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Kaffee nur ungesund? Unerwartete Studienergebnisse dürften vielen die Augen öffnen

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Kaffee ist schlecht für die Gesundheit, heißt es oft. Doch eine Harvard-Studie zeigt: Tägliches Kaffeetrinken erhöht die Lebenserwartung.

Kassel – Kaffee im Büro, schnell einen Kaffee to Go oder eine Tasse beim gemütlichen Zusammensitzen: Für viele Deutsche gehört das zum Alltag. Doch das beliebte Heißgetränk hat mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Oft wird ihm nachgesagt, dass er ungesund sei. Doch eine Studie der Harvard University hat ergeben: Kaffeetrinker leben länger.

Harvard-Studie belegt: Kaffee ist nicht ungesund

Zu diesem überraschenden Ergebnis kamen amerikanische Wissenschaftler der Harvard University in Boston. Die Studie der Harvard T.H. Chan School of Public Health besagt, dass bestimmte Erkrankungen durch regelmäßigen Kaffee-Konsum vermieden werden können. Die Daten wurden in der Fachzeitschrift Circulation veröffentlicht.

Eine Person trinkt aus einer Tasse. (Symbolfoto)
Ist Kaffee so ungesund, wie viele behaupten? Eine Studie der Harvard University zufolge leben Kaffeetrinker länger. © Imago

Für die großangelegte Studie wurden drei Langzeitstudien ausgewertet. Über Jahrzehnte wurden über 200.000 Menschen untersucht. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass drei bis vier Tassen Kaffee am Tag das Risiko eines frühzeitigen Todes durch Erkrankungen senken.

Die Ergebnisse der Studien zeigen auf, dass Kaffee-Trinker im Vergleich zu Nicht-Kaffee-Trinkern seltener an Herzinfarkten oder Schlaganfällen erkranken. So würden drei bis fünf Tassen Kaffee Herzkreislauf-Krankheiten vorbeugen. Min Ding, einer der Studien-Autoren, vermutet, dass es an entzündungshemmenden Bestandteilen im Kaffee liegt.

Kaffee-Studie: Drei bis fünf Tassen am Tag beugen Erkrankungen vor

Das Harvard-Forschungsteam gibt außerdem an, dass Kaffee neurologische Risiken verringern könne. So haben Menschen, die jeden Tag Kaffee trinken, ein um 30 Prozent geringeres Risiko, an Parkinson zu erkranken. Vor allem Männer seien davon betroffen. Ein Grund dafür könnte die Fähigkeit von Koffein sein, die Adenosinrezeptoren im Gehirn zu blockieren. Jedoch haben die Wissenschaftler aktuell keine Erklärung für die positive Wirkung.

Auch auf die psychische Gesundheit wirke sich Kaffee laut der Studie positiv aus: Frauen, die koffeinhaltigen Kaffee trinken, erkranken seltener an Depressionen. Dieses Ergebnis basiere auf einer Studie, die 1996 begann. Rund 50.000 Frauen nahmen daran teil. Frauen, die vier oder mehr Tassen Kaffee täglich tranken, wiesen eine um 20 Prozent niedrigere Rate an Depressionen auf.

Täglicher Kaffeekonsum: Diabetes und Tinnitus können vorgebeugt werden

Wissenschaftler, die die Studie durchführten, nehmen weiterhin an, dass Kaffee Komponenten besitze, die die Insulinresistenz von Körperzellen verringern können. Somit seien Kaffeetrinker weniger anfällig für Typ-2-Diabetes. Der im Kaffee enthaltenen Stoff Chlorogensäure hemmt demnach ein glukosebildendes Enzym im Dünndarm.

Geröstete Kaffeebohnen
Täglicher Kaffeekonsum soll nach einer Studie der Harvard University viele Krankheiten vorbeugen. © Nailia Schwarz/Imago

Doch damit nicht genug: Täglicher Kaffee-Konsum kann laut den Ergebnissen der Analyse auch eine Tinnitus-Erkrankung vorbeugen. Dafür wurde eine Langzeituntersuchung mit 65.000 teilnehmenden Frauen durchgeführt. Probandinnen, die vier bis sechs Tassen Kaffee täglich tranken, verringern so das Risiko, an Tinnitus zu erkranken, um 15 Prozent. Die Untersuchung erstreckte sich über 18 Jahre. Schon frühere Studien haben gezeigt, dass Koffein eine direkte Wirkung auf das Innenohr haben könnte.

Studien belegen: Kaffee trinken ist gesund

Auch eine Studie des American College of Cardiologie, die das Portal EurekAlert veröffentlicht hat, bestätigt den positiven Effekt von Kaffee auf die Gesundheit. Das Trinken von zwei bis drei Tassen Kaffee am Tag sei nicht nur mit einem geringeren Risiko für Herzerkrankungen und verbunden, sondern auch mit einem längeren Leben. Doch nicht nur bei Herzerkrankungen entfaltet Kaffee sein Potenzial. Kaffee soll auch einen Einfluss auf Krebs-Erkrankungen haben. So wurde Kaffeekonsum in Studien wiederholt mit einem geringeren Erkrankungs- und Sterberisiko an Gebärmutter- und Leberkrebs verbunden.

Harvard-Studie zeigt, welche Art der Kaffee-Zubereitung am gesündesten ist

Das Team der Harvard School of Medicine und der Harvard School of Public Health ermittelte in der Studie „Coffee, Caffeine and Health”, die im Fachjournal The New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, dass die lebensverlängernde Wirkung des Kaffees auf dessen Zubereitung ankomme.

Dabei besitzt Filterkaffee laut Studie viele positive Eigenschaften. Er senkt den Cholesterinspiegel, beugt Leber- und Herzerkrankungen vor und wirkt entzündungshemmend. Ungefilterte Varianten erhöhen hingegen den Cholesterinspiegel. Jeder bereitet seinen morgendlichen Kaffee unterschiedlich zu. Eine Zutat macht das Lieblingsgetränk besonders gesund.

Um seine Gesundheit zu fördern, ist eine ausgewogene Ernährung essenziell. Dabei sind bestimmte Lebensmittel besonders förderlich für eine gesunde Lebensweise. (sli)

Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt abgesprochen werden. 

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