachs Fußballboss Volker Ketter neidlos anerkannte, „durch die Einwechslung von Dragan Kuraja und Massimo Bacchiocchi.“ Zur Pause hatten die Gastgeber geführt, nachdem Lars Röske nach einem Diagonalpass von Lindner in der 45. Minute mit dem 1:0 zur Stelle war.

Zehn schwarze Minuten

Zwei gute Chancen für Thomas Weber – per Kopf (49.) und aus 25 Metern (52.) – zu Beginn der zweiten Hälfte deuteten dann an, dass in der Teutonen-Kabine von Trainer Tim Platt offenbar die richtigen Worte gesprochen wurden. „Dann kamen unseren zehn schwarzen Minuten“, meinte Ketter. Zunächst glich Kuraja in der 77. Minute nach zu kurz abgewehrter Ecke zum 1:1 aus, dann war es Fitwi Tesfay Eyob, der zum 1:2 (83.) abstaubte, nachdem Bacchiocchi einen Freistoß unter der hochspringenden SG-Mauer aufs Tor gejagt hatte. Entschieden war das Kellerduell dann mit Thomas Webers 16-Meter-Schuss zum 1:3.

Tore: 1:0 Röske (45.), 1:1 Kuraja (77.), 1:2 Tesfay Eyob (83.), 1:3 Weber (87.).

SF Friedrichsdorf – SG Oberhöchstadt 3:1 (0:1): „Bis zur Pause war meine Mannschaft eigentlich gar nicht anwesend“, kommentierte SF-Coach Martin Schmidt. Dafür war er mit seiner Truppe nach Wiederbeginn umso zufriedener: „Da haben wir klar dominiert und hochverdient gewonnen.“

Christian Freissmuth hatte mit dem 0:1 (33.) allerdings dafür gesorgt, dass die Sportfreunde ein dickes Brett würden bohren müssen. Zuvor hatte SF-Keeper Andreas Müller den Ball außerhalb des Strafraums vertändelt, so dass Freissmuth freie Bahn hatte. Seinen Patzer vom 0:1 machte Müller direkt nach Wiederbeginn wett, als er mit tollen Paraden zwei Mal das 0:2 durch Feriz Selmanaj verhinderte (47./53.). Fortan nahmen die Sportfreunde den Taktstock in die Hand und kamen durch El Ouahani zum 1:1 nach Marco Schäfers Vorarbeit (56.). Das 2:1 (63.) besorgte der zur Pause viel Schwung in die Partie mitbringende Mohamed Aliaj auf Zuspiel von Sasa Jovanovic, und mit dem 3:1 (72.) durch El Ouahani war die Partie gelaufen. Wieder hatte Schäfer Wegbereiter gespielt.

Tore: 0:1 Freissmuth (33.), 1:1 El Ouahani (56.), 2:1 Aliaj (63.), 3:1 El Ouahani (72.).

DJK Bad Homburg – FC Mammolshain 3:2 (1:2): „Ein 2:2 hätte ich auch genommen“, meinte DJK-Trainer Stephan Bodenröder nach der Partie. Immerhin hatte sein Team bis zur 87. Minute noch in Rückstand gelegen. In einer furiosen Schlussviertelstunde konnte die DJK ihre Fans aber für die vorangegangenen 75 Minuten versöhnen, schaffte durch Steffen Paul per Kopf nach einer Ecke von Steffen Fuchs das 2:2 (87.), um dann in der 90. Minute sogar noch das 3:2 bejubeln zu dürfen: Einen Konter über Markus Stryczek und Paul hatte Fuchs abgebrüht abgeschlossen.

„In der ersten Hälfte war Mammolshain klar besser. Bei uns lief dagegen wenig bis gar nichts“, so Bodenröder – trotz des frühen 1:0 (8.) durch Lukas Picha, der einen abgeklatschten Belfkih-Schuss abstaubte. Daraufhin verlegte die DJK das Heft des Handelns und sollte es bis zur Pause nicht mehr wiederfinden. Der FCM kam nach 35 Minuten zum verdienten 1:1, wenn auch durch ein Selbsttor von Marvin Willenberg. Das 1:2 (44.) durch Wayne Schäfers Winkelschuss warvöllig verdient. Am Ende konnte sich die DJK dann sogar noch eine „Ampelkarte“ für Özcan Hotaman (Foul/90+1) leisten.

Tore: 1:0 Picha (8.), 1:1 Willenberg (35./ET), 1:2 Wayne Schäfer (44.), 2:2 Paul (87.), 3:2 Fuchs (90.).

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