Update vom 30. November, 19.33 Uhr: Soeben wurde der aktuelle Lagebericht des Robert-Koch-Instituts veröffentlicht. Trotz nach wie vor sehr hohen Infektionszahlen gibt es positive Nachrichten. Die Reproduktionszahl liegt im Wochenschnitt bei 0,91 und ist im Vergleich zum Vortag (0,95) gesunken. Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 91 weitere Menschen anstecken. Liegt der Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Wie das RKI weiter schreibt, beträgt die Sieben-Tage-Inzidenz deutschlandweit 138 Fälle pro 100.000 Einwohner. In den Bundesländern Bayern, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen liegt sie darüber. Deutschlands neuer Corona-Hotspot Nummer eins ist die niederbayerische Stadt Passau. Dass die Lage weiter angespannt ist, wird dadurch deutlich, dass es nunmehr zehn deutsche Stadt- und Landkreise gibt, in denen die Inzidenz über 300 liegt. Ein Überblick
Update vom 30. November, 18.15 Uhr: Die Zahl der Corona-Todesfälle in Deutschland* ist konstant hoch. Eine Berechnung legt eindrucksvoll dar, wieviele Patienten an oder mit Covid-19 pro Stunde sterben.
Update vom 30. November, 17.46 Uhr: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen binnen einer Woche pro 100.000 Einwohner liegt in Sachsen laut Sozialministerium landesweit bei 275. Das ist der höchste Wert aller Bundesländer. Wegen der besonders hohen Infektionsraten werden die Kontaktregeln daher nun noch einmal verschärft.
In weiten Teilen Sachsens gelten von Dienstag an nicht nur die von Bund und Ländern beschlossenen Beschränkungen auf fünf Personen aus zwei Hausständen, sondern die Menschen dürfen dann ihre Wohnung nur noch mit triftigem Grund verlassen. Zu den strengeren Maßnahmen werden die Kommunen von der neuen sächsischen Corona-Schutzverordnung verpflichtet, die ab 1. Dezember gilt. Sie sieht vor, dass Kreise und kreisfreie Städte Maßnahmen ergreifen müssen, wenn an fünf Tagen hintereinander der Wert von 200 Neuinfektionen binnen einer Woche je 100.000 Einwohner überschritten wird.
Die Landkreise Bautzen, Görlitz, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Zwickau, Mittelsachsen, Nordsachsen sowie der Erzgebirgskreis haben entsprechende Allgemeinverfügungen erlassen oder kündigten sie am Montag an. Auch die Stadt Chemnitz kündigte eine Allgemeinverfügung an, die ab Mittwoch gelten soll.
Update vom 30. November, 17 Uhr: In der Coronavirus-Pandemie ruhen die Hoffnungen vieler auf den erwarteten Corona-Impfstoffen. Ein deutscher Arzt* rät jetzt von zu viel Optimismus ab. Und nicht nur das.
Update vom 30. November, 15.40 Uhr: In Nordrhein-Westfalen müssen die Ski-Lifte entsprechend der neuen Corona-Schutzverordnung im Dezember geschlossen bleiben. Das teilte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Montag mit. Ski-Lifte seien Freizeit-Einrichtungen und damit verboten.
In NRW trifft das Verbot die Ski-Regionen im Sauerland. Der Bürgermeister des Wintersportorts Winterberg, Michael Beckmann (CDU), hatte am Montagmorgen bei WDR 5 gesagt, ein Verbot bis zum Ende der Ferien würde die Stadt hart treffen.
Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte am Sonntag davon gesprochen, auf die Betreiber zuzugehen - gleichzeitig aber klargemacht, dass es eine europäische Lösung für die Skigebiete brauche. Ob es im Januar Ski-Betrieb in NRW gibt, blieb zunächst unklar. Laschet hatte sich bislang dafür ausgesprochen, bis zum Ende der Weihnachtsferien Ski-Tourismus europaweit zu unterbinden.
Update vom 30. November, 14 Uhr: Der US-Pharmakonzern Moderna will noch am Montag die Zulassung für seinen Corona-Impfstoff in der EU beantragen. Die Lieferung von mindestens 80 Millionen Impfstoff-Dosen ist bereits verhandelt (siehe Link).
Update vom 30. November, 13.14 Uhr: Gesundheitsminister Jens Spahn hat ein ein Statement zum Thema „Nationale Gesundheitsreserve an 19 Standorten“ abgegeben
Der Staat wolle sich künftig in Notlagen mit Schutzmaterial wie Schutzmasken und Beatmungsgeräten besser wappnen. „Diese Pandemie hat uns gelehrt uns, dass wir mehr vorsorgen müssen“, erklärt Spahn. Es sollen Reserven geschaffen werden, die einen Bedarf für bis zu sechs Monaten abdecken. Das Corona-Kabinett habe die Pläne für den Aufbau einer Gesundheitsreserve an diesem Montag beschlossen.
