1. Startseite
  2. Welt

39 Leichen in LKW in England gefunden: Todesursache der Vietnamesen steht fest

Erstellt:

Kommentare

Großbritannien: Mehrere Monate nach dem Fund 39 vietnamesischer Leichen in einem Kühlcontainer nahe London steht nun die Todesursache fest.

Update vom 11.02.2020, 20.07 Uhr: Nachdem im Oktober vergangenen Jahres 39 Leichen in einem LKW-Kühlcontainer östlich von London gefunden wurden, steht die Todesursache der vietnamesischen Opfer nun fest. Wie die Polizei in Großbritannien laut Informationen der dpa bekannt gab, seien die Menschen an "einer Kombination" aus Sauerstoffmangel und Überhitzung gestorben. Alle Obduktionen seien abgeschlossen. 

Weitere Festnahmen nach Leichenfund in Kühlcontainer

Im Zuge der Ermittlungen seien außerdem zwei weitere Festnahmen erfolgt, teilte die Polizei weiter mit. Mehrere Verdächtige befinden sich bereits in Untersuchungshaft (s.unten), darunter der 25-jährige Lkw-Fahrer aus Nordirland. Ihm wird Totschlag in 39 Fällen sowie Verschwörung zum Menschenhandel und Geldwäsche vorgeworfen.

England/Essex: 39 Leichen in LKW gefunden: Acht weitere Festnahmen in Vietnam 

Update vom 4. November 2019: Im Zusammenhang mit dem Fund von 39 Leichen in einem Kühllastwagen in Großbritannien sind in Vietnam acht weitere Verdächtige festgenommen worden. Sie stünden im Verdacht, Mitglieder von Schleuserbanden zu sein, teilte der Polizeichef der Provinz Nghe An, Nguyen Huu Cau, am Montag nach Angaben örtlicher Medien mit. Bereits in der vergangenen Woche hatte es im Zusammenhang mit dem Fund der Leichen in Vietnahm zwei Festnahmen gegeben.

Den Festgenommenen wird nach Informationen der vietnamesischen Nachrichtenagentur VNA zur Last gelegt, Menschenhandel organisiert zu haben, damit die Beteiligten "illegal ins Ausland gehen und dort bleiben können". Vietnamesische Familien, die Angehörige vermissten, sagten der Nachrichtenagentur AFP, dass diese nach Übersee ausreisten, um von dort Geld in die Heimat zu schicken. Großbritannien zählt zu den bevorzugten Zielen von Arbeitsmigranten.

Die Polizei hat elf Flüchtlinge an einer Raststätte bei Passau aus einem Kühllaster befreit. Es handelte sich um Afghanen im Alter von 14 bis 31 Jahren.

39 Leichen in LKW in England gefunden: Fahrer noch in Untersuchungshaft

Update vom 2. November 2019: Lange Zeit war unklar, woher die 39 Leichen stammten, die Mitte Oktober in einem LKW-Container in der Nähe von London gefunden wurden. Mittlerweile geht die britische Polizei davon aus, dass es sich bei allen Toten um Vietnamesen gehandelt habe: „Wir stehen deshalb mit der vietnamesischen Regierung in Kontakt“, teilte der stellvertretende Polizeichef der Grafschaft Essex, Tim Smith, nun mit. Man vermutet, dass die LKW-Leichen ins Land geschleuste Migranten waren. 

Leichenfund in LKW: Britische Polizei in „direktem Kontakt“ mit Angehörigen

„Wir stehen in direktem Kontakt mit mehreren Familien in Vietnam und Großbritannien. Und wir glauben, einige Familien den Opfern zugeordnet zu haben, deren Reise in einer Tragödie an unseren Ufern endete“, so Smith weiter. Zudem sind weitere Angehörige dazu aufgerufen, sich bei der Polizei zu melden - auch Illegalen würden dann keine juristischen Folgen drohen. 

