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Kätzchen tröstet einsamen Hund im Tierheim – nun sind sie unzertrennlich

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Von: Yannick Hanke

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Rührende Geschichte aus dem Greenside Animal Hospital in Südafrika. Ein Kätzchen steht einem einsamen Hund bei – und wird sein Freund fürs Leben.

Johannesburg (Südafrika) – Noch als kleines, winziges Kätzchen wurde Ginger Biscuit in einem Gully gefunden. Vollig durchnässt, nach einem großen Regensturm. Dann wurde Ginger Biscuit ins Greenside Animal Hospital gebracht, damit das Kätzchen untersucht werden konnte. Wie „kingsdom.tv“ schreibt, war er damals im unschuldigen Alter von nur acht bis zehn Wochen völlig verwirrt. Mittlerweile scheint Ginger Biscuit aber wieder bei klarem Verstand zu sein. Schließlich bereitet er einer verängstigten Hündin eine große Freude. Doch der Reihe nach.

Kätzchen steht verängstigtem Hund im Tierheim bei – sie werden unzertrennliche Freunde

„Ginger ist zwar schüchtern, aber sehr liebevoll und genießt die Aufmerksamkeit, sobald er die anfängliche Angst vor dem Kontakt mit unserem Team, das sich um ihn kümmert, überwunden hat“. Das sagen sowohl Dr. Joubert Viljoen als auch Dr. Suzette Greube, Eigentümer des Greenside Animal Hospitals im südafrikanischen Johannesburg, gegenüber „The Dodo“.

Mitunter sei Ginger Biscuit noch misstrauisch gegenüber anderen, fremden Menschen, wenn diese die Isolierstation betreten. Doch wenn Ginger Biscuit sieht, „wie wir Essen bringen, dann kriecht er gerne aus seinem Versteck und interagiert mit uns“. Wie auch die Waldkauz-Mama, die verwaiste Küken adoptiert hat. Einen ganzen Bereich innerhalb der Station bekam das Kätzchen für sich, quasi ein Königreich für Ginger Biscuit. So lange, bis Anne kam.

Die Hündin Anne und das Kätzchen Ginger Biscuit stehen auf einer Decke in einem Käfig und futtern Essen.
Im Greenside Animal Hospital haben sich Hündin Anne und Kätzchen Ginger Biscuit kennengelernt. Hier wird vor allem viel Essen miteinander verputzt. © Greenside Animal Hospital

Schwache, mit Flöhen übersehene Hündin Anne wird ins Greenside Animal Hospital gebracht – und lernt Ginger Biscuit kennen

Anne, das war einst ein streunender Welpe, der sehr schwach und mit Flöhen übersät aufgefunden wurde. Die Hündin sei sehr krank gewesen, als sie in die Tierklinik gebracht wurde. Glücklicherweise konnte das Personal ihr sofort helfen. Jetzt kommt auch schon wieder Ginger Biscuit ins Spiel. Also fast.

Hündin Anne und Kätzchen Ginger Biscuit liegen auf einer Decke in einem Käfig beisammen.
Auch ein Mittagsschläfchen darf nicht fehlen: Anne und Ginger Biscuit kuscheln im Käfig miteinander. © Greenside Animal Hospital

In der Regel werden Katzen und Hunde hier getrennt voneinander gehalten. Jeglicher Kontakt zwischen den beiden Tierarten soll im Greenside Animal Hospital vermieden werden. Damit dies gewährleistet werden konnte, standen ihre Kisten komplett durch den Raum verteilt. Die Rechnung hatte jedoch niemand mit dem findigen Ginger Biscuit gemacht.

Kätzchen Ginger Biscuit und Hündin Anne kuscheln zusammen in einer Kiste

Eines Tages kamen die Mitarbeiter vom Greenside Animal Hospital in die Isolierstation, um nach dem Kätzchen zu sehen. Das „Problem“: Ginger Biscuit war gar nicht in seiner Kiste. Den Blick umhergeschweift, wurde schnell klar: Ginger Biscuit lag in der Kiste von Anne – und beide fanden sich miteinander kuschelnd, wie es selbst bei „Susi und Strolch“ nicht hätte schöner sein können. Oder bei der Frau, die ihre Katze aus einem wirklichen kuriosen Grund geheiratet hat.

Wir haben die Fähigkeit des Kätzchens unterschätzt, sich durch die Tür des Käfigs zu winden, in den es gesetzt wurde.

Ein Mitarbeiter vom Greenside Animal Hospital gegenüber „kingdomstv.com“

Die kleine Hündin Anne sei zu diesem Zeitpunkt immer noch sehr schwach gewesen. Deswegen wurde sie nie als „Risiko“ für Ginger Biscuit betrachtet. „Aber als wir sie das erste Mal zusammen sahen, gab es definitiv einen Moment der Panik, da einige Hunde nicht gut auf Katzen reagieren und umgekehrt“, heißt es von den Mitarbeitern des Greenside Animal Hospitals.

Ginger Biscuit und Anne werden zum großen Liebespaar im Greenside Animal Hospital

Panik sollte jedoch völlig fehl am Platz sein. Denn Hund und Katze machten vor, wie es geht: sanft miteinander umgehen und sich gegenseitig einen Moment der Ruhe schenken. Das scheint also auch bei Hund und Katze möglich zu sein. Ginger Biscuit und Anne sind das Paradebeispiel dafür.

Das Kätzchen Ginger Biscuit posiert hinter einem Napf für die Kamera.
Das Kätzchen Ginger Biscuit gilt als scheu, nimmt aber vor allem Kontakt mit Menschen auf, wenn es etwas zu fressen gibt. © Greenside Animal Hospital

Versuche, Hund und Katze voneinander zu trennen, schlugen fehl. Deswegen beschlossen die Mitarbeiter im Greenside Animal Hospital, dass Ginger Biscuit und Anne eindeutig zusammengehören. Das augenscheinlich ungleiche Paar kann sich fortan jederzeit eine Kiste teilen, wenn mal wieder Kuschelbedarf da ist. Spoiler: er ist oft da. Und ihre Blicke verraten: mehr Glück und Harmonie gehen im Grunde gar nicht. So verhält es sich übrigens auch mit einem liebevollen Pferd, das drei Lämmer adoptiert hat – und diese wie seinen eigenen Nachwuchs aufzieht.

„Dein, Mein und Unser“: Kuscheln und gemeinsam essen wird bei Ginger Biscuit und Anne groß geschrieben

Durch Ginger Biscuit hätte Anne gar ihre Schwächephase überwunden. Aus dem verängstigten Welpen von damals ist also eine große, toughe Hündin geworden. „Bei diesen beiden geht es definitiv um ´Dein, Mein und Unser´. Sie lieben es einfach, miteinander zu kuscheln und sogar gemeinsam zu essen. Zwar haben sie Spielzeug, doch die Lieblingsbeschäftigung vom Kätzchen ist es, Annes Schwanz zu jagen“, heißt es vom Greenside Animal Hospital.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Mit Ginger Biscuit und Anne haben sich also zwei Tiere gefunden, die zeigen, wie es auch bei Menschen sein sollte: Unterschiedlichkeiten sind völlig egal, die Bedenken von anderen Personen können getrost ausgeblendet werden. Denn wer sich wirklich liebt, steht über dem Rest. Das zeigen auch ein Pinguin, der jedes Jahr 8.000 Kilometer schwimmt, um seinen einstigen Retter wiederzusehen.

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