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Meisterschale verschwunden: Mannheimer Hockey-Damen feiern Titel mit Wimpel und Gastroteller

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Ihre erste deutsche Meisterschaft im Feldhockey mussten die Damen des Mannheimer HC ohne Schale feiern, denn die hat Vorjahressieger Düsseldorf verschusselt.

Mannheim – Das Team des Mannheimer HC hatte am 4. Juni allen Grund zur Freude, denn die Damen konnten die erste deutsche Meisterschaft im Feldhockey ihrer Historie erringen. Bei den Feierlichkeiten mussten die Spielerinnen allerdings auf die Meisterschale verzichten, da diese vom Vorjahresmeister Düsseldorfer HC schlicht nicht mehr aufzufinden war und bislang auch nicht wieder aufgetaucht ist.

Damen des Mannheim HC holen erste Feldhockey-Meisterschaft ihrer Geschichte

Das Damen-Team des Mannheimer HC hatte sich die deutsche Meisterschaft im Feldhockey redlich verdient. Über die gesamte reguläre Saison setzte es keine einzige Niederlage und auch in den Playoff-Spielen behielt man sowohl im Viertelfinale (6:1 und 4:0 gegen den Münchner SC) als auch im Halbfinalspiel gegen den UHC Hamburg (2:0) eine weiße Weste.

Im Finale schließlich machten es die Mannheimerinnen gegen den Club an der Alster nochmal spannend, denn die durch Carolin Seidels erzielte Führung in der 28. Minute wurde kurz vor Schluss durch Viktoria Huses (57.) gekontert. So musste das Penaltyschießen die Entscheidung herbeiführen, in welchem Mannheim in seiner dritten Final-Teilnahme die Nerven behielt und schlussendlich mit 4:3 als Sieger vom Platz ging. Die Feierlichkeiten konnten dann allerdings nicht mit der Meisterschale begangen werden.

Die Spielerinnen des Mannheimer HC mussten bei der Meisterfeier zunächst mit einem Wimpel vorliebnehmen.
Die Spielerinnen des Mannheimer HC mussten bei der Meisterfeier zunächst mit einem Wimpel vorliebnehmen. © IMAGO/Oliver Zimmermann

Mannheim feiert mit Teller als Ersatz-Meisterschale

Der Grund für das Fehlen der Meisterschale ist beim Vorjahressieger Düsseldorfer HC zu suchen, der die Trophäe bislang nicht finden konnte. Gegenüber der Rheinischen Post erklärte der DHC-Vorsitzende Niels-Ansgar Maisch, dass schon vor dem Finale alles „auf links gedreht“ wurde, doch die Schale nicht gefunden werden konnte. Man habe sogar im Rathaus und beim Graveur angerufen, doch niemand wusste etwas über deren Verbleib.

Bei der Meisterfeier in Mannheim nahmen es die Spielerinnen mit Humor und griffen zu einer pragmatischen Lösung. Nach Informationen von NTV bedienten sich die Spielerinnen kurzerhand im Sportheim und beschrifteten einen Gastroteller mit „Deutscher Meister“. Dazu gab es zumindest den offiziellen Meisterwimpel und damit genügend Utensilien, die jubelnd hochgehalten werden konnten.

Das Objekt der Begierde: Die Meisterschale bei der letztjährigen Feier des Düsseldorfer HC.
Das Objekt der Begierde: Die Meisterschale bei der letztjährigen Feier des Düsseldorfer HC. © IMAGO/Oliver Zimmermann

Düsseldorf verspricht. notfalls eine neue Meisterschale zu besorgen

Den Düsseldorfern ist die abhandengekommene Trophäe verständlicherweise höchst unangenehm. „Das Ganze ist uns unfassbar unangenehm. Wir können die Mannheimerinnen nur um Entschuldigung bitten“, wird Maisch von der Rheinischen Post zitiert, gegenüber der er verspricht, „weiterhin mit Hochdruck“ zu suchen. Einbruchsspuren an der Spielerinnenkabine, wo die Meisterschale eingeschlossen gewesen sei, wären nicht zu finden gewesen, so Maisch.

Sollten alle Bemühungen der Düsseldorfer im Sande verlaufen, verspricht DHC-Vorsitz Maisch, für entsprechenden Ersatz zu sorgen. Man befinde sich bereits im Austausch mit dem Ligaverband: „Wir sind da die ersten, die eine Lösung suchen und hoffen, dass die Schale wieder auftaucht. Allein schon im Sinne des Fairplays.“ (sch)

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