Vietnamesische Regierung „tieftraurig“ über Leichenfund

Indes hat auch die vietnamesische Regierung „tieftraurig“ auf die Meldungen über vietnamesische Opfer reagiert: „Wir hoffen, dass die britische Seite ihre Untersuchungen bald abgeschlossen haben wird und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zieht“, so eine Sprecherin des Außenministeriums. Zuvor waren in dem asiatischen Land bereits zwei Menschen wegen Verdachts des Menschenschmuggels festgenommen worden (s. unten).

Nach Leichenfund in Essex: Festnahmen in Vietnam

Update vom 01.11.2019: Nach dem Leichenfund in einem Kühllastwagen in der Nähe von London und mehrerer Verhaftungen in Großbritannien hat die Polizei auch im Vietnam zwei Menschen wegen Verdachts des Menschenschmuggels festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, in den Fall verwickelt zu sein und die Ausreise und den „illegalen Aufenthalt“ im Ausland für andere Menschen zu organisieren, wie die Polizei weiter mitteilt. 

Indes sitzt auch der LKW-Fahrer weiter wegen des Verdachts auf Totschlag in 39 Fällen, Verschwörung zum Menschenhandel und Geldwäsche in Großbritannien in Untersuchungshaft. Zwei Brüder des 25-jährigen Nordiren werden als Zeugen gesucht. Drei weitere Festgenommene wurden jedoch gegen Kaution freigelassen.

Von den 39 Opfern, die Mitte Oktober von britischen Einsatzkräften entdeckt wurden, konnte noch keines offiziell identifiziert werden.  

39 Leichen gefunden: Schreckliche Details über das, was sich im Lkw abspielte

Update vom 27. Oktober 2019, 16.33 Uhr: Bei den 39 Leichen in den Kühllaster verdichten sich die Hinweise, dass es sich um Viatnamesen handeln könnte, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Seit Freitag meldeten sich mehrere Familien ihre Angehörigen vermisst. Die britische Organisation VietHome erklärte, sie habe Fotos von etwa 20 Vietnamesen im Alter von 15 bis 45 Jahren erhalten, die seit dem grausigen Fund der Leichen nahe London vermisst würden.

Der Vater des vermissten Le Van Ha sagte der Nachrichtenagentur AFP im Dorf Yen Hoi, er sei sicher, dass sein Sohn unter den Toten sei. Zwei Tage vor dem Leichenfund im englischen Grays habe sein 30-jähriger Sohn ihm geschrieben, er werde nach Großbritannien reisen und die Familie kontaktieren, sobald er angekommen sei. „Wir haben seither nichts von ihm gehört“, sagte der Vater Le Minh Tuan unter Tränen.

Le Van Ha verließ demnach im Juni seine Frau und seine beiden kleinen Söhne und machte sich über die Türkei, Griechenland und Frankreich auf den Weg nach Großbritannien. Er habe den Schleppern 30.000 Dollar (33.000 Euro) gezahlt. „Er wollte die Schulden zurückzahlen und das Geld seinen Kindern schicken, damit sie ein besseres Leben haben“, sagte der Vater.

Le Van Ha (30) wird vermisst. Sein Vater fürchtet, dass sein Sohn sich unter den 39 Leichen befindet, die einem Kühllaster in Essex gefunden worden waren.
Le Van Ha (30) wird vermisst. Sein Vater fürchtet, dass sein Sohn sich unter den 39 Leichen befindet, die einem Kühllaster in Essex gefunden worden waren. © AFP / NHAC NGUYEN

39 Leichen gefunden: Schreckliche Details über das, was sich im Lkw abspielte

Update vom 26. Oktober 2019, 22.45 Uhr: Darüber, was sich im Inneren des Lastwagens für schreckliche Szenen abgespielt haben, gibt es jetzt neue Details. Laut Berichten des britischen „Mirror“ hat man an den Innenwänden blutige Handabdrücke gefunden. Anscheinend versuchten die Eingeschlossenen, bis zur Erschöpfung durch verzweifeltes Klopfen auf sich aufmerksam zu machen.

