Corona-Regeln, Kinder, Lotto: Das ändert sich ab September 2020
Lotto wird teurer, es gibt mehr Geld für Eltern und einige neue Gesetze: Die wichtigsten Änderungen im September finden Sie hier im Überblick.
- Nach einem ungewöhnlichen Corona-Sommer gibt es im Herbst einige Änderungen.
- Wer gerne Lotto* spielt, muss sich künftig auf höhere Kosten einstellen.
- Eltern können sich auf die erste Rate des Kinderbonus freuen.
München - Nach dem Urlaubsmonat August warten im September wieder einige Änderungen auf die Bürger in Deutschland. Auch die letzten Bundesländer starten dann wieder ins Schuljahr, es ändern sich Corona-Regeln und neue Gesetze treten in Kraft.
Lotto, Kinderbonus, Maskenpflicht: Das ändert sich in Deutschland im September 2020
Künftig müssen sich Lottospieler auf höhere Kosten einstellen. Denn ab dem 23. September wird der Lottoschein beim klassischen 6 aus 49* teurer. Ein Tippfeld für die Ziehungen mittwochs und samstags wird dann 1,20 Euro statt wie bisher 1 Euro kosten. „So erhöhen sich in allen Gewinnklassen die theoretischen Gewinnquoten, auch bei einem einfachen Sechser ohne Superzahl werden dann deutlich mehr Millionengewinne möglich sein“, erklärt Jürgen Häfner, Geschäftsführer der federführenden Gesellschaft Lotto Rheinland-Pfalz.
Auch gibt es künftig eine Höchstsumme von 45 Millionen Euro im Jackpot. Bisher wurde der Topf stets geleert, wenn zuvor zwölfmal in Folge kein Tipper sechs Richtige mit der passenden Superzahl hatte. Diese Laufzeit wird künftig aber keine Rolle mehr spielen. Entscheidend für die Ausschüttung ist dann nur noch die neue Höchstsumme.
Lotto, Kinderbonus, Maskenpflicht: Im September 2020 ändert sich in Deutschland einiges
In der Corona*-Krise hat die Bundesregierung für Familien einen besonderen Kinderbonus in Höhe von 300 Euro aufgesetzt. Die Familienkassen beginnen nun am 7. September mit der Auszahlung, wie das Bundesfinanzministerium mitteilte. Überwiesen wird zunächst die erste Rate über 200 Euro, die zweite Rate folgt dann im Oktober. Der Bonus wird zusätzlich zum Kindergeld ausgezahlt.
Wann der Kinderbonus auf dem Konto ist, hängt von der Endziffer der Kindergeldnummer ab. Steht dort eine Null, ist man am 7. September dabei. Die Endziffern 1 bis 9 werden im September nach und nach von den Familienkassen überwiesen. Insgesamt gibt es in Deutschland rund 18 Millionen kindergeldberechtigte Kinder und junge Menschen, denen auch der Kinderbonus zusteht.
Corona: Maskenpflicht in Zügen wird strenger kontrolliert
Ab September soll die Maskenpflicht* in Zügen und an Bahnhöfen strenger kontrolliert werden. Bisher überprüfte die Deutsche Bahn in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei die Einhaltung der Pflicht nach eigenen Angaben regelmäßig in täglich rund 60 Fernverkehrszügen. Jetzt will man die Anzahl der Kontrollen verdoppeln und etwa 120 Züge am Tag überprüfen. Der überwiegende Teil der Fahrgäste habe dabei die Mund-Nase-Bedeckung „vorbildlich“ getragen, heißt es von der Bahn. Man setze aber weiterhin auf Prävention. Daher der Ausbau der Überprüfung.
