„Hitler-Hymne“ bei Zverev-Sieg: Skandal bei den US Open
Eine üble Zuschauer-Entgleisung überschattet den Viertelfinal-Einzug von Alexander Zverev bei den US Open. Der Zuschauer muss daraufhin das Stadion verlassen.
New York – Alexander Zverev steht im Viertelfinale der US Open! Die deutsche Nummer eins zog in einem epischen Fünfsatz-Krimi gegen den Italiener Jannik Sinner in die Runde der letzten acht ein. Dort trifft Zverev auf den Weltranglisten-Ersten Carlos Alcaraz.
Alexander Zverev | |
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Geboren: | 20. April 1997 (Alter 26 Jahre), Hamburg |
Größter Erfolg: | Olympia-Sieger 2021 in Tokio |
Weltranglisten-Position: | 12 |
Zverev weist Schiedsrichter auf Zuschauer-Entgleisung hin
Das Achtelfinale von Zverev wurde dabei von einer schweren verbalen Entgleisung eines Zuschauers überschattet. Beim Stand von 6:4, 3:6, 6:2, 3:2 wies der Deutsche den Schiedsrichter auf eine üble Nazi-Parole hin.
„Er hat den bekanntesten Hitler-Satz gesagt“, sagte der 26-Jährige am frühen Dienstagmorgen (Ortszeit) Mitte des vierten Satzes und zeigte in Richtung der Tribüne. „Das ist nicht zu akzeptieren, das ist unglaublich.“
Der Zuschauer habe „Deutschland über alles“ gesungen, sagte der Tennis-Olympiasieger nach der Partie. „Er hat angefangen, die Hitler-Hymne zu singen. Das war zu viel. Als Deutscher bin ich nicht stolz auf diese Geschichte und es ist nicht gut, das zu tun“, sagte Zverev. „Er saß in der ersten Reihe, also haben es viele Leute gehört. Wenn ich nicht reagiert hätte, wäre es schlecht von mir gewesen.“

Zverev hat mit enormer Luftfeuchtigkeit zu kämpfen
Schiedsrichter James Keothavong ließ den Mann im Unterrang des Arthur Ashe Stadiums während der anschließenden Pause identifizieren, andere Zuschauer zeigten in dessen Richtung. Der Mann musste daraufhin begleitet von Sicherheitskräften die Tribüne verlassen. Auf Aufnahmen des Matches ist der Ruf „Deutschland über alles“ deutlich zu hören, kurz bevor Zverev nach mehr als drei Stunden Spielzeit beim Stand von 2:2 im vierten Satz aufschlagen wollte.
Abgesehen von der Nazi-Entgleisung sahen die 24.000 Zuschauer im größten Tennis-Stadion der Welt eine atemberaubende Partie, die nahezu alles zu bieten hatte. Sowohl Zverev als auch Sinner hatten im Laufe der Partie mit der enormen Luftfeuchtigkeit zu kämpfen.
Zverev trifft im US-Open-Viertelfinale auf Carlos Alcaraz
Die deutsche Nummer eins stopfte sich teilweise seine Schuhe mit Klopapier aus, um seinen durchnässten Tretern die Feuchtigkeit zu entziehen. Sinner hatte hingegen ab Mitte des zweiten Satzes mit Oberschenkelproblemen zu kämpfen und ließ sich mehrfach behandeln.
Der Weltranglisten-Sechste kämpfte sich jedoch zweimal nach Satzrückstand zurück und erzwang den entscheidenden fünften Satz. Dort behielt der Deutsche die Oberhand und verwandelte nach vier Stunden und 40 Minuten seinen ersten Matchball.
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag trifft Zverev im Viertelfinale auf Carlos Alcaraz – dann hoffentlich ohne böse Zuschauer-Entgleisung. (kk)