„Ich bin so ziemlich gegen alles geimpft, wogegen man sich impfen lassen kann“, antwortete Ressortleiter Spahn auf die Frage zum Corona-Impfstoff. „Wenn ich dran bin, dann lasse ich mich impfen“, sagte Spahn und verwies auf Covid-19-Risikogruppen, die Vorrang hätten.
Update vom 30. November, 12.40 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Entscheidung einzelner Bundesländer, Hotels über die Feiertage für Familienbesuche wieder öffnen zu lassen, deutlich kritisiert.
Es habe ihr aber die Fantasie gefehlt, zu ahnen, dass besonders betroffene Länder die Hotels öffnen wollten, wird die deutsche Regierungschefin laut verschiedener Medienberichte zitiert.
Mit Verweis auf Berlin sei es laut Merkel zum Beispiel nicht zu erklären, dass zeitgleich die Krankenschwestern an der Berliner Charité über Weihnachten durcharbeiten müssten. Am Montag wurde bekannt, dass auch das große Baden-Württemberg über Weihnachten Hotelübernachtungen für Familienbesuche möglich machen will. Obwohl im Südwesten der Republik vergleichsweise hohe Corona-Infektionszahlen vorherrschen.
Update vom 30. November, 12 Uhr: Baden-Württemberg geht rund um Weihnachten in der Corona-Pandemie in Deutschland einen Sonderweg.
Wie ein Regierungssprecher aus Stuttgart an diesem Montag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) bestätigte, will die grün-schwarze Landesregierung die Kontaktbeschränkungen lediglich vom 23. Dezember bis zum 27. Dezember aufweichen.
In diesem Zeitraum sollen im drittgrößten deutschen Bundesland (rund 11,1 Millionen Einwohner) Hotelübernachtungen für Familienbesuche möglich sein. Heißt: Unmittelbar nach den Weihnachtstagen werden die Corona-Maßnahmen wieder verschärft. Darauf habe sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) mit seinen Kabinettskollegen verständigt.
Bund und Länder hatten sich zuletzt für Treffen „im engsten Familien- oder Freundeskreis“ vom 23. Dezember bis 1. Januar auf eine Obergrenze von zehn Personen plus Kinder bis 14 Jahren verständigt. Doch Kretschmann soll dieser Zeitraum zu lang sein. Laut Staatsregierung aus Stuttgart wird am Dienstag eine neue Corona-Verordnung in Baden-Württemberg in Kraft treten.
Update vom 30. November, 10.40 Uhr: Intensivmediziner warnen: Pro Krankenhaus seien im Schnitt deutschlandweit jetzt nur noch drei Intensivbetten frei.
Das teilte der Arbeitskreis Intensivmedizin der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) mit, wie der Tagesspiegel berichtet. „Wir sind in einer absoluten Ausnahmesituation, die wir in der Geschichte der Intensivmedizin so noch nie erlebt haben“, sagt demnach DGAI-Sprecher Gernot Marx. Die Zeitung beruft sich auf die Nachrichtenagentur Reuters.
Update vom 30. November, 10.16 Uhr: Das Wort des Jahres 2020 ist gekürt. Raten Sie mal? Der Begriff für den sich die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) entschieden hat - kennt in Deutschland dieses Jahr vermutlich jeder.
Update vom 30. November, 9.07 Uhr: Der Landkreis Hildburghausen in Thüringen war Deutschlands schlimmster Hotspot. Nun hat die Stadt Passau (Bayern) den Spitzenreiter der Hotspots abgelöst. Für die bayerische Stadt gibt das Robert-Koch-Institut (RKI) eine 7-Tage-Inzidenz von 579,5 an. Im Landkreis Hildburghausen dagegen liegt der Wert weiter bei 579,1.
Acht Kreise überschreiten laut RKI-Lagebericht vom Sonntag (29. November) eine Inzidenz von 300 Corona-Fällen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen: Landkreis Bautzen (377,0), Landkreis Passau (378,9), Landkreis Erzgebirgskreis (375,9), Landkreis Regen (339,7), Landkreis Görlitz (320,1) und die Stadt Nürnberg ( 307,3).
Für gesamt Deutschland gibt das RKI momentan eine 7-Tage-Inzidenz von 136 an.
Update vom 30. November, 6.13 Uhr: Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 11.169 neue Corona Infektionen und 125 Todesfälle übermittelt. Am vergangenen Montag hatte die Zahl der Neuinfektionen bei 10.864 gelegen.
Die Fallzahlen nach dem Wochenende sind erfahrungsgemäß vergleichsweise gering. Es werden weniger Proben genommen und dadurch auch insgesamt weniger getestet.
Der sogenannte 7-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntag bei 0,95 (Vortag: 0,96). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 95 weitere Menschen anstecken. Der Wert spiegelt jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt der Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Auf der Intensivstation müssen derzeit 3.906 Covid-19-Patienten behandelt werden, davon werden 2.301 künstlich beatmet. Laut DIVI-Intensivregister sind aktuell noch 5.896 Betten frei.
