Corona-Impfstoff von Biontech: Diese Nebenwirkungen sind möglich
Das Unternehmen Biontech aus Mainz, gehört zu den ersten Unternehmen, die einen Impfstoff gegen Corona weltweit auf den Markt bringen. Das ist über die Nebenwirkungen bekannt.
- Weltweit arbeiten zahlreiche Forscher an einer Impfung, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.
- Biontech hofft, noch vor Ende dieses Jahres eine Zulassung für seinen Corona-Impfstoff zu bekommen.
- Doch wie sieht es mit den Nebenwirkungen des Impfstoffs gegen Covid-19 aus?
Mainz – Regulär dauern Entwicklung, Testphase und Zulassung eines Impfstoffes mehrere Jahre. Jetzt, in der Corona-Pandemie, passiert das alles innerhalb einiger Monate. Die deutsche Firma Biontech aus Mainz macht mit ihrer Impfstudie Hoffnung. Rund 43.000 Testpersonen hatten an der Studie mit dem Impfstoff „BNT162b2“ teilgenommen.
Die Ergebnisse versprechen eine Wirksamkeit von etwa 95 Prozent. Dafür sind zwei Impfdosen pro Person im Abstand von drei Wochen notwendig. Doch was weiß man schon über die Nebenwirkungen? Laut Biontech soll der Corona-Impfstoff von den Teilnehmenden gut vertragen worden sein. In Biontechs Pressemitteilung heißt es: „Es wurden keine schwerwiegenden Nebenwirkungen festgestellt“.

Corona-Impfstoff von Biontech: Müdigkeit und andere Nebenwirkungen
Bei den Testpersonen gaben 3,8 Prozent Müdigkeit und Erschöpfung als Nebenwirkung an, 2 Prozent bekamen nach Verabreichung der zweiten Impfdosis Kopfschmerzen – ähnlich wie die Nebenwirkungen einer regulären Grippeschutzimpfung.
Zudem wurde nach der Behandlung mit dem Corona-Impfstoff festgestellt, dass vor allem bei älteren Testpersonen weniger Nebenwirkungen auftraten und diese dazu schwächer ausgeprägt waren. Ebenso können durch andere Impfungen bekannte Nebenwirkungen auftreten wie etwa eine Rötung der Einstichstelle, Schmerzen oder Fieber. Die Ergebnisse in der Übersicht hat Biontech anschaulich auf Twitter geteilt:
Corona-Impfstoff von Biontech: Bisher keine Langzeitstudien zu Spätfolgen und Nebenwirkungen
Doch eine Frage treibt viele um: Wie sieht es mit den Langzeitfolgen aus? Es gibt zwar noch keine Langzeitstudie zu eventuellen Spätfolgen der Corona-Impfung, doch das bedeutet nicht, dass die Wissenschaftler im Dunklen tappen. Sie können Rückschlüsse auf mögliche Nebenwirkungen aus Forschungen in der Vergangenheit ziehen, bei denen die einzelnen Inhalts- und ähnliche Impfstoffe untersucht wurden. Trotzdem soll der Corona-Impfstoff weiter beobachtet werden.
Um eventuelle Langzeit-Nebenwirkungen zu erfassen, sollen Geimpfte zukünftig ihre Symptome in einer App melden können, die Teil vom Bundesministerium für Gesundheit veröffentlichten Impfstrategie ist. Auf diesem Wege wollen Impfstoff-Hersteller und Behörden laufend Daten über Verträglichkeit, Dauer der Wirksamkeit und Auftreten eventueller Langzeit-Nebenwirkungen sammeln. Das ist nicht ungewöhnlich – bei anderen zugelassenen Medikamenten werden ebenfalls laufend die Nebenwirkungen erfasst, nur der Weg über die App ist neu.

Corona-Impfstoff: Einige Nebenwirkungen von Biontech-Impfung schon bekannt
Doch auch wenn der Corona-Impfstoff zeitnah zugelassen wird, eine Impfpflicht wird es in Deutschland nicht geben. Das betont Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) immer wieder.
Der Corona-Impfstoff der deutschen Firma Biontech befindet sich aktuell in Phase III der Entwicklung. Doch was bedeutet das? Bevor ein Impfstoff zugelassen werden kann, wird er in drei Phasen klinisch geprüft. Das Paul-Ehrlich-Institut lässt einen potenziellen Impfstoff für eine klinische Studie am Menschen erst dann zu, wenn der Hersteller vorab Daten vorlegen kann, dass das Mittel ausreichend präklinisch, also beispielsweise an Tieren, getestet wurde. Erst wenn alle drei Phasen erfolgreich abgeschlossen wurden, kann in Deutschland ein Impfstoff zugelassen werden.
- Phase I: Der Impfstoff wird erstmals Menschen verabreicht. Einer Kleingruppe von meist weniger als 100 gesunden Menschen wird der Stoff getestet. Es wird beobachtet wie der Körper auf den Impfstoff reagiert, also ob eventuelle Nebenwirkungen auftreten. Zudem geht es darum zu messen, ob der Stoff den gewünschten Zielbereich im Körper erreicht.
- Phase II: Wenn die Phase I erfolgreich war, folgt eine Studie mit üblicherweise mehreren 100 Testpersonen. In dieser Phase wird der Impfstoff Personen aus der Risikogruppe verabreicht, im Fall von Corona also ältere Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen. Die Forschenden versuchen in dieser Phase die richtige Dosis des Impfstoffs zu finden. Ob der Wirkstoff bei manchen Testpersonen Nebenwirkungen hervorruft oder schädlich für sie sein kann, wird ebenso untersucht. Kurz gefasst geht es in den ersten beiden Phasen also um um Sicherheit und Dosierung.
Corona-Impfstoff: In Hessen sollen mindestens vier Millionen Menschen geimpft werden
Corona-Impfstoff: Curevac, Biontech und IDT Biologika bekommen Geld von der Bundesregierung*. Wer sind diese deutschen Pharmafirmen eigentlich? Doch nicht nur an den Impfstoffen wird auf Hochtouren gearbeitet*. Forscher testen ebenfalls bereits vorhandene Medikamente zur Behandlung bei einer Erkrankung durch das Coronavirus.
Damit in Hessen schnellstmöglich die sogenannte Herdenimmunität gegen Corona erreicht werden kann, ist eine Massenimpfaktion geplant. Hierbei sollen bis zu vier Millionen Menschen in Hessen gegen Corona geimpft werden. Die aktuelle Lage zu Corona in Hessen finden Sie im News-Ticker. (Theresa Lippe) *fr.de und merkur.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.