+++ 18.45 Uhr: Die Anhörung von Novak Djokovic wird in wenigen Stunden in Melbourne stattfinden – um 8 Uhr Ortszeit (22 Uhr am Freitagabend in Deutschland). Bis dahin darf Djokovic in seiner privaten Unterkunft bleiben. Nach der Anhörung bekommt er mehrere Stunden Zeit, um mit seinen Anwälten zu beraten. Über Nacht soll er erneut in das Abschiebehotel, in dem er bereits zuvor vier Nächte verbracht hat. Am Sonntag (Ortszeit) will das Gericht endgültig beschließen, ob Djokovic einreisen darf. Es ist ein enger Zeitplan: Bereits am Montag müsste Djokovic zu seinem ersten Spiel bei den Australian Open antreten.
+++ 16.08 Uhr: Novak Djokovic hat für die Einreise nach Australien einen Sonderweg gewählt, der sich als Sackgasse hinausgestellt hat. Nun könnte der Schaden ein historisches Ausmaß annehmen*, schreibt Jakob Böllhoff in einem Kommentar.
+++ 13.45 Uhr: Nimmt Novak Djokovic trotz seiner annullierten Einreiseerlaubnis doch an den Australian Open teil? Diese Frage wird an diesem Wochenende vor dem Bundesgericht in Melbourne geklärt. Nachdem seine Anwälte Einspruch eingelegt hatten, soll nun eine Anhörung des serbischen Tennis-Stars Klarheit bringen, da das Grand-Slam-Turnier bereits am Montag starten würde. Diese wurde von Richter Anthony Kelly bei einer Anhörung am Freitag veranlasst.
Der Samstagmorgen könnte für Djokovic kräftezehrender werden als so manches Match. Für 8 Uhr Ortszeit ist eine Anhörung bei der Einwanderungsbehörde angesetzt. Zwischen 10 Uhr und 14 Uhr wird er Zeit haben, sich gemeinsam mit seinen Anwälten auf den für Sonntag geplanten Gerichtstermin vorzubereiten. Bis dahin muss der mutmaßlich ungeimpfte Weltranglistenerste nicht in Abschiebehaft.
+++ 13.00 Uhr: Am Freitagmorgen mitteleuropäischer Zeit hatte Australien das Visum des ungeimpften Novak Djokovic ein zweites Mal annulliert. Dem Tennis-Star droht seitdem die Abschiebung sowie eine dreijährige Einreisesperre. Daraufhin beantragten die Anwälte der gegenwärtigen Nummer eins der Weltrangliste eine einstweilige Verfügung gegen die drohende Ausweisung.
Bei einer Dringlichkeitsanhörung am zuständigen Gericht hatte Djokovics Anwalt Nick Wood gefordert, dass sein Mandant während des Verfahrens nicht in Abschiebehaft genommen wird. Von Seiten eines Regierungsanwalts hieß es bei der Anhörung, dass bis zur Entscheidung der Justiz keine Abschiebung angeordnet werde. Demnach bleibt die Tennis-Größe bis zu seiner für Samstagmorgen angesetzten Befragung durch die australische Einwanderungsbehörde weiter auf freiem Fuß. Das teilte Stephen Lloyd, Rechtsvertreter der Regierung, mit.
Djokovics Anwalt Wood mache sich angesichts des Starts der Australian Open am kommenden Montag Sorgen. „Wir sind sehr besorgt wegen der Zeit“, so der Jurist. Ob Djokovic die Möglichkeit bekommt, seinen Titel zu verteidigen, muss sich also über das Wochenende entscheiden.
+++ 12.05 Uhr: Noch gibt es keine finale Entscheidung über die Teilnahme von Novak Djokovic an den Australian Open. Zwar entzog ihm das Einwanderungsministerium in Person von Alex Hawke das Visum, der Tennis-Branchenprimus wird aber wohl keine Möglichkeit auslassen, um juristisch gegen seine Ausweisung vorzugehen.
Für die Organisatoren der Australian Open ist die Situation ebenfalls nicht einfach. Je nach Zeitpunkt und Ausgang des endgültigen Djokovic-Beschlusses müssten Spielplan und Setzliste angepasst werden. Drei verschiedene Szenarien sind nun möglich.
