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Mutter und Tochter fahren über 16.000 Kilometer im Tesla, ohne einen Cent für Strom auszugeben

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Von: Julian Baumann

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In einem gebrauchten Tesla Model S unternahm eine junge Mutter mit ihrer kleinen Tochter einen Roadtrip. Die Strecke von über 16.000 Kilometern wäre in einem Benziner sehr teuer geworden.

Stuttgart/Los Angeles - Da die E-Auto-Modelle mit einer immer größeren Reichweite ausgestattet sind und auch die Infrastruktur an Ladesäulen ausgebaut wird, sind Roadtrips mit elektrischen Fahrzeugen zumindest theoretisch ohne Probleme möglich. Eine Familie fuhr mit ihrem Tesla 4.500 Kilometer, die Stromkosten haben sie „umgehauen“. Reise-Bloggerin Tiffani Van Ee, die sich auf Instagram „Tesla Mom“ nennt, hatte mit ihrer siebenjährigen Tochter und ihrem treuen Tesla Model S noch viel engagierte Pläne und legte innerhalb von 68 Tagen eine Strecke von über 16.000 Kilometern zurück.

Obwohl das Ladenetz an den Tesla-eigenen Supercharger-Stationen gerade in den USA inzwischen sehr gut ausgebaut ist, kann es dennoch zu Problemen kommen. Bei einem Roadtrip von München an das Nordkap traten bei einem Tesla Model Y gleich mehrere Probleme auf. „Tesla Mom“ Tiffani Van Ee und Tochter Abbey hatten es sich zur Aufgabe gemacht, mit ihrem bereits etwas in die Jahre gekommenen Model S – das sie „Vivienne“ getauft haben – das Tesla-Ladenetz in den Vereinigten Staaten einem Test zu unterziehen, wie Tiffani in ihrer Kolumne beim Los Angeles Post-Examiner erklärt.

Tesla-Roadtrip: Mutter und Tochter haben auf Weg zu Hochzeit Ladeprobleme – Hersteller hilft

Es handelt sich bei „Vivienne“ um ein Tesla Model S mit einer 60-Kilowattstunden-Batterie und einer elektrischen Reichweite von rund 322 Kilometern. Im direkten Vergleich kommt das aktuelle Model S Plaid mit geschätzt 628 Kilometern beinahe doppelt so weit. Weil die E-Limousine der kleinen Familie aber bereits einige Zeit auf dem Buckel hat, dauert auch ein Ladevorgang rund 45 Minuten. Demnach sollte der „Null-Emissionen“-Roadtrip von Burbank bei Los Angeles nach Washington D.C. das Ladenetz einem Härtetest unterziehen. „Wenn meine kleine Batterie es quer durch das ganze Land schafft, sollte das für die Teslas mit höherer Reichweite kein Problem sein“, schreibt Van Ee.

Beim rund zweimonatigen Trip durch die USA wurde Tesla „Vivienne“ an den Supercharger-Stationen kostenlos aufgeladen, wie Tiffani Van Ee erklärt. Obwohl Mutter und Tochter eigentlich kein Grund zur Eile hatten und damit auch die Ladezeit von rund 45 Minuten locker in Kauf nehmen konnten, gab es bei einem Anlass dennoch Grund zur Eile. „Die einzige Voraussetzung für die nächsten zwei Monate: Wir müssen für die Hochzeit meiner kleinen Schwester in genau einer Woche in Texas sein.“ Ausgerechnet bei diesem zeitkritischen Abschnitt ihres Trips strandete die kleine Familie ungefähr auf halbem Weg zwischen Los Angeles nach Houston in einer kleinen Stadt im Bundesstaat New Mexico.

Das Tesla Model S „Vivienne“ an einem Supercharger (links). Mutter und Tochter im Kofferraum ihres Autos (rechts).
Mit ihrem Tesla Model S legten eine Mutter und ihre siebenjährige Tochter bei einem Roadtrip mehr als 16.000 Kilometer zurück. © Screenshots Instagram: teslamom.usa (Fotomontage: BW24).

Der Grund dafür war allerdings nicht, dass Tesla „Vivienne“ plötzlich schlapp gemacht hätte. Stattdessen wurde sich die kleine Familie bewusst, dass das Ladenetz doch nicht überall gut genug ausgebaut ist. „Es gab dort [in der Stadt Gallup, Anm.d.Red.] nur vier Ladepunkte“, schreibt Tiffani in ihrer Kolumne beim Los Angeles Post-Examiner. „Der kleinste Supercharger, den ich jemals gesehen habe.“ Wenig Ladepunkte sind allerdings zunächst kein Hindernis, solange sie verfügbar sind und auch funktionieren. Dabei gab es aber ebenfalls Probleme. „Ich probierte alle vier Ladepunkte, aber nichts geschah“, führt sie aus. Nach einem Anruf bei Tesla wurde die kleine Familie nach Albuquerque zum nächsten Supercharger gezogen.

Tesla-Roadtrip-Bilanz zeigt: Kostenlose Supercharger haben umgerechnet 1.500 Liter Benzin gespart

Obwohl das Ladedilemma in New Mexiko den Zeitplan um mehrere Stunden verzögert hatte, schafften es Tiffani, Abbey und „Vivienne“ letztendlich doch pünktlich zur Hochzeit. Neben einigen kleineren Zwischenfällen wie einem zu niedrigen Reifendruck war die Ladepanne auch das einzige wirkliche Problem beim Roadtrip, wie die „Tesla Mom“ auf Instagram rekapituliert. „Es gibt definitiv keinen Mangel an Tesla-Ladestationen“, schreibt sie in einem Update. Der Rest des rund zweimonatigen Roadtrips war für die kleine Familie, die hin und wieder auch im geräumigen Kofferraum des E-Autos übernachtete, ohne Zeitdruck deutlich angenehmer.

In einem kurzen Clip auf Instagram zeigt „Tesla Mom“ Tiffani auf dem Bildschirm ihres treuen Tesla Model S die Statistik ihres Roadtrips. Demnach hat „Vivienne“ in 68 Tagen 10.195 Meilen (umgerechnet rund 16.407 Kilometer) zurückgelegt. Die ganze Strecke wurde mit Strom von kostenlosen Superchargern absolviert, mit einem Verbrenner hätte die kleine Familie laut eigenen Berechnungen 407,8 Gallonen (umgerechnet rund 1.544 Liter) Benzin benötigt. Weniger gute Erfahrungen machte ein anderer E-Auto-Fahrer, der bei einem Roadtrip mit der „harten Wahrheit“ konfrontiert wurde.

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