Nicht nur gefährlich für Allergiker: Giftige Ambrosia-Pflanze breitet sich im Garten aus
Ambrosia breitet sich zunehmend in Deutschland aus. Die Pflanze kann schwere Allergien verursachen. Wer sie im Garten entdeckt, sollte handeln.
Kassel – Sie zählt nicht nur als lästiges Unkraut, sondern ist hochallergen: Die Ambrosia-Pflanze (Ambrosia artemisiifolia) findet sich häufig auch im heimischen Garten. Die Pollen können bereits in kleinen Mengen heftige allergische Reaktionen auslösen. Wie Sie die Pflanze erkennen und entfernen, lesen Sie hier.
Ambrosia im Garten wird zum „Gesundheitsproblem“: Giftige Pflanze löst schwere Allergien aus
Ursprünglich stammt Ambrosia aus Nordamerika, breitet sich inzwischen aber immer mehr in Deutschland aus, unter anderem in Hessen. Aufgrund der milden Temperaturen fühlt sie sich hierzulande wohl. „Sie wird zunehmend zu einem Gesundheitsproblem“, sagte Aljoscha Kreß vom Fachzentrum Klimawandel und Anpassung des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) im vergangenen Jahr.
Geläufige Namen | Ambrosia, Beifuß-Ambrosie, Wilder Hanf, Beifuß-Traubenkraut |
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Pflanzenart | Beifußblättriges Traubenkraut |
Verbreitung | Nordamerika, Südamerika, Europa |
Die lange Blütezeit von Juli bis Oktober macht vor allem denjenigen zu schaffen, die bereits mit Pollenallergien zu kämpfen haben, informierte das Umweltbundesamt. Aber auch Nicht-Allergiker können allergisch reagieren, betonte das Julius-Kühn-Institut, eine Forschungseinrichtung des Bundes. Im schlimmsten Fall kann die giftige Grün-Pflanze schwerwiegende Atemwegsallergien bis hin zu Asthma auslösen. Auch der Riesen-Bärenklau gilt als besonders giftig.
Ambrosia breitet sich im Garten aus: So erkennen Sie die Grün-Pflanze
Doch wie lässt sich die Pflanze erkennen? Ambrosia wird in der Regel weniger als einen Meter groß, einige Exemplare dagegen können bis zu etwa zwei Metern erreichen. Laut Umweltbundesamt wächst die Pflanze ab Juni in die Höhe und sei dann besonders gut erkennbar. „Die Blätter sind doppelt gefiedert, der Stängel abstehend behaart und oft rötlich“, heißt es.

Dem Julius-Kühn-Institut zufolge findet sich die Pflanze im Garten vor allem unter Vogelfutterplätzen. Denn: Vogelfutter sei häufig mit Ambrosia-Samen verunreinigt. Die als invasiv einzustufende Pflanzenart droht dabei auch viele beheimatete Arten zu verdrängen.
Ambrosia-Pflanze: So entfernen Sie das Gewächs im Garten
Aufgrund ihres hohen Allergiepotenzials ist es also wichtig, die Ausbreitung der Pflanze einzudämmen. Wer Ambrosia in der Natur sieht, kann sich an das örtliche Grünflächen- oder Pflanzenschutzamt oder das Julius Kühn-Institut wenden. Dem Umweltbundesamt zufolge kann die Pflanze auf dem eigenen Grundstück auch selbst entfernt werden.
Dafür sollte das Gewächs – idealerweise noch vor der Blütezeit im Frühjahr – mit der Wurzel ausgerissen werden. Wichtig seien dabei Handschuhe. Blüht die Pflanze bereits, wird das Tragen einer Maske empfohlen. Allergiker sollten den direkten Kontakt aber möglichst vermeiden. Entsorgt wird das Unkraut anschließend nicht auf dem Kompost oder in der Biotonne, sondern in einem Plastikbeutel im Restmüll. Sind die Bestände zu groß, können sich Betroffene an die örtlichen Stadtreiniger wenden.
Gefährliche Ambrosia-Pflanze im Garten: „Ein Problem, das unterschätzt wird“
Mittlerweile wird Ambrosia in vielen Kommunen intensiv bekämpft. So gibt es etwa in Berlin Trupps, die die Pflanze aufspüren und ausreißen. Kreß zufolge seien in einigen Bundesländern wie Brandenburg schon ganze Regionen von der Grün-Pflanze besiedelt. Das habe bereits zu Ernteausfällen geführt.
„Es ist ein Problem, das unterschätzt wird“, erklärte Sven Bacher, Ökologe der Universität Freiburg, der schweizerischen Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Auch andere giftige Pflanzen im Garten sollten nicht unterschätzt werden. In NRW scheint die Bekämpfung von Ambrosia dagegen erfolgversprechend zu sein. Die Anzahl der Pflanzen sei gesunken, hieß es aus dem nordrhein-westfälischen Umweltministerium auf AfD-Anfrage. (kas/dpa)