+++ 10.40 Uhr: Die Entscheidung im Fall Novak Djokovic fiel am Freitag zuungunsten des Tennis-Stars. Australiens Einwanderungsminister Alex Hawke annullierte das Visum des Serben. Dieser soll nun aufgrund der Aufhebung seiner Einreiseerlaubnis mit den australischen Einwanderungsbeamten sprechen dürfen. Die Anwälte des 34-Jährigen seien bereits mit dem Ministerium im Gespräch, wie australische Medien berichten.
Begründet wurde die Annullierung auch damit, dass die Entscheidung „im öffentlichen Interesse“ sei. Der juristische Kampf geht also in die nächste Runde, auch wenn bislang noch unklar ist, bis wann der nächste Einspruch vor Gericht verhandelt werden müsste, damit Djokovic noch am Turnier teilnehmen darf. Dies müsste aufgrund des Auftaktspiels am Montag bereits am Wochenende geschehen. Laut Medienberichten wäre wohl auch die Ausstellung eines Überbrückungsvisums denkbar.
Zudem könnte Djokovic beim Bundesgericht eine einstweilige Verfügung beantragen, um die Entscheidung des Ministers auszusetzen, sagte Einwanderungsanwalt Christopher Levingston der Nachrichtenagentur AFP. Ein Bundesrichter setzte für Freitagabend (Ortszeit) eine Dringlichkeitsanhörung zu dem Fall an.
+++ 08.55 Uhr: Im Fall Novak Djokovic hat Australiens Einwanderungsminister Alex Hawke seine Entscheidung zum Entzug des Visums (s. Update 08.02 Uhr) mit dem Migration Act des Landes begründet. Laut der Richtlinie von 1958 kann der Einwanderungsminister ein Visum streichen, wenn eine Person ein Risiko - beispielsweise gesundheitlicher Natur - für die australische Bevölkerung darstellt. Die Annullierungsbefugnis ist im Abschnitt 133C(3) des Migrationsgesetzes verankert.
Dem Gesetz zufolge kann Djokovic nun „außer unter bestimmten Umständen“ drei Jahre lang kein Visum für Australien mehr beantragen. „Zu bestimmten Umständen gehören zwingende Umstände, die die Interessen Australiens betreffen, oder zwingende Umstände, die die Interessen eines australischen Staatsbürgers, eines ständigen Einwohners oder eines berechtigten neuseeländischen Staatsbürgers betreffen“, heißt es auf der Seite des Ministeriums.
+++ 08.28 Uhr: Novak Djokovic ist von den australischen Behörden erneut das Visum entzogen worden. In einer Mitteilung des australischen Einwanderungsministers Alex Hawke hieß es, die Entscheidung sei gut begründet und „im öffentlichen Interesse“. Zudem droht Djokovic auch ein dreijähriges Einreiseverbot nach Australien.
Eine Teilnahme des Weltranglistenersten an den Montag (17.01.2022) beginnenden Australian Open ist damit zwar noch nicht endgültig ausgeschlossen, weil der 34-Jährige möglicherweise weitere Rechtsmittel einlegen kann. Allerdings ist eine Teilnahme durch die Entscheidung sehr unwahrscheinlich geworden. Trotzdem dürfte das Anwaltsteam von Djokovic nicht so einfach aufgeben. Aus dem Djokovic-Team war jedenfalls zu hören, dass eine Berufung noch am Wochenende verhandelt werden und noch am Sonntag ein Urteil fallen könnte.
Jedenfalls ist Djokovic noch nicht vom Spielplan der Australian Open gestrichen worden. Als Gegner war ihm sein serbischer Landsmann Miomir Kecmanović zugelost worden.
+++ 08.02 Uhr: Australiens Einwanderungsminister Alex Hawke hat von seiner persönlichen Befugnis Gebrauch gemacht, das Visum von Novak Djokovic zu annullieren, wie australische Medien übereinstimmend berichten.
Ob Djokovic gegen die Entscheidung vom Freitag (14.01.2022) Rechtsmittel einlegen wird und womöglich trotzdem an den Australian Open teilnehmen kann, war zunächst unklar.
