Biathlon: Die Favoriten auf den Gesamtweltcup 2019/20

Der Weltcup 2019/20 im Biathlon bietet bei den Damen und Herren zahlreiche Favoriten im Kampf um den Gesamtweltcup auf. chiemgau24.de macht den Check.
Planegg - Der Weltcup 2019/20 im Biathlon geht von November 2019 bis März 2020 und beinhaltet insgesamt 68 Termine mit Wettbewerben, die an zehn Standorten ausgetragen werden.
Die deutschen Biathleten und das internationale Starterfeld messen sich dabei in verschiedenen Disziplinen, die im Rennkalender vertreten sind. Weltcup-Start ist am 30.11.2019, im schwedischen Östersund werden die ersten Wettbewerbe im Biathlon ausgetragen. Die Rennen in Östersund sind live im TV, Livestream und Liveticker von chiemgau24.de zu verfolgen. In der Single-Mixed-Staffel liefen Franziska Preuß und Erik Lesser auf den 2. Platz. Die Mixed-Staffel bestritten Karolin Horchler, Denise Herrmann, Benedikt Doll und Simon Schempp, Deutschland wurde Siebter. Arnd Peiffer, der ursprünglich für die Mixed-Staffel nominiert war, musste mit einem Magen-Darm-Infekt passen. Am Sonntag wurde Johannes Kühn im Sprint der Herren als 6. bester Deutscher, Franziska Preuß kam bei den Damen auf den 4. Platz.
Biathlon: WM, Oberhof und Ruhpolding als Highlights
Highlight der Saison ist die Biathlon-WM, die zwischen dem 13.02. und 23.02.2020 im italienischen Antholz ausgetragen wird. In Deutschland macht der Biathlon-Weltcup 2019/20 in Oberhof und Ruhpolding Station.
Die Punktvergabe im Biathlon-Weltcup 2019/20 bei den jeweiligen Wettbewerben ist bis auf den Massenstart identisch. Für einen Sieg in einem Einzelwettbewerb gibt es 60 Punkte, die restlichen Punkte werden nach einem von der Internationalen Biathlon Union vorgefertigten Schlüssel verteilt.
Nach dem Weltcup in Östersund wird der Weltcup im österreichischen Hochfilzen fortgesetzt.
Biathlon: Die Favoriten auf den Gesamtweltcup 2019/20 bei den Damen
Dorothea Wierer: Die Italienerin sicherte sich in der Vorsaison erstmals den Gesamtweltcup im Biathlon. Die 29-jährige Italienerin hatte dabei nur 22 Punkte Vorsprung auf ihre Landsfrau Lisa Vittozzi, die Entscheidung um den Gesamtweltcup fiel erst an der letzten Weltcup-Station in Oslo. Wierer feierte drei Saisonsiege, im Verfolgungsweltcup holte sie ihren einzigen Sieg in einer Disziplinwertung.

Die Italienerin geht als eine der Top-Favoritinnen in die neue Saison. Neben ihren guten Qualitäten im Langlaufen ist sie eine der besten und schnellsten Schützinnen im Feld. Wierer scheint zum Saisonstart bereits in guter Form zu sein. Beim Saison-Opening im norwegischen Sjusjoen gewann sie den Massenstart und wurde Dritte im Sprint. Für Deutschlands beste Biathletin Denise Herrmann ist Wierer auch in der neuen Saison eine heiße Anwärterin auf die große Kristallkugel. "Die zwei Italienerinnen sind sicher sehr ambitioniert, die muss man erstmal schlagen", sagte Herrmann im Gespräch mit chiemgau24.de.
Lisa Vittozzi: Mit der "zweiten Italienerin" meinte Herrmann die letztjährige Zweite im Gesamtweltcup, Lisa Vittozzi. Nur hauchdünn verpasste die 24-Jährige den Sieg im Gesamtweltcup, 22 Punkte fehlten auf ihre Landsfrau Wierer. Vittozzi ist ebenfalls eine starke und schnelle Schützin, auch läuferisch kann sie mit der Weltelite mithalten.
In der Vorsaison feierte sie zwei Weltcupsiege und gewann den Disziplinweltcup im Einzel. Dass Vittozzi auch in diesem Jahr viel vor hat, deutete sie in Sjusjoen an, als sie den Sprint gewann.
Denise Herrmann: Deutschlands stärkste Biathletin muss sich vor den Italienerinnen nicht verstecken. Vor allem im Langlauf ist Herrmann eine der stärksten im Feld, nicht selten erzielte sie in der vergangenen Saison die Laufbestzeit. Erst 2016 wechselte die 30-Jährige vom Langlauf zum Biathlon, seitdem zeigt ihre Leistungsbilanz kontinuierlich nach oben.
Sie gewann im Vorjahr zwei Weltcup-Rennen, darunter die Verfolgung in Östersund, was ihren ersten WM-Titel bedeutete. "Ich will konstant auf hohem Niveau laufen und am Schießstand beständig sein", sagte Herrmann über ihre Ambitionen für die neue Saison. Gelingt ihr das konstant, ist sie eine Anwärterin auf das Podest im Gesamtweltcup.
Marte Olsbu Roiseland: Den vierten Platz in der Gesamtwertung belegte Marte Olsbu Roiseland. Die Norwegerin stand bei drei Rennen ganz oben auf dem Podest und hatte in der Endabrechnung nur 49 Punkte Rückstand auf Wierer. Die 28-Jährige lief beim Massenstart in Sjusjoen auf den dritten Platz und bestätigte ihre gute Form aus der Vorsaison.
Hanna Öberg: Gegen Ende der Saison drehte Hanna Öberg so richtig auf. Sie wurde Weltmeisterin im Einzel von Östersund und gewann zum Saisonabschluss den Massenstart in Oslo. Sie war die stärkste Athletin im Massenstart der vorherigen Saison und sicherte sich dort den Disziplinweltcup. Nimmt Öberg den Schwung aus dem Vorjahr mit, ist auch sie eine Anwärterin auf die vordersten Plätze im Gesamtweltcup.
Biathlon: Die Favoriten auf den Gesamtweltcup 2019/20 bei den Herren
Johannes Thingnes Boe: Er war der Dominator in der Saison 2018/19. Johannes Thingnes Boe holte souverän den Gesamtweltcup, gewann 16 Einzel-Rennen und krönte eine überragende Saison mit Siegen in allen Einzelwertungen, dem ersten Platz mit Norwegen im Staffelweltcup und dem norwegischen Sieg in der Nationenwertung.

