Alpin-Star will auf Klimaaktivisten losgehen - Polizei muss ihn bremsen

Kurz vor Ende des ersten Slaloms der Herren stürmen Klimaaktivisten die Piste. Einem Superstar der Szene platzt der Kragen. Nur mit großer Mühe kann er beruhigt werden.
Gurgl - Der Herrenslalom beim alpinen Skiweltcup neigte sich am Samstag dem Ende entgegen. Lokalmatador Marco Schwarz hatte im österreichischen Gurgl die Bestzeit aufgestellt, nur noch fünf Athleten standen oben. Dann war ein gellendes Pfeifkonzert zu hören, obwohl ein Österreicher klar in Führung lag.
Die Zuschauer im Ötztal reagierten dabei nicht auf die Fahrt des am Ende Zweitplatzierten. Kurz nach Zieleinfahrt stürmten mehrere Aktivisten den Zielbereich. Sie verteilten orange Farbe im Schnee und hielten Transparente mit der Aufschrift „Hört auf den Klimarat“ in die Höhe. Offensichtlich handelte es sich dabei um eine Protestaktion der Klimabewegung.
Ski alpin: Kristoffersen außer sich vor Wut
Einem Topstar der Szene platzte daraufhin der Kragen. Henrik Kristoffersen, der sein Rennen bereits beendet hatte, löste sich aus dem Auslaufbereich und wollte auf die Aktivisten losgehen. Wild gestikulierend und entsprechend erregt wollte sich der zweifache Weltmeister Zugang zum Zielbereich schaffen und die Protestler zur Rede stellen.
Mehrere Personen mussten den völlig aufgebrachten Norweger zurückhalten - darunter auch die Polizei, Mitarbeiter des Österreichischen Skiverbandes und Securitypersonal. Kristoffersen war kaum zu beruhigen und schimpfte immer wieder in Richtung Zielbereich.
Aus Sicht des Athleten ist die Wut verständlich. In Gurgl herrschten hervorragende Schneebedingungen, der Weltcup wurde auf Naturschnee gefahren. Im Gegensatz zu den Rennen in Sölden und den abgesagten Events in Zermatt/Cervinia hatte es im Vorfeld keine massiven Eingriffe in die Natur gegeben.
Zudem hatte die Protestaktion Einfluss auf die sportlichen Ereignisse. Die nachfolgenden Athleten mussten mehrere Minuten im Startbereich ausharren. Zudem veränderten sich die Sichtbedingungen, was sich im Folgenden nicht als Vorteil herausstellte. Auch die aufgebrachte Farbe musste an den wichtigen Stellen entfernt werden, sie hätten eine Gefahr für die Athleten darstellen können.
Quelle: chiemgau24.de
truf