39 Leichen in Lkw gefunden: Fahrer muss sich wegen Totschlag und Menschenhandel verantworten

Update vom 26. Oktober 2019, 19.05 Uhr: Der nordirische Fahrer des Kühllastwagens, in dem die 39 Leichen gefunden wurden, muss sich wegen Totschlag, Menschenhandel und Geldwäsche verantworten. Wie die Polizei nun mitteilte, wird dem 25-Jährigen Totschlag in 39 Fällen vorgeworfen. Die drei weiteren Verdächtigen, die nach dem Nordiren festgenommen wurden, sitzen weiter in Untersuchungshaft. 

39 Leichen in Lkw gefunden: Wende - Polizei geht von anderer Identität vieler Opfer aus

Update vom 26. Oktober 2019, 16.35 Uhr: Mittlerweile geht die Polizei davon aus, dass sich unter den 39 Leichen bis zu 20 Vietnamesen befinden. Immer mehr vietnamesische Familien melden Angehörige als vermisst. 

Laut Berichten von BBC soll es sich dabei um Personen zwischen 15 und 45 Jahren handeln. Möglicherweise trugen die Opfer chinesische Pässe bei sich, die gefälscht waren. Das vietnamesische Außenministerium teilte mit, seine Botschaft in London arbeite daran, „den Prozess der Identifizierung der Opfer zu beschleunigen".

Zuvor hatte es geheißen, die toten Personen würden aus China stammen.

39 Leichen in Lkw gefunden: Opfer twitterte letzte Worte - Hinweise auf vietnamesische Opfer

Update vom 26. Oktober 2019, 11.25 Uhr: Nachdem die Beamten in Essex nahe London zunächst davon ausgegangen waren, dass es sich bei dem Leichenfund in einem Kühlcontainer ausschließlich um chinesische Mitbürger handelte, kommen nun immer mehr Details zur Herkunft der Opfer ans Licht. 

Es gibt weitere Hinweise, dass sich unter den Opfern einige Vietnamesen befinden, will AFP erfahren haben. Demnach meldeten sich in den letzten Tagen mehrere vietnamesische Familien, die ihre Angehörigen seit einigen Tagen vermissen. Auch vietnamesische Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass Staatsangehörige unter den Toten aus dem Lkw sind.

Es wird vermutet, dass die mutmaßlichen Opfer gefälschte, chinesische Pässe bei sich trugen. Sie kommen wohl aus der verarmten Provinz Ha Tinh im Zentrum des Landes. Aus dieser Region kommen viele illegale Einwanderer, mit der Hoffnung in Großbritannien beispielsweise in Nagelstudios arbeiten zu können.

39 Leichen in Lkw gefunden: Opfer twitterte letzte Worte - neue Details zu Herkunft der Toten 

Update vom 25. Oktober 2019, 21.35 Uhr: Unter den 39 Toten, die in dem Lkw-Container gefunden wurden, befinden sich womöglich mehrere Vietnamesen. Zunächst waren die Ermittler von Chinesen ausgegangen. Neben einer 26-jährigen Frau, die Anfang Oktober aus Vietnam aufgebrochen war und eine tragische letzte Nachricht aus dem Lastwagen verschickte, könnten noch mehrere Opfer aus Vietnam unter den Toten sein. Noch ist die Identifizierung der Leichen nicht abgeschlossen. 

Laut Berichten des „Guardian“ hätten mehrere vietnamesische Familien angegeben, dass ihre Angehörigen über China nach Europa reisen wollten, um Großbritannien zu erreichen. Der Kontakt sei auf während der Reise abgebrochen. 