Etwas anders stellt sich die Situation aber an den Bahnhöfen dar: Wegen zahlreicher Verstöße gegen die Maskenpflicht auf Innenstadt-Bahnhöfen will die Deutsche Bahn vor allem am Abend ihre Kontrollen verstärken. „Maske tragen ist keine unverbindliche Empfehlung, sondern Pflicht. Es ist deshalb für uns nicht hinnehmbar, wenn sich Einzelne nicht an die Regeln halten“, teilte der Bahn-Sicherheitschef Hans-Hilmar Rischke der Deutschen Presse-Agentur am Montag mit.
Lotto, Kinderbonus, Maskenpflicht: Darauf müssen sich die Bürger ab September 2020 einstellen
Zum 1. September tritt das dritte Waffenänderungsgesetz in Kraft. Damit wird einerseits die zulässige Größe von Magazinen bei bestimmten Schusswaffen begrenzt. Auch bestimmte halbautomatische Schusswaffen werden künftig verboten.
Um künftig eine bessere Nachverfolgbarkeit zu gewährleisten, wird das Nationale Waffenregister so ausgebaut, dass der gesamte Lebenszyklus einer Waffe – von der Herstellung bis zur Vernichtung – behördlich nachverfolgbar ist, wie das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat auf seiner Webseite erklärt. Im Rahmen der sogenannten „Regelabfrage“, muss die Waffenbehörde ab September beim Verfassungsschutz abfragen, ob die betreffende Person dort als Extremist bekannt ist. „Personen, die Mitglied in einer verfassungsfeindlichen Vereinigung sind (auch wenn diese nicht verboten ist), gelten künftig als in der Regel waffenrechtlich unzuverlässig“, heißt es dort weiter. Auch wird das Bedürfnis zum Besitz einer Waffe in Zukunft alle fünf Jahre überprüft.
Das ändert sich in Deutschland im September 2020: Schulstart in Baden-Württemberg und Bayern
Auch die letzten beiden Bundesländer nehmen im September nach den Sommerferien den Regelbetrieb wieder auf. In Bayern starten die Schüler am 07. September in Baden-Württemberg am 12. September. In beiden Bundesländern gilt, auch um eine zweite Welle* einzudämmen, eine Maskenpflicht in den Schulen, die sich jedoch zumindest in Baden-Württemberg nicht auf den Unterricht erstreckt. In Bayern hingegen gilt zumindest in den ersten neun Schultagen die Pflicht auch im Klassenzimmer. Auch Krippen, Kindergärten und Horte sind in Bayern ab dem 1. September wieder geöffnet, insofern es die Corona-Infektionslage* zulässt.
Neue Ausbildung zum Psychotherapeuten: Ab September 2020 Direktstudium in Deutschland
Bisher konnte Psychotherapeut*in werden, wer nach dem Psychologie- oder Pädagogikstudium eine selbständig organisierte und finanzierte Weiterbildung absolvierte. Doch der Ausbildungsweg wird jetzt vereinheitlicht und beschleunigt. Es wird ein Direktstudium für Bachelor und Master eingeführt und der Begriff Psychotherapeut*in wird als Berufsbezeichnung festgelegt. Nach dem Studium kann eine Approbation direkt nach einer staatlichen psychotherapeutischen Prüfung beantragt werden.
Änderung ab September 2020: Elektronische Kassen müssen in Deutschland umgestellt werden
Seit Anfang des Jahres müssen Händler ihren Kunden einen Bon auf ihren Einkauf ausstellen. Auf diese Weise sollen Bezahlvorgänge nachvollziehbar sein. Daher wurde auch verfügt, dass elektronische Kassen über eine Sicherheitseinrichtung verfügen müssen, die vom Bundesamt für Sicherheitstechnik zertifiziert ist. So können die Daten digital erfasst und besser überprüft werden. Eigentlich galt es bis zur Frist am 30. September die Verkaufssysteme aufzurüsten. Doch die allermeisten Bundesländer - bis auf Bremen - haben aufgrund der Corona-Pandemie eine Fristverlängerung bis März 2021 eingeräumt. (mam/dpa) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerkes