Die ersten „Flecken“ sollte die weiße Weste des Tabellenführers am sechsten Spieltag bekommen, als die Punkte im Spitzenspiel beim FCA Niederbrechen 2 geteilt worden waren (1:1). Und weil dann ein spielfreies Wochenende folgte, und bei der TSG Oberbrechen 2 das nächste Remis folgte (0:0), war erst einmal Jagen angesagt, denn der FC Waldbrunn 3 schob sich vorbei auf Rang eins. Apropos Waldbrunn 3: Die Drittvertretung der Westerwälder stürzte die Limburger in der Woche danach in eine leichte Herbst-Depression, denn beim 5:0-Auswärtssieg hatten die „Rothosen“ so gar nichts zu lachen und mussten erst einmal abreißen lassen. Und weil es in der Woche danach erneut nur zu einem Unentschieden reichte (2:2 bei der SG Niedershausen/Obershausen 2), betrug der Rückstand schon satte acht Punkte.
Nach zwei Erfolgen und der nächsten Niederlage bei einem Abstiegskandidaten (0:1 bei der SG Heringen/Mensfelden 2) schien es nicht so, als könnte der VfR 07 2 kein ernsthafter Kandidat für die Meisterschaft sein – der FC Waldbrunn 3 beispielsweise präsentierte sich deutlich konstanter. Da halfen auch drei Erfolge bis zum Jahresende nichts. Doch die Truppe von Trainer Andreas Seibert, mittlerweile auf Rang vier abgestürzt, hatte die Flinte nicht ins Korn geworfen. Sie wusste, dass sie bei einem weniger ausgetragenen Spiel als die Konkurrenz faktisch nur vier Zähler hintendran war. Und: Nahezu alle Spitzenmannschaften (bis auf Waldbrunn 3) mussten 2022 noch auf den Stephanshügel.
Das laufende Jahr begann für die 07er fantastisch. Durch sechs Siege in Serie – bei einem Torverhältnis von 32:5 – und den gleichzeitigen Patzern der Konkurrenz war der Platz an der Sonne zurück. Nur eine Woche danach war er wieder futsch, denn im Spitzenspiel beim FC Waldbrunn 3, der nun die besten Karten hatte, verlor Limburg 07 2 mit 1:3.
Vier Teams durch einen Punkt getrennt
Nach diesem Spieltag waren die ersten vier platzierten Vereine allesamt nur durch einen Punkt voneinander getrennt – spannender ging es kaum noch. Doch die Limburger hatten den längsten Atem, so viel war klar. Erst wurde die TSG Oberbrechen 2 (6:1) distanziert, und zwei Wochen danach musste auch der FCA Niederbrechen 2 (5:2) „dran glauben“ – es war also nur noch ein Zweikampf. Und weil Waldbrunn 3 beim FCA Niederbrechen 2 den Kürzeren zog, hatten die Seibert-Schützlinge plötzlich alles selbst in der Hand. Der neue Tabellenführer hatte Lunte gerochen und bog sicher Richtung Zielhafen ein.
Letztlich war kein Gegner mehr in der Lage, Paroli zu bieten, so dass der VfR 07 Limburg 2 schließlich durch vier deutliche Erfolge am Stück die Meisterschaft in trockene Tücher bringen sollte. Mit 24 Siegen bei drei Remis und drei Niederlagen sowie einem Torverhältnis von 123:31 wurde auch schnell klar, dass die „Rothosen“ auch statistisch betrachtet das beste Team waren. Alleine deshalb durften Mannschaft und Verein stolz sein, ausgerechnet in diesem Jahr – in dem bei 14 Spielen stattliche 13 Siege und nur eine Niederlage standen – für den größten Erfolg einer zweiten Limburger Vertretung gesorgt zu haben.