1. Startseite
  2. Sport
  3. Regionalsport

Tatjana Maria: Stolz und Ärger nach einem langen Arbeitstag

Kommentare

Am Ende verließen sie die Kräfte: Tatjana Maria.
Am Ende verließen sie die Kräfte: Tatjana Maria. © IMAGO/Peter Hartenfelser

Warum sich Tatjana Maria, die Nummer eins im deutschen Tennis, beim Turnier in Bad Homburg eine andere Spielansetzung gewünscht hätte.

Bad Homburg -Es brodelte in Tatjana Maria, als sie am Montagabend am Ende eines langen Arbeitstages den Pressevertretern im Bad Homburger Hotel Auskunft gab. „Ich war nicht wirklich einverstanden mit der Spielansetzung, aber ich bin stolz auf mich, dass ich das gemacht habe“, sagte die derzeit beste deutsche Tennisspielerin.

Die Uhr zeigte bereits 22.45 Uhr an, aufgestanden war die 35-Jährige mit ihrer Familie um sechs Uhr. Dazwischen lag für die zweifache Mutter, ihren Ehemann und Trainer Charles-Edouard Maria sowie die Töchter Charlotte (9) und Cecilia (3) die Anreise vom WTA-Turnier im italienischen Gaiba. Dort hatte sie am Sonntagabend in drei Sätzen das Finale verloren. Nachdem sie mit dem Flieger von Bologna nach Frankfurt gekommen war, stand sie am Abend gegen Topfavoritin Iga Swiatek bei den Bad Homburg Open auf dem Centre Court im Kurpark. Und leistete der Weltranglistenersten aus Polen zunächst erheblichen Widerstand. Dass Maria die Kräfte verließen, war dann beim 7:5, 2:6, 0:6 deutlich zu sehen.

„Die WTA hätte uns da helfen müssen“

„Bad Homburg ist eines meiner Lieblingsturniere. Die Stimmung war wieder mega“, sagte Maria. Sie könne den Turnierveranstalter durchaus verstehen, an der frühzeitig festgelegten Ansetzung des Swiatek-Spiels festgehalten zu haben. Ungünstigerweise war Maria dann am Freitag der Topfavoritin zugelost worden. „Ich denke, dass die WTA uns da hätte helfen müssen“, sagte die letztjährige Wimbledon-Halbfinalistin.

Mit „uns“ meinte sie auch Donna Vekic, die am Sonntag das Finale in Berlin gespielt (und verloren) hatte. Die Kroatin hätte in Bad Homburg auch am Montag spielen müssen und zog ihre Teilnahme zurück. Der wackeren Maria („Es war selbstverständlich für mich, hier zu spielen und für die Zuschauer in Deutschland alles zu geben“) hätte wegen der anbrechenden Dunkelheit noch ein Spielabbruch in die Karten spielen können: „Es war im dritten Satz schwer, etwas zu sehen, Iga fand’s auch nicht einfach.“ Doch Oberschiedsrichterin Sabine Schulz hielt nach Gesprächen auf dem Platz daran fest, die Partie durchzuziehen.

Abgehakt, jetzt gilt der Fokus von Maria Wimbledon. Wahrscheinlich fliegt sie mit ihrer Familie heute an den Ort ihres größten Erfolges. „Ich bin bereit für Wimbledon“, sagte sie, „ich bin jetzt 35, aber ich glaube, das noch einiges in mir steckt.“

Auch interessant

Kommentare