39 Leichen in Lkw gefunden: Details zu den vier festgenommenen Personen

Update vom 25. Oktober 2019, 20.10 Uhr: Die Ermittlungen der Polizei laufen auf Hochtouren. Mittlerweile sind vier Verdächtige festgenommen. Zunächst verhafteten die Ermittler einen 38 Jahre alten Mann und eine Frau gleichen Alters aus dem nordenglischen Warrington. Vorgeworfen wird ihnen Menschenhandel in 39 Fällen sowie Totschlag in 39 Fällen. Bei der letzten Festnahme handelte es sich um einen 48-Jährigen aus Nordirland. Er wurde am Flughafen in Stansted festgenommen und steht im Verdacht, an den Taten beteiligt zu sein. 

Weiterhin unter Mordverdacht steht der Fahrer des Lastwagens, der als erster Verdächtiger verhaftet wurde. Der Inhaftierungsbeschluss gegen ihn wurde verlängert. Im Internet kursierten derweil Online-Petitionen, in denen seine Freilassung gefordert wird.

39 Leichen in Lkw in Essex gefunden: Vierter Verdächtiger festgenommen

Update vom 25. Oktober 2019, 19.50 Uhr: Im Fall der 39 in einem Lkw-Container gefundenen Leichen ist eine vierte Person verhaftet worden. Das teilte die Polizei in Essex via Twitter mit. Die Behörden baten darum, nicht über die Identität der Verhafteten zu spekulieren, bis es genauere Informationen gibt. Die Ermittlungen dauern weiter an.

39 Leichen in Lkw gefunden: Opfer twitterte bewegende letzte Worte

Update um 16.49 Uhr: Wie Sky News berichtet, handelt es sich bei einem der Todesopfer in Essex um eine 26-jährige Frau aus Vietnam. Eine in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi ansässige Menschenrechtsgruppe soll die Frau erkannt haben. Sie soll mehrere Twitter-Nachrichten aus dem Lastwagen geschickt haben, bevor sie starb.

Laut der Menschenrechtskoordinatorin Hoa Nghiem habe sie geschrieben: „Es tut mir leid, Mama. Mein Weg ins Ausland wird nicht erfolgreich sein. Mama, ich liebe dich so sehr! Ich sterbe, weil ich nicht atmen kann....Ich bin aus Nghen, Can Loc, Ha Tinh, Vietnam..... Es tut mir leid, Mama.“

Die junge Frau soll zudem ihre Familie dazu aufgefordert haben, nach Hilfe zu suchen, um sie unter den 39 Opfern zu identifizieren. Die Nachrichten stammen anscheinend vom Dienstagabend, wenige Stunden bevor der LKW gefunden wurde.

39 Leichen in Lkw: Polizei nimmt zwei mutmaßliche Menschenhändler fest

Update um 14.27 Uhr: Bei den Mordermittlungen zum Fund von 39 Leichen in einem Sattelauflieger bei London hat die britische Polizei am Freitag zwei weitere Menschen festgenommen. Bei den Festgenommenen handele es sich um einen 38 Jahre alten Mann und eine Frau gleichen Alters aus Warrington im Nordwesten Englands. Ihnen würden Menschenhandel in 39 Fällen sowie Totschlag in 39 Fällen vorgeworfen, teilte die Polizei am Freitag mit.

Der bereits zuvor festgenommene Fahrer des Lastwagens, in dem die Leichen gefunden worden waren, stehe weiter unter Mordverdacht und bleibe in Haft, teilte die Polizei weiter mit. Der Haftbefehl gegen ihn sei am Donnerstag verlängert worden.

Opfer wohl schon vor Ankunft in Essex verstorben

Update um 10.31 Uhr: Laut eines neuen Berichts der britischen Sun sind die 39 Opfer von Essex bereits mindestens 12 Stunden vor dem Eintreffen in Großbritannien tot gewesen. Die Zeitung beruft sich dabei auf die Aussagen des Brügermeisters von Zeebrugge in Belgien, Dirk De Fauw. Dort war der Lastwagen am Mittwoch im Hafen eingetroffen. Andernfalls wären die Menschen auf den Wärmebildkameras im Hafen zu erkennen gewesen. Demnach mussten die Menschen zu diesem Zeitpunkt schon mehrere Stunden tot gewesen sein.

