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Wenn der Trainer zaubern muss

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Von: Wolfgang Bardong

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Um die Austragung der heutigen Volleyballpartie von HTG Bad Homburgs Volleyballdamen ranken sich etliche Fragezeichen. Bei Trainer Roger Tschenett darf nachgefragt werden.

Roger Tschenett kam gestern Nachmittag aus dem Grübeln und Seufzen nicht mehr heraus. Der Trainer von HTG Bad Homburgs Volleyball-Damen musste sich gestern als Meister der Improvisationskunst, ja sogar als Zauberer versuchen. Was damit zusammenhängt, dass er für das heutige Oberliga-Heimmatch gegen den VfL Marburg (19 Uhr, Feri-Sportpark) noch keine spielfähige Mannschaft beisammen hatte.

Eventuelle Absage

Verletzungen, vor allem aber die „Grippe-Hexe“, hat der Mannschaft des Tabellenfünften heftig zugesetzt. „Wir wissen noch nicht, in welcher Zusammenstellung wir heute Abend in die Halle gehen“, schüttelte Tschenett den Kopf. Selbst eine Absage der Partie (inklusive einer „Kampflos-Wertung“ pro Marburg, mit der sich die HTG aber eine Strafgebühr in Höhe von etwa 70 Euro an den Verband einbrocken würde) seitens der HTG wollte er am gestrigen Spätnachmittag nicht ausschließen.

Einer Verlegung der Begegnung stand Marburg nicht gerade wohlwollend gegenüber – man könne womöglich das (ohnehin mit nur kleinem Kader ausgestattete) Team für andere Termine nicht eins zu eins zusammentrommeln.

Was bedeutet: Die HTG wird sich heute Abend „irgendwie“ aufs Feld „schleppen“ müssen, wie Tschenett es umschrieb – und verwies dabei auf folgendes Bulletin: Melanie Auz grippekrank (Einsatz fraglich), Nathalie Barfeld heftige Grippe (Einsatz ausgeschlossen), Zsuzsanna Bender grippegeschwächt (vage Einsatzchancen), Kristin Bernius Rückenbeschwerden (Einsatz noch fraglich), Christin Guschel grippekrank (Einsatz unmöglich), Anke Limmer Rippenfellentzündung (Einsatzampel steht auf „Rot“), Carolin Köppe privat verhindert, Jennifer Hesse grippekrank und Rückenprobleme (Einsatz ausgeschlossen). Was bedeutet: Mit Anja Beyrich, Martha Dabrowska, Christine Doll und Mannschaftsführerin Nicole Moosbrugger, die zehn Tage lang an einer Grippe laboriert hatte, gäbe es lediglich vier einsatzfähige Spielerinnen für Roger Tschenett. Notgedrungen hatte er das Donnerstagstraining ausfallen lassen müssen: „Mit nur drei Spielerinnen hätte das nichts gebracht.“ Was ihn zu dem Schluss kommen lässt: „Ich erwarte von meiner Mannschaft erst einmal gar nichts heute. Immerhin müssen wir schon seit Dezember personell ständig variieren und Positionen wechseln. Wir können daher heute Abend nur überraschen. Jeder Satzgewinn wäre schon fast wie ein Wunder.“ Eine personell derart beengte Situation habe er, Tschenett, bislang „noch nie erlebt“ – und damit bezieht er auch seine vorangegangenen acht Trainerjahre bei der FTG Frankfurt mit ein.

Um die Hoffnung auf eine Austragung der heutigen Partie ein wenig zu nähren, habe man mit Mareike Thomer und Leonie Wienand vorsichtshalber zwei Spielerinnen aus der 2. Mannschaft zum Einspringen nominiert. Wenn diese auch am morgigen Sonntag (13 Uhr) mit der in der Landesliga Süd abstiegsbedrohten „Zweiten“ der HTG beim SKV Mörfelden dringend benötigt werden.

Auf Nummer sicher

Angesichts dieses aktuellen Personalnotstandes ist es für die Bad Homburgerinnen aber erfreulich, dass man – ebenso wie Tabellennachbar VfL Marburg – sämtlicher Abstiegssorgen bereits ledig ist. Tschenett: „Zur allerletzten Sicherheit müssten wir vielleicht noch eines unserer sechs noch ausstehenden Spiele gewinnen, aber im Grunde genommen haben wir mit den Auf- und auch Abstiegsentscheidungen nichts mehr zu tun. Wenn wir auch bis vor kurzem noch Chancen auf den zweiten Tabellenplatz gehabt haben.“ gg

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