Über 400 Punkte betrug der Vorsprung des 26-jährigen Norwegers auf den Russen Alexander Loginow, Boe krönte eine überragende Saison mit vier WM-Titeln in Östersund. Auch im Weltcup 2019/20 ist Boe der große Favorit auf den Sieg im Gesamtweltcup. Boe kam gut durch den Sommer und hat auch bei den deutschen Herren einen bleibenden Eindruck hinterlassen. "Wenn er die Leistung bringt wie im letzten Jahr, dann ist er über eine ganze Saison hinweg nicht zu schlagen", sagte DSV-Athlet Benedikt Doll im Interview mit chiemgau24.de und ergänzte: "Man ist darauf angewiesen, dass er Fehler macht. Aber wer weiß, vielleicht läuft es bei ihm auch mal nicht optimal, dann wollen wir natürlich da sein."
Martin Fourcade: Zwischen 2012 und 2018 war Martin Fourcade das Maß aller Dinge im Biathlon der Herren. Der Franzose gewann den Gesamtweltcup sieben Mal in Serie und ging auch in die Vorsaison als großer Favorit. Fourcade gewann in Pokljuka das erste Rennen der Saison, erzielte auch am zweiten Weltcup-Standort in Hochfilzen gute Ergebnisse, ehe die Formkurve kontinuierlich nach unten zeigte.

Der 31-Jährige kam nicht mehr aufs Podest und erreichte in der Endabrechnung nur einen enttäuschenden 12. Platz in der Gesamtwertung. Zum Saisonende setzte Fourcade einige Rennen aus, um sich bereits auf den Weltcup 2019/20 zu konzentrieren. Pünktlich zum Saisonstart scheint der mehrfache Olympiasieger und Weltmeister aber wieder in Top-Form zu sein. Bei den Testrennen im norwegischen Sjusjoen wurde er 3. im Sprintrennen und siegte im Massenstart.
Alexander Loginow: Der Russe landete in der Vorsaison auf dem 2. Platz in der Gesamtwertung, was er in erster Linie aber der Formschwäche Fourcades zu verdanken hatte. Fünf Podestplätze erreichte der 27-Jährige, beim Sprint in Oberhof stand er ganz oben auf dem Treppchen. Loginow ist ein Kandidat für einen Podestplatz in der Gesamtwertung, für den Gesamtsieg dürfte es aber nicht reichen.
Die deutschen Athleten: Dass ein deutscher Biathlet den Gesamtweltcup gewinnt, scheint anhand der starken internationalen Konkurrenz und den schwankenden Leistungen der Vorjahre eher unwahrscheinlich. Dennoch bietet das deutsche Team eine quantitativ und qualitativ hochwertige Mannschaft auf, die im Siege und Podestplätze mitfahren kann. Weltmeister Arnd Peiffer, Benedikt Doll, Johannes Kühn und Roman Rees standen in der Saison 2018/19 auf dem Podest, Peiffer wurde in Östersund Weltmeister im Einzel. Zudem kehrt Simon Schempp nach einer schwachen Saison zurück in den Weltcup und scheint wieder zu alter Stärke gefunden zu haben.
Quelle: chiemgau24.de
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