Der Fahrer des LKW, der nach dem Fund der Leichen festgenommen wurde, wird zurzeit voin der örtlichen Polizei in Essex vernommen.

Update vom 25. Oktober, 08.20 Uhr: Immer mehr Details kommen zu dem schrecklichen Leichenfund in Essex ans Licht. So ist beispielsweise laut Daily Mail UK anzunehmen, dass die Opfer bereits mehrere Tage sich in dem Lkw befunden haben. Von belgischer Seite wurde bekanntgegeben, dass die Chinesen sich wohl bereits in Seebrügge in Belgien im Lastwagen befunden haben. Bis zum Fundort legte sie somit über 800 km zurück. Die Leichen wurden mittlerweile in ein örtliches Krankenhaus für eine Obduktion gebracht.

Leichenfund in Essex: Mahnwache in London für Opfer

Update vom 24. Oktober, 21.10 Uhr: Zahlreiche Menschen kamen in London zu einer Mahnwache zusammen, um den 39 Toten, die in einem Lkw-Container gefunden wurden, zu gedenken. Die Teilnehmer der Veranstaltungen stellten Kerzen und Schilder mit Botschaften gegen Rassismus vor dem Innenministerium auf. 

39 Leichen in Lkw entdeckt: Identität der Opfer steht jetzt fest - Irrfahrt gibt Rätsel auf

Update vom 24. Oktober, 16.49 Uhr: Die Polizei von Essex teilte mit, dass über das Gericht der Stadt Basildon in Essex ein Haftbefehl gegen den Lkw-Fahrer erwirkt werden konnte. Der 25-Jährige aus Nordirland steht unter Mordverdacht. Aufgrund des richterlichen Beschlusses kann der Verdächtige weitere 24 Stunden festgehalten werden, hieß es vonseiten der Polizei Essex. Britische Medien verbreiten derweilen den Namen des Lastwagenfahrers: Mo R. soll der Verdächtige heißen.

England: 39 Leichen in Lkw entdeckt: Identität der Opfer steht jetzt fest - Fahrer soll Notruf alarmiert haben

Update vom 24. Oktober, 13.51 Uhr: Britische Medien berichten über den Lastwagenfahrer und seine Familie. Die britische Polizei weist ausdrücklich daraufhin, keine Gerüchte über die Identität des Mannes verbreitet zu haben und es auch nicht vorhabe. Allerdings bestätigt die Polizei Essex, dass drei Anwesen in der Grafschaftschaft Armagh im Zusammenhang mit dem Fall durchsucht wurden.

39 Tote im Kühlcontainer: Wählte der Lastwagenfahrer den Notruf? 

Wie Daily Mail berichtet, soll der Lastwagenfahrer die Leichen entdeckt und den Notruf gewählt haben. Demnach wollte der Mann nur Papierkram aus dem Container holen. Als er die Tür öffnete, habe er überall die leblosen Körper entdeckt. Die Leichen sollen in dem Kühlcontainer gefroren gewesen sein.

