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Gegen IOC-Bitte: Reitverband verbietet Teilnahme von Russen und Belarussen

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Pferdesport
Reiterinnen und Reiter aus Russland und Belarus und ihre Pferde dürfen keine Turniere auf internationalem Boden bestreiten © Friso Gentsch/dpa

Russische und belarussische Athletinnen und Athleten dürfen weiterhin nicht an internationalen Reit-Wettkämpfen teilnehmen. Das geht aus einer heutigen Entscheidung des Reitsport-Weltverbands FEI hervor

Lausanne – Der Reitsport-Weltverband hat sich konsequent gegen die Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) positioniert, Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus als „neutrale Athleten“ die Rückkehr zu Wettkämpfen zu ermöglichen. Die Sperre der Reiterinnen und Reiter aus beiden Ländern besteht seit dem 2. März 2022 – und wird die kommende Zeit im Reitsport andauern.

IOC-Entscheidung für Reitverband schwierig

Der Vorstand des FEI begründete gegenüber der dpa den Beschluss mit Schwierigkeiten, die Neutralität russischer und belarussischer Sportlerinnen und Sportler „fair und objektiv zu bewerten“. Zudem stellte der Verband nach der außerordentlichen Telefonkonferenz klar, „dass Neutralität zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausreichend zufriedenstellend definiert und bewertet werden kann.“ Das IOC hatte empfohlen, dass Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus unter bestimmten Voraussetzungen als „neutrale Athleten“ wieder zu internationalen Wettkämpfen zugelassen werden sollen. Dabei dürfen Sportlerinnen und Sportler sowohl den russischen Angriffskrieg in der Ukraine nicht aktiv unterstützen als auch keine Verbindungen zu Militär und Sicherheitsorganen haben.

Thomas Bach
IOC-Präsident Thomas Bach bei der Verkündung der Russland-Rückkehr © Laurent Gillieron/KEYSTONE/dpa

Unterstützung für ukrainische Bevölkerung

Neben der Sperre werden dem jüngsten Beschluss zufolge zukünftig auch keine Veranstaltungen in Russland und Belarus durchgeführt. „Der Vorstand bekräftigt seine volle Unterstützung für die Menschen in der Ukraine, die enorm gelitten haben, und sichert der ukrainischen Reitergemeinschaft seine anhaltende Solidarität und Unterstützung durch den FEI Solidarity Relief Fund zu“, erklärte FEI-Präsident Ingmar De Vos.

„Diskriminierung“ - Deutsche Olympiasiegerin mit Kritik

Der fortlaufende Ausschluss des Reitsport-Weltverbands sieht die siebenmalige Reit-Olympiasiegerin Isabell Werth kritisch. Sie hatte sich zuvor laut des sid in der Sport Bild für eine Rückkehr der betroffenen Pferdesportlerinnen und Pferdesportler ausgesprochen: „Nicht, weil ich auch nur ansatzweise diesen furchtbaren, grausamen Krieg Russlands in der Ukraine billige. Dieses Vorgehen ist mit nichts zu rechtfertigen. Aber in diesem Szenario schiebe ich alle Emotionen beiseite und sage: Der Ausschluss ist eine Diskriminierung“, so Werth.

Weitere Verbände sind konsequent

Nicht nur der Reitsport-Weltverband FEI stellt sich gegen die IOC-Empfehlung. Auch der internationale Leichtathletik-Verband World Athletics und der Turn-Weltverband FIG halten an der andauernden Sperre fest. Eine Entscheidung seitens des IOC über die Teilnahme der russischen und belarussischen Athletinnen und Athleten an den Olympischen Spielen 2024 in Paris steht indessen noch aus. (dpa/sid)

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