Update vom 14.01.2022, 06.25 Uhr: Auch vier Tage nach dem Erfolg vor Gericht wartet Novak Djokovic weiter auf eine Entscheidung zu seinem Visum für Australien und die Möglichkeit, den Titel bei den Australian Open zu verteidigen. Am Freitagnachmittag Ortszeit in Melbourne gab es von Einwanderungsminister Alex Hawke noch kein Signal dazu, ob er sein persönliches Recht nutzt und das Visum des 34 Jahre alten Serben ungültig macht, weil dieser nicht gegen das Coronavirus geimpft ist. Die Nummer eins der Weltrangliste trainierte unterdessen schon früh am Tag statt wie ursprünglich geplant erst am Nachmittag.
Aus der australischen Politik bekommt Hawke für das lange Zögern Druck. „Alex Hawke, wo sind sie? Verschollen?“, fragte die Senatorin Jacqui Lambie nach Angaben der australischen Nachrichtenagentur AAP am Freitag. „Wenn Sie keine Entscheidung zu Novak Djokovic treffen können, meine Güte, wie regiert ihr Leute denn das Land? Das ist ein absoluter Saustall.“ Weiter sagte sie, Djokovic sollte packen geschickt werden, wenn er die Regeln gebrochen habe.
+++ 22.25 Uhr: Die Geschichte rund um Tennis-Star Novak Djokovic soll schon bald auf Netflix zu sehen sein. Das berichtet die englische Tageszeitung Daily Mail. Demnach gab es bereits vor dem Drama um die Einreise nach Australien den Plan, eine mehrteilige Serie über die Tennis-Tour zu drehen. Die aktuellen Geschehnisse spielen Netflix jetzt in die Karten.
In der Nacht könnte nur wenige Tage vor Beginn der Australian Open Bewegung in die Sache kommen.
+++ 16.30 Uhr: Während ganz Australien auf eine Entscheidung im Fall Djokovic wartet, amüsieren sich die Fans in den sozialen Medien prächtig über den ungeimpften Serben. Besonders eine Fotomontage, auf der Djokovic als Teil einer Werbung des Zahlungsdienstleisters Master-Card dargestellt wurde, ging um die Welt. Der wortspielreiche Spruch „Accepted across the world ...when your visa isn‘t“ (zu Deutsch: „Akzeptiert auf der ganzen Welt… wenn es Ihr VISA nicht ist“) ziert das Bild, das tausendfach gelikt und geteilt wird.
Viele User fragen sich nun, ob es sich bei dem Bild um eine echte Werbekampagne von Master Card handelt. Das Unternehmen selbst postete nichts über den Fall Djokovic und hält sich offenbar aus den sportpolitischen Angelegenheiten raus, die Werbung ist also nicht echt. Dennoch trifft das Bild einen Nerv, noch immer gibt es viele offene Fragen zur Genehmigung des Visums, mit dem sich Djokovic aktuell in Australien befindet. Ob der Tennis-Star auch an den Australian Open teilnimmt, stellt sich in den kommenden Tagen heraus.
+++ 09.40 Uhr: Zum Auftakt der Australian Open trifft Olympiasieger Alexander Zverev am Montag auf seinen Landsmann Daniel Altmaier, wie die Auslosung am Donnerstag ergab. Die weiteren deutschen Teilnehmer bekamen teils anspruchsvolle Gegner, so spielt der an Position 51 gesetzte Jan-Lennard Struff auf die aktuelle Nummer 57, den Niederländer Botic van de Zandschulp. Der Furtwanger Dominik Koepfer duelliert sich zunächst mit dem Spanier Carlos Taberner, der Kölner Oscar Otte bekommt es mit Tseng Chun Hsin aus Taipeh zu tun. Zudem tritt Peter Gojowczyk gegen Benjamin Bonzi aus Frankreich an, Philipp Kohlschreiber spielt gegen den Italiener Marco Cecchinato.
Bei den Damen wurde der an Nummer 16 gesetzten Angelique Kerber für ihr Erstrunden-Match mit Kaia Kanepi aus Estland eine harte Auftaktgegnerin zugelost. Neben der Melbourne-Siegerin von 2016 ist auch Andrea Petkovic gesetzt, die gegen die Weltranglisten-Vierte Barbora Krejcikova aus Tschechien die Außenseiterrolle einnimmt. Außerdem trifft Tatjana Maria gegen die Griechin Maria Sakkari, die als Nummer fünf der Welt ins Turnier geht.
