Entscheidung in Russland-Frage für Paralympics – Deutschland mit klarer Haltung

Das Internationale Paralympische Komitee fällt eine Entscheidung zur Teilnahme russischer und belarussischer Sportlerinnen und Sportler an den Spielen 2024.
Manama – Der Umgang mit Sportlerinnen und Sportlern aus Russland und Belarus beschäftigt seit Beginn des Ukraine-Krieges weltweit viele Sportverbände. Zuletzt erlaubte die UEFA die Rückkehr russischer und belarussischer Jugendteams für die internationalen Fußball-Wettbewerbe. In Bahrain steht in dieser Woche nun die Entscheidung des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) an, ob russische und belarussische Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Paralympischen Spielen im kommenden Jahr in Paris an den Start gehen dürfen.
Sommer-Paralympics 2024 | |
---|---|
Datum: | 28. August bist 8. September |
Ort: | Paris |
Deutscher Behindertensportverband mit eindeutiger Haltung
An dem Beschluss des IPC könnte sich dann auch das International Olympische Komitee (IOC) orientieren. Präsident Thomas Bach machte immer wieder mit einer unklaren Haltung auf sich aufmerksam, für die er viel Kritik erntet.
Der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) Friedhelm Julius Beucher positionierte sich allerdings gegenüber dem SID sehr deutlich: „Wenn Krieg herrscht und dieser mörderische Angriff jeden Tag nicht nur fortgesetzt, sondern in seinen Auswirkungen immer schlimmer wird, ist es einfach unvorstellbar, im friedlichen Wettkampf gegeneinander anzutreten.“
Enge Entscheidung des IPS in Manama erwartet
Mit dieser klaren Haltung steht der DBS aber nicht alleine da, so Beucher weiter: „Mit den europäischen Komitees und vielen nationalen Paralympischen Komitees aus anderen Teilen der Welt“, steht der deutsche Sportverband „in einer Linie“. Auf der Konferenz in Bahrains Hauptstadt Manama wird Beucher „für diese deutsche und europäische Friedensposition“ werben. Auch die Athletenvereinigung Global Athlete fordert in einem offenen Brief das „vollständige Verbot“ für Russland und Belarus.
Der Beschluss wird am Freitag (29. September) erwartet. Eine eindeutige Entscheidung mit einer deutlichen Mehrheit ist unwahrscheinlich. Die entsprechende Entscheidung des IOC für die Olympischen Spiele 2024 in Paris ist hingegen nicht mal terminiert. Für Beuer ist indes auch ein Startrecht für russische und belarussische Athletinnen und Athleten unter neutraler Flagge keine geeignete Lösung: „In kriegsführenden Ländern gibt es keine Neutralität.“ (jsk/sid)