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Coronavirus im Abwasser entdeckt - Experten sehen Chance auf „Frühwarnsystem“

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In den Niederlanden wurde das Coronavirus im Abwasser entdeckt. Forscher sehen in diesem Fund eine Chance auf ein Frühwarnsystem.

München - Die gute Nachricht vorneweg: Es besteht bisher kein Verdacht, dass das Coronavirus über Abwässer verbreitet werden könnte. Im Gegenteil - niederländische Wissenschaftler sehen in ihrer Entdeckung vielleicht sogar eine Chance. Denn es gibt eine Besonderheit. 

Weil die Coronaviren im Abwasser der niederländischen Stadt Amersfoort noch vor Meldungen über Infizierte gefunden wurden, hoffen die Forscher* auf ein mögliches Frühwarnsystem. Offenbar wir das Covid-19 bei infizierten Personen über den Stuhl ausgeschieden. 

Coronavirus: Frühwarnsystem durch Virus im Abwasser

Medienberichten zufolge teilten der Mikrobiologe Gertjan Medema und das Wasserforschungsinstitut KWR in Nieuwegein am Montag, dem 30. März mit, dass es momentan keinen Verdacht über eine schnelle Verbreitung des Erregers im Abwasser gäbe. Doch weil sich das Virus insgesamt so schnell ausbreitet, werde wohl auch in den Abwässern ein höheres Aufkommen von Sars-CoV-2* möglich sein.

Die Forscher fanden das Virus am 5. März. Zu diesem Zeitpunkt gab es in der rund 50 Kilometer von Amsterdam entfernten Stadt noch keine gemeldeten Corona-Fälle. In einem veröffentlichen wissenschaftlichen Papier gibt Medema bekannt, dass es sehr wichtig sei, Informationen über den Verbleib des Virus im Abwasser zu sammeln. 

Coronavirus: Niederländische Forscher sammeln Informationen 

Es müsse festgestellt werden, ob es ein Risiko für Abwassermitarbeiter gäbe und „ob die Abwasserüberwachung zur Überwachung der Zirkulation* von Sars-CoV-2 in unseren Gemeinden genutzt werden könnte“, so der Chef-Mikrobiologe in dem vor einem Peer-Review veröffentlichten Papier. Der Forscher und seine Kollegen* hoffen, dass so die klinische Überwachung von Patienten ergänzt werden könne. 

Es ist nicht das erste Mal, dass es positive Meldungen und Fortschritte* in der Corona-Krise gibt. Forschern der Universität Lübeck ist bereits ein kleiner Durchbruch gelungen. Sie konnten ein Enzym entschlüsseln, das für die Vermehrung des neuartigen Coronavirus entscheidend sein soll. 

mak

*merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Netzwerks. 

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