Erben ohne Streit: Tipps zur richtigen Gestaltung Ihres Testaments
Was passiert mit Vermögen, Immobilien und wertvollen Gegenständen nach Ihrem Tod? Mit einem gültigen Testament können Sie dies eigenständig steuern.
München – Sich mit dem eigenen Tod auseinanderzusetzen und ein Testament zu erstellen, fällt nicht jedem leicht. Eine YouGov-Umfrage zeigt: Die Testament-Ausstellung gehört definitiv nicht zu den Lieblingsaufgaben der Deutschen. Nur 20 Prozent der befragten Deutschen besaßen zum Erhebungs-Zeitpunkt ein gültiges Testament. Ohne Testament entsteht nach einem Todesfall allerdings bei Hinterbliebenen große Verunsicherung.
Gründe für ein Testament
Damit das eigene Vermögen nach dem eigenen Tod im eigenen Interesse verteilt werden kann, ist ein Testament unerlässlich. Ansonsten greift die gesetzliche Erbfolge, wodurch nur Ehegatten, Kinder und Enkel berücksichtigt werden. Lediglich wenn es keine lebenden Kinder und Enkel gibt, werden Erben 2. Ordnung, d.h. Eltern, Geschwister, Neffen und Nichten einbezogen.
Quelle: § 1924 & § 1925 BGB
Rechtliche Grundlage, Formalitäten und Struktur: Checkliste für Ihr Testament
Das Informationsmaterial des Bundesministeriums der Justiz empfiehlt mit einer klaren Überschrift „Testament“ oder „Mein letzter Wille“ einzusteigen. Wenn das Testament aus mehreren Seiten besteht, sollten diese nummeriert und zusammengeheftet sein. Jede Seite sollte außerdem mit Unterschrift und Datum versehen sein.
Der Verfasser muss das eigene Testament handschriftlich niederschreiben, mindestens 16 Jahre alt sein und testierfähig sein, schreibt es § 2229 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) vor. Letzteres bedeutet, im vollen Besitz seiner geistigen Fähigkeiten zu sein. Zudem ist eine klare Struktur entscheidend, um Missverständnisse und Interpretationsspielraum zu verhindern.
Brauchen Sie Unterstützung von einem Notar? Das hängt von den inhaltlichen Anforderungen ab
In Ihrem Testament sollten klare Quoten festgelegt sein, die die Verteilung Ihres Vermögens regeln. Auch persönliche Gegenstände wie Autos oder Schmuck können spezifischen Familienmitgliedern zugewiesen werden. Dies ist besonders wichtig für Gegenstände von sentimentalem Wert. Sie sollten auch Ersatzerben benennen, für den Fall, dass der ursprünglich vorgesehene Erbe zum Zeitpunkt Ihres Todes bereits verstorben ist. Denken Sie außerdem an Ihren digitalen Nachlass. Je konkreter Sie in Ihrem Testament sind, desto weniger Konfliktpotenzial hinterlassen Sie Ihren Angehörigen.

Wenn Sie konkrete Vorstellungen für Grundstücke und Immobilien haben, sollten Sie einen Notar aufsuchen. In diesen Fällen reicht ein eigenhändiges Testament nicht aus. Ein notarielles Testament erspart Ihren Angehörigen ein aufwendiges Erbscheinverfahren. Nicht selten ist das Verfahren doppelt so teuer, so die Immobilien-Plattform Hausgold.de.
Wie sie ihr Testament sicher aufbewahren
Sobald Ihr Testament verfasst ist, ist es wichtig, es sicher aufzubewahren, damit es im Ernstfall leicht gefunden werden kann. Bei einem notariellen Testament landet es ohnehin als öffentliche Urkunde beim Nachlassgericht. Ein handgeschriebenes Dokument ist dort ebenfalls sicher aufgehoben. In beiden Fällen sind einmalig 75 Euro fällig. Wenn Sie sich für eine unabhängige Aufbewahrung entscheiden, sollten Sie Kopien für vertraute Familienmitglieder anfertigen und ihnen mitteilen, wo sich das Originaldokument befindet.
Für diesen von der Redaktion geschriebenen Artikel wurde maschinelle Unterstützung genutzt. Der Artikel wurde vor Veröffentlichung von Redakteurin Felina Wellner sorgfältig überprüft.