Bisher nachgewiesene Corona-Fälle in Deutschland | 1.053 869 |
---|---|
Todesfälle in Verbindung mit Sars-CoV-2 | 16.248 |
aktive Corona-Fälle in Deutschland | etwa 298.521 Menschen |
Genesen | 739.100 Menschen haben eine Virusinfektion laut RKI überstanden |
Update vom 29. November, 19.18 Uhr: Die neuen Corona-Regeln stehen schon seit vergangenem Mittwoch. An diesem Tag hatten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder abgestimmt. Doch die konkrete Umsetzung bleibt den einzelnen Bundesländern überlassen. Mehr Zeit als zunächst veranschlagt lässt sich dafür Baden-Württemberg.
Die konkreten Regeln, die dort gelten sollen, will die Landesregierung erst am Montag verkünden. Eigentlich war noch mit einer Veröffentlichung am Wochenende gerechnet worden. Bis zuletzt waren die Ministerien dem Vernehmen nach in der Absprache, wie die jüngsten Beschlüsse von Bund und Ländern zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Baden-Württemberg umgesetzt werden sollen.
Update vom 29. November, 17.43 Uhr: In Berlin war die zweite Corona-Ampel am Sonntag zwischenzeitlich auf Rot gesprungen. Denn mehr als ein Viertel der Intensivbetten in der Hauptstadt war mit Covid-19-Patienten belegt, wie aus dem Lagebericht der Gesundheitsverwaltung hervorging. Am späten Nachmittag zeigte die Ampel aber wieder Gelb. Nach den aktualisierten Werten sind nun 24,2 Prozent der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt.
Die Corona-Ampel berücksichtigt insgesamt drei wichtige Werte: den Inzidenz-Wert für die letzten sieben Tage, den R-Wert, der bemisst wie viele weitere Personen ein Erkrankter infiziert, und die Belegung der Intensivbetten.
Bei den Fallzahlen der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner zeigt das Ampelsystem in Berlin schon länger Rot an. Dieser Inzidenz-Wert lag nun bei 202,0. Berlin hat inzwischen 64 220 bekannte Infektionsfälle, damit stieg die Zahl gegenüber dem Vortag um 332. Bei den Todesfällen kamen drei hinzu, es sind nun 553.
Erstmeldung vom 29. November: München / Berlin - „Wir haben ein großes Stück des Weges zurückgelegt“, bekräftigte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Samstag. In ihrem wöchentlichen Video-Podcast wollte sie den Menschen in Deutschland offenbar Mut machen. Trotz der vielerorts noch immer hohen Zahlen könne man ein wenig Hoffnung schöpfen. Das sei vor allem der erfolgreichen Entwicklung von Impfstoffen zu verdanken. „Wir können annehmen, dass ein oder mehrere Impfstoffe nicht am Sankt Nimmerleinstag, sondern in absehbarer Zeit zur Verfügung stehen können“, so Merkel weiter.
Tatsächlich könnten die Impfstoffe den entscheidenden Schritt in der Pandemie-Bekämpfung darstellen. Der erste Durchbruch gelang der deutschen Firma Biontech* und ihrem US-Partner Pfizer. Die beiden Pharmaunternehmen gaben im November bekannt, den ersten erfolgversprechenden Impfstoffkandidaten aus westlichen Ländern entwickelt zu haben. Mittlerweile haben auch die US-Firma Moderna und der britische Pharmakonzern AstraZeneca nachgezogen.
Die Europäische Union hat bereits mit fünf Herstellern Lieferverträge für Impfstoffdosen ausgehandelt. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet damit, dass im Dezember ein erster Impfstoff zugelassen wird. Wer, wann und wie geimpft* werden kann ist aber noch nicht abschließend geklärt. „Massenimpfungen“ für die breite Bevölkerung werden aber nicht vor dem nächsten Sommer möglich sein, schätzt der Präsident des Deutschen Städtetags, Burkhard Jung (SPD).
Dabei wären sie auch früher durchaus nützlich. Denn das Robert-Koch-Institut (RKI) zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt
1.042.700 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Innerhalb eines Tages sind 14.611 neue Fälle übermittelt worden, wie das RKI am Sonntagmorgen bekanntgab. Auch im zweiten Lockdown, der seit Anfang November gilt, bleibt die Zahl der Neuinfektionen hoch. Eine Verlängerung in den Dezember haben Bund und Länder daher mit großer Einigkeit entschieden. Allerdings sind die Regeln zu Weihnachten etwas lockerer.
Für viele Deutsche ist der zweite Lockdown eine Belastung. Doch auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gibt sich positiv. „Die Pandemie wird uns die Zukunft nicht nehmen“, schreibt er in einem Gastbeitrag für die Bild am Sonntag. Denn die Fortschritte der medizinischen Forschung gäben Hoffnung, dass das Virus nicht dauerhaft den Alltag beherrsche. Deutschland könne voller Zuversicht sein, so Steinmeier. (mam/dpa) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerkes.