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Zahlreiche Tote nach Überschwemmungen: Jetzt drohen Griechenland auch noch Seuchen

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Mittelgriechenland bleibt überschwemmt, Dörfer abgeschnitten und Menschen vom Wasser eingeschlossen. Nun warnt ein Epidemiologe vor Seuchen.

Volos - Meteorologen hatten es kommen sehen. Einmal mehr wird Griechenland von einer schweren Naturkatastrophe heimgesucht. Nach Waldbränden zuletzt sind großflächige Gebiete nun geflutet worden. Wetter-Experte Dominik Jung von Wetter.net warnte bereits Urlauber: „Regional droht dort eine echte Katastrophe!“

Nach Unwetter: Jetzt drohen Griechenland auch noch Seuchen

Die Behörden melden laut dem griechischen Sender ERTnews am Sonntag mittlerweile 14 Todesopfer. Offiziell wurden noch drei Menschen vermisst, darunter ein Ehepaar aus Österreich. Es wird aber befürchtet, dass es weitere Opfer geben könnte. Die Kraft des Unwetters war so enorm, dass selbst ein Auto ins Wasser gespült wurde. Die Rettungsmannschaften konnten bislang noch längst nicht alle vom Wasser abgeschnittenen Dörfer erreichen. Eines wurde vom Schlamm regelrecht verschluckt. Und schon droht das nächste Ungemach. Denn nun erhöht sich wegen des stehenden Wassers Tag für Tag die Gefahr von Seuchen.

In der weitgehend ländlichen Region liegen tote Schafe, Ziegen, Schweine, Hunde und Katzen. Bereits jetzt sei die Zahl der Mücken enorm gestiegen, berichteten Reporter. Den Menschen wurde dringend geraten, nur sicheres Trinkwasser etwa aus Flaschen zu nutzen, auf keinen Fall das Wasser der Überschwemmungen. „Es besteht Seuchengefahr“, warnte der Epidemiologe Gikas Magiorkinis im Nachrichtensender Skai am Sonntag. Von einer „biblischen Katastrophe“ sprechen die Bewohnerinnen und Bewohner der Region

Mehr als 73.000 Hektar in Griechenland unter Wasser

Mit Hubschraubern, Schlauchbooten und Traktoren wurden das ganze Wochenende über weiterhin Menschen gerettet. Nach Schätzungen der Behörden stehen mehr als 73.000 Hektar unter Wasser. Wegen der schweren Schäden und dem Chaos auf zerstörten und überschwemmten Straßen wurde der Beginn des Schuljahres, in Griechenland an diesem Montag, in der Region aufgeschoben.

Griechenland
Blick auf die überschwemmte Stadt Palamas. © Vaggelis Kousioras/AP/dpa

Wegen der Überschwemmungen blieb am Sonntag außerdem die Autobahn zwischen Athen und der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki entlang eines rund 70 Kilometer langen Abschnitts gesperrt, wie die Polizei mitteilte. Reisende zwischen Nord- und Südgriechenland müssen große Umwege in Kauf nehmen.

In der zum größten Teil verschlammten Hafenstadt Volos haben bereits die Arbeiten zur Wiederherstellung der Wasser- und Stromversorgung begonnen. Regierungschef Kyriakos Mitsotakis hatte am Freitag die von den Überschwemmungen heimgesuchten Regionen inspiziert. Er versprach den Menschen rasche und unbürokratische finanzielle Hilfe. mke/dpa

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