Tiefpunkt bei Eisenbichler - Droht sogar das vorzeitige Tournee-Aus?

Markus Eisenbichler steckt in einer schweren sportlichen Krise. Zum Auftakt der Vierschanzentournee gibt der letztjährige Siegspringer weiter Rätsel auf. Und spricht selbst von „Qual“.
Aus Oberstdorf berichtet Tobias Ruf
Im Vorjahr beendete Markus Eisenbichler die Vierschanzentournee noch auf dem fünften Rang und hätte beim Neujahrsspringen um ein Haar gewonnen. Ein Jahr später ist der erfolgsverwöhnte Skispringer in einem dicken Leistungstief angekommen.
Eisenbichler springt der Konkurrenz seit Saisonbeginn weit hinterher. Von einstigen Siegen und Podestplätzen ist er meilenweit entfernt. Ein neunter Rang in Titisee-Neustadt war sein bislang bestes Saisonresultat.
Vierschanzentournee: Eisenbichler kassiert herbe Niederlage
Beim Auftaktspringen der Vierschanzentournee erlebte der Weltmeister von 2019 einen neuen Tiefpunkt. Gegen den Türken Fatih Arda Ipcioglu verlor er sein Duell und flog im 1. Durchgang aus der Konkurrenz. Die Verzweiflung war dem Siegsdorfer anzusehen und deutlich anzuhören.
„Es ist schwierig. Ich bin sau enttäuscht und muss mir überlegen, was ich noch mache. Ich bin nicht in Form und auch die Verhältnisse haben heute ihr Übriges getan“, sagte der 31-Jährige am ZDF-Mikrofon
Eisenbichler könnte die Vierschanzentournee vorzeitig verlassen
Im ersten Frust deutete Eisenbichler an, dass zeitnah eine Veränderung anstehen könnte. „Ich muss mit den Trainern reden, ob es Sinn macht, mich da weiter zu quälen“. Wie genau die Konsequenzen des Gesprächs aussehen könnten, ist offen.
Bundestrainer Stefan Horngacher könnte seinem einstigen Topathleten eine Pause verordnen. Im dicht gedrängten Terminkalender ist kaum Spielraum für lange und intensive Trainingsmaßnahmen, wie sie Eisenbichler jetzt benötigen würde.
Schon vor Saisonbeginn hatte er offen über Motivationsprobleme im Sommer gesprochen. Mit externer Hilfe hatte er diese nach eigenen Angaben überwunden und wollte gezielt die Vierschanzentournee ins Visier nehmen. In derzeitiger Form ist Eisenbichler weit von den eigenen Ansprüchen entfernt.
Hinzu kommen meist technische Probleme, das Flugsystem passt nur selten. Immer wieder schleichen sich Fehler ein, oft sind sie im ersten Flugdrittel zu finden.
Mit Garmisch-Partenkirchen steht nun eine Schanze auf dem Programm, die Eisenbichler liegt und die er mag. Es könnte die Wende werden - oder der letzte Auftritt bei dieser Vierschanzentournee.
Quelle: chiemgau24.de
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