Grauenhafter Fund in England: 39 Leichen in Lkw entdeckt - Identität der Opfer steht jetzt fest

Update vom 24. Oktober, 12.48 Uhr: Nach dem Fund von 39 Leichen in einem Kühllastwagen in der Nähe von London steht die Identität der Toten fest. Die britische Polizei vermutet, dass es sich um chinesische Staatsbürger handelt. Entgegen ersten Berichten bestätigt die Polizei in Essex jetzt, dass unter den Verstorbenen acht Frauen und 31 Männer sind. Vieles an dieser Tragödie ist nach Angaben der Polizei noch unklar, doch fest steht: 

Essex/England: 39 Tote im Kühllaster: Polizei durchsucht Wohnhäuser in Nordirland

Update vom 24. Oktober, 9.15 Uhr: Im Zusammenhang mit dem entsetzlichen Fund der 39 Leichen in einem Kühllaster in Großbritannien wurden zwei Häuser in Nordirland durchsucht, wie BBC berichtet. Noch ist vieles unklar. Vor allem, wie lange - ob Stunden oder Tage - sich der Kühllaster mit dem Container in Belgien aufgehalten hat. Der 25-jährige Lkw-Fahrer steht weiter unter Mordverdacht und wird von der Polizei verhört. Was der Nordire mit dem Tod der 39 Männer zu tun hat, ist bislang unklar. 

Update vom 23. Oktober, 22.55 Uhr: Die Polizei arbeitet auf Hochtouren an der Aufklärung des Falls. Aktuell geht es nicht nur darum, die 39 Toten zu identifizieren. Laut Berichten der englischen Zeitung „The Guardian“ untersuchen die Ermittler auch, ob ein kriminelles Netzwerk in den Fall verwickelt ist. Parallel zur Identifizierung der Opfer soll geklärt werden, ob ein professioneller Schlepperring am Werk war, der Migranten nach Großbritannien einschleusen sollte. Premierminister Boris Johnson hatte bereits erklärt, dass Schlepper „gejagt“ und für ihre Taten zur Verantwortung gezogen werden müssten. 

Update vom 23. Oktober, 19.20 Uhr:  Bis die 39 Leichen, die in dem Lastwagen-Container entdeckt wurden, identifiziert seien, werde es dauern - das sagte der Polizeichef von Essex, Andrew Mariner. Der britische Premierminister Boris Johnson, der den Familien der Opfer bereits sein Beileid via Twitter ausgesprochen hatte, sprach außerdem davon, dass Schlepper „gejagt und zur Verantwortung gezogen werden" müssten.

Dass „Menschenschmuggel ein abscheuliches und gefährliches Geschäft" sei, sagte die Abgeordnete Jackie Doyle-Price aus dem Wahlkreis Thurrock, zu dem auch Grays gehört. Was geschehen ist, sei eine „bösartige Verachtung von Menschenleben“. 

England: 39 Leichen in Lkw-Container entdeckt - Lastwagen kam aus Belgien 

Update vom 23. Oktober, 18.05 Uhr: Wie die Polizei nun mitteilte, war der in Großbritannien entdeckte Lastwagen mit 39 Leichen an Bord über Belgien ins Land gekommen. Mutmaßlich war das Fahrzeug vom belgischen Hafen Seebrügge aus ins britische Purfleet gelangt, teilte die Polizei in Essex mit. Im Hafen von Purfleet sei er in der Nacht zum Mittwoch gegen 01.30 Uhr MESZ eingetroffen.

Zuvor hatte man angenommen, dass der Lastwagen aus Bulgarien gekommen sei und über den Hafen von Holyhead im Nordwesten von Wales nach Großbritannien gelangt war. Der Lastwagen-Container mit 39 Leichen war am Mittwoch in einem Industriegebiet in Grays östlich von London entdeckt worden. 

Essex: Lkw-Container mit 39 Leichen entdeckt - Neue Details zu Fahrer 

Update vom 23. Oktober, 17.55 Uhr: Nach ersten Hinweisen zu den Opfern scheint es nun auch Details zum Fahrer des LKWs zu geben, der wegen Mordverdachts festgenommen wurde. Wie die englische Zeitung „The Guardian“ am späten Nachmittag berichtete, habe man nun den 25 Jahre alten Mann aus Nordirland identifiziert und erste Fotos von ihm gefunden. Der Festgenommene postete scheinbar Bilder im Internet, auf denen er in der Fahrerkabine eines Lastwagens sitzt. Die Polizei äußerte sich bislang allerdings nicht dazu, ob es sich tatsächlich um den Mann handle, in dessen Fahrzeug die 39 Toten gefunden wurden.

