Schlimme Mutter-Tochter-Abzocke in Italien: Sturm der Entrüstung trifft Restaurant
Eine Restaurantrechnung sorgt für eine hitzige Debatte. Eine Frau wird für einen leeren Teller zur Kasse gebeten. Das Lokal wehrt sich gegen Kritik.
Finalborgo — In den sozialen Netzwerken wird ein Restaurantbeleg aus Italien heiß diskutiert. Eine Frau bestellte einen zusätzlichen Teller für ihre dreijährige Tochter, damit diese etwas von der Pasta der Mutter probieren kann. Beim Zahlen sieht die Mutter, dass das Restaurant in der Stadt Finalborgo in der Region Ligurien einen Aufpreis von zwei Euro für den leeren Teller berechnet hat.
Die Frau ließ den Beleg der Journalisten Selvaggia Lucarelli zukommen, die diesen in den sozialen Medien teilte. Auch die Besitzer des Restaurants meldeten sich zu Wort. Diese haben für die Aufregung im Netz kaum Verständnis.
Italien-Abzocke in Restaurant: Mutter muss für leeren Teller bezahlen
Zwei Hauptspeisen, zwei Getränke und dazu das in Italien übliche „Coperto“ sind auf dem Restaurantbeleg aufgelistet. Zusätzlich lassen sich auch noch die zwei Euro finden, die das Restaurant für den Teller berechnete. Lucarelli veröffentlichte das ihr zugesendete Foto der Rechnung auf Twitter und schildert den Fall kurz. Ihr Post wurde über eine Million mal gesehen und entfachte eine Debatte darüber, ob die zwei Euro berechtigt waren oder nicht.
„Wenn ich dort vorbeikomme, bringe ich einen Teller von zu Hause mit“, schrieb ein User unter das Bild. „Solche Restaurants verdienen es nur, geschlossen zu werden“, lautete das vernichtende Urteil eines anderen Nutzers. Ein weiterer User stellte sich auf die Seite des Lokals und schrieb: „Es ist erstaunlich, sich zu wundern, dass diejenigen, die ein Unternehmen führen, bezahlt werden müssen.“ Eine Person fragte sich, ob ein Teller überhaupt nötig gewesen sei. „Hätte ich meine 3-jährige Tochter ein Gericht probieren lassen wollen, hätte ich ihr die Gabel in die Hand gegeben und sie aufgefordert, sich von meinem Teller zu bedienen.“
Restaurant-Eklat in Italien: Frau zahlt zwei Euro für leeren Teller — Betreiber wehrt sich
Die Debatte wurde so breit, dass sich sogar das Restaurant zu Wort meldete, wie totay.it berichtete. Dieses rechtfertigte die Rechnung damit, dass zusätzliche Dienstleistungen auch mit mehr Arbeit sowie einem höheren Ressourcenverbrauch verbunden seien. „Wir haben die Dame, die die Quittung aufgegeben hat, an einen Tisch für drei Personen gesetzt, weil zwei Erwachsene und ein Kind da waren“, sagte die Besitzerin Ida Germano, wie today.it schrieb. Die Frau solle einen Teller Trofie al Pesto und einen Teller mit gebratenen Sardellen bestellt haben, erklärte die Besitzerin weiter.
Danach solle sie nach zwei Tellern gefragt haben, um die Gerichte zu teilen. „Sie hatten also insgesamt vier Teller und nicht einen.“ Das Restaurant hätte nur einen Teller berechnet, da sie auch für die Spülmaschine zahlen müssten. Zusätzlich führte sie auf, dass sich die Familie an einen Tisch für vier Personen setzte, aber nur für eine Person Essen bestellte.
„Außerdem sind die Preise für die Gerichte und den Service sowohl draußen als auch auf der Speisekarte deutlich angegeben“, fügte sie hinzu. Somit könnten sich die Gäste entscheiden, ob sie bleiben oder lieber woanders essen wollen.
Restaurantbesuche in Italien: Zuzahlungen lösen Debatte aus
Die Debatte rund um die Zuzahlung von einem leeren Teller soll mit einem Vorfall am Comer See begonnen haben, wie leggo.it berichtete. Auch hier beschwerten sich Gäste darüber, dass sie für einen zweiten Teller zwei Euro zahlen mussten. Sie hatten einen Toast bestellt, den sie statt auf einem Teller auf zwei Tellern serviert bekommen wollten. Der Aufpreis wurde auch in dem aktuellen Fall in Finalborgo weiter diskutiert.
Für Ärger bei Touristen können nicht nur die Restaurant-Preise sorgen. Italien hat auch seine Straßen- und Benimmregeln verschärft. Wer diese bricht, muss mit hohen Geldstrafen rechnen. Daher sollten Urlauber diese 15 Gesetze unbedingt kennen. (vk)