Gabel-Ärger in Österreich – Gast fühlt sich bei Restaurant-Rechnung „über den Tisch gezogen“

Immer mehr Restaurants berechnen eine Gebühr für Geschirr und Besteck. Gäste sind empört und fühlen sich abgezockt.
Linz – In den meisten Fällen lässt sich nach einem Restaurantbesuch die Summe für Speisen und Getränke grob abschätzen – vorausgesetzt, die Preise werden nicht verschleiert, wie eine Familie im Griechenland-Urlaub wohl erfahren musste. Doch immer mehr Lokale berechnen jetzt auch eine Gebühr für Geschirr und Besteck. Bei den Gästen kommt das nicht gut an, sie fühlen sich abgezockt.
Zusatzkosten im Restaurant für Extra-Gabel – Gast fühlt sich in Österreich „über den Tisch gezogen“
Dass eine Mutter im Italien-Urlaub mit ihrer Tochter für einen leeren Teller noch Geld drauflegen musste, sorgte bereits für einen Sturm der Entrüstung. Ein Einzelfall scheinen Zusatzkosten dieser Art allerdings nicht zu sein: In einem Restaurant im oberösterreichischen Linz wurde sogar Extra-Besteck berechnet, wie ein Gast gegenüber Krone.at berichtete. Laut dem Bericht hat er sich mit seiner Begleitung eine Nachspeise geteilt und deshalb nach einer weiteren Gabel gefragt. Sollte er bekommen, doch nicht umsonst.
Ein Blick auf die Rechnung verrät: Einen Euro wollte die Gaststätte dafür haben. Krone.at liegt ein entsprechendes Foto vor. Für den Linzer Gast ein Unding. „Ich fühle mich über den Tisch gezogen“, sagte er. Das Personal habe ihn schließlich nicht mal auf die Gebühr vorher hingewiesen.
Geschirr und Besteck extra berechnet? Wieso Restaurants das machen
Doch tatsächlich waren das nicht die einzigen Zusatzkosten. Neben der Gabel wurden auch Pommes extra berechnet. Auf der Quittung sind diese unter den Speisen „Wiener Pute“ mit 90 Cent aufgeführt. Der Grund: „Das war, weil wir statt Kartoffeln Pommes wollten. Es hat mir zwar auch niemand gesagt, dass das extra kostet, aber darüber hätte ich hinweggesehen“, sagte der Linzer.
Dass zusätzliches Besteck, Geschirr oder auch andere Beilagenwünsche beim Restaurantbesuch extra kosten, sei legitim – vorausgesetzt es wird den Gästen zuvor mitgeteilt, sagte Wirtschaftssprecher Thomas Mayr-Stockinger der österreichischen Tageszeitung. Aus Sicht der Lokale sei dies eine Maßnahme, damit Besucher nicht wahllos Umbuchungen bei Bestellungen vornehmen. In Italien sollten Touristen in Restaurants besonders aufpassen – vor allem bei dem Wort „coperto“ auf der Rechnung. (asc)