Essex: Lkw mit 39 Leichen in England entdeckt - Erste Erkenntnisse zu Opfern

Update vom 23. Oktober, 16.58 Uhr: Die 39 Leichen, die in einem Lkw in Grays (nahe London) gefunden wurden, werden obduziert. „Ich vermute, das könnte ein langwieriger Prozess werden.“

Ob es sich bei den Opfern um ins Land geschleuste Migranten handelt, wurde zunächst nicht offiziell bestätigt. Doch deuten viele Umstände darauf hin.

Jedes Jahr werden Tausende von Migranten illegal nach Großbritannien gebracht, vor allem in Lastwagen oder mit Schiffen und Booten. Vor 19 Jahren fand die Polizei 58 tote Chinesen in einem Lastwagen-Container im englischen Hafen von Dover am Ärmelkanal.

Es wäre nicht die erste und nicht die größte Schleuser-Katastrophe: Im August 2015 wurden im österreichischen Parndorf 71 Leichen in einem abgestellten Kühllaster entdeckt. Die Menschen aus dem Irak, Afghanistan, Syrien und dem Iran waren von ungarischen Schleppern über die Grenze gebracht worden.

Die Sanitäter hatten die Polizei gegen 2.40 Uhr (MESZ) in der Nacht zum Mittwoch informiert. Sie konnten aber niemandem mehr im Container helfen. Die Polizei sprach von einer „Tragödie“. Wer die Rettungskräfte alarmiert hatte, war zunächst nicht bekannt. Die britische Innenministerin Priti Patel sagte im Parlament, es sei noch nicht klar, ob es sich bei den Opfern um Bulgaren handelt.

England: Leichen in Lkw entdeckt - nicht der erste Fund in einem Container

Update vom 23. Oktober, 15.05 Uhr: Wie die Polizei in Essex mitteilte, war der Lastwagen bereits am vergangenen Samstag mit einer Fähre in Holyhead in Wales eingereist. Frachtexperten sind darüber jedoch verwundert: Sie bezeichneten die Einreise über Holyhead als ungewöhnliche Route, sollte der Lkw tatsächlich aus Bulgarien gekommen sein. 

Unweit von Grays ereignete sich vor ein paar Jahren schon einmal ein Leichenfund in einem Container: 2014 hatten Arbeiter im Hafen unweit von Grays einen Schiffscontainer geöffnet. Zuvor hatten sie lautes Klopfen und Hilfeschreie gehört. In dem Container fanden die Hafenarbeiter eine Leiche und 34 Afghanen. Sie waren nach eigenen Angaben aus ihrem Heimatland geflohen, weil sie als Angehörige der religiösen Minderheit der Sikhs verfolgt worden seien. Ein Mann hatte damals die Überfahrt von Belgien nach England nicht überlebt

England/Essex: Kanzlerin Merkel zeigt sich erschüttert über Leichen-Fund in Container

Update vom 23. Oktober, 14.00 Uhr: Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich erschüttert über den Fund von 39 Leichen in England gezeigt. Ihr tiefes Mitgefühl gelte den Angehörigen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch. Gleichzeitig versprach er den britischen Behörden alle notwendige Unterstützung bei der Suche nach den Schuldigen. „Unsere Entschlossenheit muss sich gegen diejenigen richten, die solche Transporte organisieren und durchführen.“

England/Grays: "Unvorstellbare Tragödie": 39 Leichen in LKW-Container entdeckt

Aus dem Bundesinnenministerium hieß es zudem, die deutschen Sicherheitsbehörden würden bei der Aufklärung alle Unterstützung leisten, die zur Verfügung stehe.