Erstmeldung vom 13.01.2022, 08.30 Uhr: Melbourne – Einen Gegner hat Novak Djokovic bereits. Der 34 Jahre alte Tennisspieler würde in der ersten Runde der Australian Open auf seinen serbischen Landsmann Miomir Kecmanovic treffen - wenn er denn mitspielen darf. Eine Entscheidung darüber, ob Djokovic beim ersten Grand Slam des Jahres antreten darf, soll am heutigen Donnerstag (13.01.) fallen. Das Tennisturnier in Australien soll am Montag* beginnen.
Für die Australian Open ist Novak Djokovic eigentlich an Nummer Eins gesetzt. Doch der Tennis-Superstar ist weiterhin nicht gegen Corona geimpft*. Eine solche Impfung ist laut australischer Gesetzgebung aber notwendig, um ein gültiges Visum zu erhalten. Die endgültige Entscheidung über den Aufenthaltsstatus von Djokovic und damit indirekt auch über seine Teilnahme an dem Tennisturnier hat Alex Hawke, Einwanderungsminister Australiens. Die steht aber nach wie vor nicht fest, weshalb die Auslosung für die erste Runde der Australian Open auch mit einer Stunde Verzögerung stattgefunden hatte.
Doch nun steht der Turnierbaum der Australian Open fest. Auf derselben Hälfte wie Novak Djokovic findet sich Alexander Zverev. Die beiden könnten wie schon bei den Olympischen Spielen in Tokio und bei den US Open im Halbfinale aufeinandertreffen. In Tokio setzte sich die unumstrittene Nummer Eins des deutschen Tennis gegen Djokovic durch. In New York (USA*) wiederum hatte der Serbe die Nase vorne. Zverev trifft in einem deutschen Duell in der ersten Runde auf Daniel Altmaier.
Die Vorbereitung auf die Australian Open hätte für Novak Djokovic wohl kaum schlechter laufen können. Die Nummer Eins der Weltrangliste wurde schon bei seiner Ankunft am Flughafen aufgehalten und zunächst in ein Abschiebehotel gebracht, weil den Grenzbeamten die Dokumente zu seiner medizinischen Ausnahmegenehmigung nicht reichten. Vor Gericht wehrte sich Djokovic am Montag erfolgreich gegen die Entscheidung und trainierte seither in Melbourne. Die Australian Open hat er bereits neun Mal gewonnen und ist Titelverteidiger. Insgesamt stehen für Djokovic bereits 20 Grand Slam Siege zu Buche. Ein Sieg bei den Australian Open würde ihn zum alleinigen Rekordhalter und damit wohl zum besten Tennisspieler aller Zeiten machen.
2021 | Novak Djokovic |
2020 | Novak Djokovic |
2019 | Novak Djokovic |
2018 | Roger Federer |
2017 | Roger Federer |
2016 | Novak Djokovic |
2015 | Novak Djokovic |
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2013 | Novak Djokovic |
2012 | Novak Djokovic |
2011 | Novak Djokovic |
Sollte Novak Djokovic trotz aller Querelen noch bei den Australian Open antreten, muss er sich in „Down Under“ wohl auf einige Pfiffe aus dem Publikum einstellen. Seine Sympathiewerte dürften unter der Impf-Posse deutlich gelitten haben. Das beweist auch eine Aufnahme aus dem australischen Fernsehen, genauer gesagt des Senders „Channel 7“. In Vorbereitung auf ihre Sendung plauderten Rebecca Maddern und Mike Amor über den Tennisstar - und wurden dabei sehr deutlich. „Egal, wie man an die Sache rangeht. Er ist ein lügendes, hinterhältiges...“, sagt Maddern und Amor ergänzt: „Arschloch.“ Die beiden verbringen über eine Minute damit, Djokovic zu beschimpfen und seine Verteidigung auseinanderzupflücken.
Am Mittwoch hatte Djokovic eingeräumt, dass er im Dezember in Serbien an einem Interview trotz des Wissens um einen positiven Coronatest teilgenommen hat. Hinzu kommt eine „unabsichtliche“ Falschangabe auf seinem Einreisebogen bezüglich seiner Reiseaktivitäten vor dem Flug nach Melbourne. (dil/tu mit AFP/SID/dpa/epd) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA