Die WJSG Bad Soden/Schwalbach/Niederhöchstadt steht im Jugendbereich gut da

Schaut man einmal in die Tabellen der Jugend-Handballklassen, so findet man in Hessen nur wenige Vereine, die so gut vertreten sind wie die Spielgemeinschaft aus dem Taunus.
Von der weiblichen A- bis zur C-Jugend ist die WJSG Bad Soden/Schwalbach/Niederhöchstadt in der Oberliga vertreten, dazu kommt eine zweite Mannschaft im B-Jugendbereich in der Landesliga. Auch die D-Jugend ist in der höchsten Spielklasse im Bezirk vertreten.
Voll beansprucht
Dieses Gerüst lastet auf drei Trainern. Paul Günther, der die Damen der FSG Vortaunus betreut, trainiert auch die A- und B-Jugend in der Oberliga. Holger Hölzinger trainiert die B 2-Jugend in der Landesliga sowie beide D-Jugendmannschaften. Olaf Kühnel trainiert die C-Jugend ist außerdem Jugend-Koordinator der Spielgemeinschaft. „Wir sind alle drei ausgelastet. Dennoch suchen wir qualifizierte Trainer als Verstärkung“, berichtet Günther, der zudem von einer funktionierenden Kommunikation zwischen den drei Trainern spricht.
Das Gerüst der weiblichen A- und B-Jugend bildet die B-Jugendlichen. „Ich habe noch vier A-Jugendliche, die dieses Jahr noch in dieser Altersklasse absolvieren sollen. Andere sind in ihrer Entwicklung bereits so weit, dass ich sie bei den Damen in der Landesliga spielen lasse. So fülle ich die A-Jugend mit den B-Jugendlichen auf“, berichtet Trainer Paul Günther. Derzeit steht die Mannschaft auf dem drittletzten Platz, da angesichts von zwei Langzeit-Verletzten etwas die Substanz fehlt. „Die B-Jugendlichen sind dort auch schon spielbestimmend. Dabei hatte die A-Jugend nur wegen drei fehlender Tore gegenüber der TSG Ketsch die Qualifikation für die Jugend-Bundesliga verpasst, weil sie nach der langen Saison und wegen der deutschen Meisterschaften der weiblichen B-Jugend in der Woche zuvor einfach platt war“, erinnert sich Paul Günther.
Verlustpunktfrei
Läuft es optimal, so können die B-Jugendhandballerinnen der Spielgemeinschaft bereits in einem Monat die Meisterschaft in der hessischen Oberliga feiern. Beim Blick auf die Tabelle fällt auf, dass die WJSG Bad Soden/Schwalbach/Niederhöchstadt die einzige Mannschaft mit einer positiven Tordifferenz ist. Bei nur noch sechs ausstehenden Spielen und sechs Punkten Vorsprung braucht das Team von Trainer Paul Günther nur noch drei Siege, um Oberliga-Meister zu werden. Doch das ist für den Bad Sodener Trainer nicht das Ziel: „Für die Mädels war die deutsche Meisterschaft in der vergangenen Spielzeit ein toller Anreiz, auch in dieser Saison dort wieder mitzuspielen. Dafür müssen wir Oberliga-Meister werden, und wir wollen in diesem Jahr ins Final-Four-Turnier kommen.“
So einfach, wie es klingt, ist es für die Mannschaft nicht. Die leistungsstarken Spielerinnen übernehmen die Führungsrollen, dazu kommen noch Mädchen aus der B 2- und C-Jugend, für deren Entwicklung diese Einsätze gut sind. „Es wird jedoch immer erwartet, dass wir unsere Spiele hoch gewinnen, aber die Mädels stecken irgendwann zurück, weil sie merken, dass sie nicht alles bringen müssen. Doch wenn sie müssen, dann sind sie da“, erklärt Günther. So setzte sich sein Team zuletzt beim Zweiten HSG Wettenberg mit 38:20 durch, eine Woche zuvor gewann die Spielgemeinschaft mit 34:22 beim damaligen Zweiten JSG Dittershausen/Waldau. „Dittershausen hatte über die sozialen Netzwerke bekanntgegeben, dass sie den Tabellenführer stürzen wollen. Wir sind zweieinhalb Stunden da hingefahren, in der Halle waren 300 Zuschauer, und nach fünf Minuten konnte ich mich ruhig auf die Bank setzen, weil das Spiel schon entschieden war“, erinnert sich Günther. Das Ziel für sein Team ist: Das Final-Four zu erreichen, um nicht nur um die deutsche Meisterschaft bis zum Ende mitzuspielen, sondern auch die Qualifikation für die Bundesliga der A-Jugendhandballerinnen zu schaffen. „Die Bundesliga muss unser Ziel sein, weil wir in der B-Jugend derzeit neun Hessenauswahlspielerinnen haben. Das wäre ein toller Anreiz“, so der Trainer.
Gute Entwicklung
Und auch die B 2-Jugend der WJSG Bad Soden/Schwalbach/Niederhöchstadt spielt in der Landesliga auf Hessenebene. „Der Vorteil ist, dass die Mannschaft Spielerinnen aus dem jüngeren B-Jugend-Jahrgang hat, die in der kommenden Spielzeit auch noch in der B-Jugend spielen können. Da sind wir auch im nächsten Jahr gut aufgestellt“, freut sich Günther.
Neu formiert mit sechs Neuzugängen ging die weibliche C-Jugend in die neue Saison. „Die Mannschaft sucht sich noch, hat aber auch schon gute Spiele abgeliefert“, berichtet Paul Günther. Besonders positiv für das Team von Trainer Olaf Kühnel: Nur drei Spielerinnen wechseln in die B-Jugend, der Rest bleibt auch in der kommenden Spielzeit zusammen.
Günther weiß aber auch, dass die gute Jugendarbeit steht und fällt mit einem Team, das dahintersteht und diese Talente im Aktiven-Bereich weiterentwickelt. „Wir müssen die Landesliga halten“, ist erst mal sein Ziel.
(vho)