Update vom 23. Oktober, 13.40 Uhr: Die Polizei von Essex hat ein Büro für Menschen eingerichtet, die sich um ihre Verwandten sorgen. Die Identität der Todesopfer in Essex wurde noch immer nicht geklärt. Außerhalb Großbritanniens kann das Büro unter 0044 207 158 0010 erreicht werden. 

Die Beamten arbeiten weiter daran herauszufinden, wie es zu den Todesfällen kam. „Das ist eine absolute Tragödie und ein sehr trauriger Tag für die Polizei von Essex und der Gemeinde“, schrieben die Beamten auf ihrer Internetseite. 

England/Essex: Schockierender Leichen-Fund in Lkw-Container - neue Details

Update vom 23. Oktober, 11.50 Uhr: Die Polizei in Essex hat 39 Leichen in einem Container eines Lastwagens gefunden. Der Lkw komme vermutlich aus Bulgarien und sei in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in einem Gewerbegebiet in Grays östlich von London gefunden worden, teilte die Polizei in Essex mit. Der Fahrer des Lkws sei wegen Mordverdachts festgenommen worden. Es handelt sich um einen 25-jährigen Mann aus Nordirland. 

Wie die Polizei weiter mitteilte, handelt es sich bei den Toten um 38 Erwachsene und einen Teenager. Noch vor Ort seien die Menschen für tot erklärt worden. Bis die Opfer identifiziert werden können, dauere es noch. Der Hauptkommissar von Essex, Andrew Mariner, sagte: Es handele sich um „einen tragischen Vorfall, bei dem eine große Zahl von Menschen ihr Leben verloren hat". 

Rettungskräfte hatten den Lkw polizeiliche Angaben zufolge gegen 01.40 Uhr entdeckt und die Polizei alarmiert. Der mutmaßlich bulgarische Lastwagen soll bereits am Samstag über den Hafen von Holyhead im Westen Englands nach Großbritannien gekommen sein. Bisher gibt es keine Angaben dazu, ob es sich bei den Opfern um Flüchtlinge oder Migranten handelt. 

39 Tote in Container in Großbritannien entdeckt (Symbolfoto).
Grays liegt östlich von London. © Google Maps

Premierminister Boris Johnson hat sich bei Twitter zu dem Fund in Essex geäußert: 

Der schreckliche Fund in England erinnert an die Geflüchteten-Tragödie in Österreich: Im August 2015 waren 71 Leichen in einem abgestellten Kühllaster in Parndorf gefunden worden. Die Menschen aus Afghanistan, Syrien, Iran und Irak waren von ungarischen Schleusern nach Österreich gebracht worden. 

England/Grays: Leichen-Fund in Lkw - 39 Tote in Container entdeckt

Erstmeldung vom 23. Oktober 2019: Thurrock - In der Nacht auf Mittwoch haben Einsatzkräfte im britischen Thurrock 39 Leichen entdeckt. Wie lokale Medien berichten, soll unter den Toten die Leiche eines Teenagers gefunden worden sein.

Weiter habe es eine Festnahme gegeben. Ein 25 Jahre alter Mann aus Nordirland steht demnach unter Mordverdacht. Es soll sich um den Lastwagenfahrer gehandelt haben. Die Polizei sei dabei die Opfer zu identifizieren. 

Weitere Infos folgen.

ml

In Bayern stellt ein Lkw die Polizei aktuell vor ein Rätsel: In der Nähe des Sattelzugs, der auf einem Firmengelände abgestellt war, wurde eine Leiche sowie Blut gefunden, berichtet Merkur.de*.

Zu einem mysteriösen Leichenfund kam es jüngst auch in Groningen. In einem Kino wurden zwei Tote entdeckt. Ein Foto eines ölverschmierten Jungen aus Brasilien geht derzeit um die Welt. Wer steckt hinter der entsetzlichen Umweltkatastrophe?

*merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

Auch interessant

Kommentare