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Vierschanzentournee: „Schreibt mir den Geiger nicht ab“ - Der Favoritencheck mit Andi Goldberger

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Von: Tobias Ruf

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Vierschanzentournee: Karl Geiger gehört nicht zu den Topfavoriten. Genau das könnte sein Trumpf sein.
Vierschanzentournee: Karl Geiger gehört nicht zu den Topfavoriten. Genau das könnte sein Trumpf sein. © picture alliance/dpa/KEYSTONE | Urs Flueeler

Am 28. Dezember beginnt die Vierschanzentournee. Die Favoriten scheinen klar ausgemacht. Andreas Goldberger hat aber auch Kandidaten auf der Rechnung, die in der bisherigen Saison nur bedingt überzeugen konnten.

Oberstdorf - Die Vierschanzentournee 22/23 wirft ihre Schatten voraus. Mit dem Auftaktspringen in Oberstdorf beginnt das erste große Highlight der Skispringen-Saison. Der zweifache Vierschanzentournee-Sieger Andreas Goldberger macht bei chiemgau24.de den Favoritencheck.

Geht es nach der bisherigen Saison im Skispringen, ist der Topfavorit auf den Sieg bei der Vierschanzentournee 2022/23 schnell ausgemacht. „Dawid Kubacki ist in überragender Form und er hat die Vierschanzentournee auch schon gewonnen. Allerdings ist die Favoritenrolle nicht leicht. Die polnische Öffentlichkeit erwartet den Tourneesieg von Kubacki, das ist ein schwerer Rucksack“, schätzt Goldberger die Ausgangsposition des besten Skispringers der laufenden Saison ein.

Vierschanzentournee: Ein zweiter Pole könnte zur großen Überraschung werden

Neben Kubacki hat Goldberger einen weiteren Polen auf der Liste. „Piotr Zyla fliegt immer so ein bisschen unter dem Radar. Aber seine Leistungen sind auf konstant hohem Niveau. Die Vierschanzentournee kann man nur gewinnen, wenn man sich keinen schlechten Sprung erlaubt. Deswegen sehe ich in Zyla einen Geheimfavoriten“, erklärt der ORF-Experte.

Goldberger zählt auch seinen Landsmann Stefan Kraft zu den Mitfavoriten. „Ich kann mich nicht an einen so guten und stabilen Saisonstart von Stefan erinnern. Er hat die Tournee auch schon gewonnen, weiß also genau, wie es geht“.

Vierschanzentournee: Goldberger macht den deutschen Fans Hoffnung

Krafts Knackpunkt könnte wie in den vergangenen Jahren das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen sein. „Da tun sich die Österreicher seit Jahren schwer, genau erklären lässt sich das nicht. Wenn Stefan gut durch die Springen in Deutschland kommt, ist alles möglich. Er und seine Teamkollegen kennen die Anlagen in Innsbruck und Bischofshofen sehr gut, das könnte dann ein Vorteil sein.“

Andreas Goldberger hat die Vierschanzentournee zwei Mal gewonnen und begleitet sie seit vielen Jahren als ORF-Experte.
Andreas Goldberger hat die Vierschanzentournee zwei Mal gewonnen und begleitet sie seit vielen Jahren als ORF-Experte. © picture alliance / dpa | Jan Hetfleisch

In der deutschen Mannschaft sieht der 50-Jährige nur einen Kandidaten auf den Gesamtsieg. „Der Saisonstart war schleppend, aber ich kann nur betonen: ‚Schreibt mir den Karl Geiger nicht ab‘“, macht Goldberger den deutschen Skisprung-Fans Hoffnung und ergänzt:

„Karl ist ein Wettkampftyp. Er hat uns oft genug gezeigt, dass er am Tag X auf absolutem Toplevel ist. Wenn er in seiner Heimat Oberstdorf gut in die Tournee startet, ist ihm alles zuzutrauen“.

Zu den Topfavoriten gehört Geiger auf Goldbergers Liste aber nicht. „Der mannschaftliche Druck liegt alleine auf Geiger. Alle anderen DSV-Adler haben keine Chance auf den Gesamtsieg. Das sieht in Norwegen anders aus, auch hier habe ich zwei Athleten auf dem Zettel.“

Dabei spricht er über Marius Lindvik, „der zwar in der bisherigen Saison Probleme hatte, ähnlich wie Geiger aber immer zu den Highlights topfit ist“. Noch größere Siegchancen räumt er Halvor Egner Granerud ein.

Halvor hat sein Material gewechselt und springt viel aggressiver. Er passt auch zu den vier Schanzen, die Profile liegen ihm. Er wird uns eine gute Tournee zeigen, da bin ich mir sicher“.

Neben Kubacki und Granerud zählt Goldberger den Slowenen Anze Lanisek zu den heißesten Kandidaten auf den Sieg beim prestigeträchtigen Event. „Er hat Kubacki schon geschlagen, ist konstant vorne dabei und hat eine ganz wichtige Eigenschaft. Er setzt auch bei hohen Weiten einen sauberen Telemark. In diesem knappen Feld kann das ein entscheidender Vorteil sein“, sagt Goldberger abschließend.

Quelle: chiemgau24.de

truf

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