AirAsia-Absturz vor Indonesien: Ursache gefunden

Jakarta - Fast ein Jahr nach dem Absturz des Airbus A320-200 der malaysischen Billigfluggesellschaft AirAsia hat die indonesische Luftsicherheitsbehörde am Dienstag ihren Untersuchungsbericht vorgelegt.
Der Absturz einer AirAsia-Maschine vor Indonesien im Dezember vergangenen Jahres ist durch eine Verkettung von Technik- und Pilotenfehlern verursacht worden. In dem Untersuchungsbericht ist die Rede von einem fehlerhaften Ruder-Steuerungssystem und dem "Unvermögen" der Piloten, das "Flugzeug zu kontrollieren". Das Wetter hatte nach Auswertung der Flugdaten keinen Einfluss.
Hauptgrund für den Absturz von Flug QZ8501 war demnach ein defektes Ruder-Steuerungssystem des Airbus A320. Eine Lötstelle am Rudder Travel Limiter, der die Ruderausschläge begrenzt, sei defekt gewesen. Die Piloten erhielten mehrere Warnmeldungen. Ihre Bemühungen, den Fehler zu beheben, seien jedoch erfolglos geblieben.
Schließlich hätten sie versucht, das System mittels Unterbrechung der Stromzufuhr zurückzusetzen und dabei zugleich den Autopiloten abgeschaltet. Im manuellen Flug sei der Airbus sodann in einen längeren starken Steigflug gegangen bis es zu einem Strömungsabriss gekommen sei. In dem Bericht heißt es, dass das Flugzeug sich schließlich in einer Lage befunden habe, in der es die Piloten nicht mehr steuern konnten.
Dem Untersuchungsbericht zufolge verzeichnen Wartungsprotokolle des Flugzeugs in den vergangenen zwölf Monaten vor dem Absturz insgesamt 23 Probleme mit dem fehlerhaften Ruder-Steuerungssystem. Ermittlungen ergaben, dass zum Unglückszeitpunkt anstelle des indonesischen Flugkapitäns, eines erfahrenen ehemaligen Kampfjetpiloten, der französische Kopilot am Steuer saß.
Die Maschine war am 28. Dezember 2014 auf dem Weg von Surabaya auf der indonesischen Hauptinsel Java nach Singapur mit 162 Menschen an Bord ins Meer gestürzt. 56 der Insassen wurden trotz einer großen internationalen Suchaktion mit Schiffen und Flugzeugen nicht gefunden.
Indonesien: Heck von AirAsia-Flugzeug am Meeresgrund entdeckt
afp