Schüsse in Rotterdamer Uni-Klinik: Drei Menschen tot – Beklemmende Details über mutmaßlichen Täter

Die Niederlande steht unter Schock: In Rotterdam schießt ein Angreifer im Krankenhaus um sich und zündet es dann an. Drei Menschen werden getötet. Ein Student wird festgenommen.
- Tödliche Schüsse in Uni-Klinik und Wohnung: Motiv des mutmaßlichen Täters noch unklar
- Student eröffnet Feuer in Rotterdam: Drei Menschen sterben bei Schießerei
- Chaos in Rotterdam: Student in Kampfanzug eröffnet Feuer in Uni-Klinik
Update vom 29. September 10 Uhr: Die Universitätsklinik in Rotterdam ist Berichten zufolge vor den tödlichen Schüssen auf drei Menschen vor dem unter Tatverdacht stehenden Medizinstudenten gewarnt worden. Die Staatsanwaltschaft habe Bedenken wegen des Mannes geäußert, berichtete der öffentlich-rechtliche Sender NOS am Freitag. In einer E-Mail an die Uniklinik hieß es demnach, dass der 32-Jährige ein „beunruhigendes“ und „psychotisches“ Verhalten gezeigt habe. Unter anderem habe er halbnackt auf einem Laubhaufen in seinem Garten gelegen und wie verrückt gelacht.
Zudem hatten die Behörden dem Bericht zufolge auf dem Handy des Mannes Bilder von Gewalttaten und rechtsextreme Propaganda gefunden. „Ich nehme an, dass dies Ihre Entscheidung beeinflussen wird, ob er für das medizinische Grunddiplom in Frage kommt“, schrieb ein Staatsanwaltschaft dem Bericht zufolge in der E-Mail an die Uniklinik.
Der 32-jährige Tatverdächtige, der an der Erasmus-Universität studiert, hatte nach Polizeiangaben am Donnerstag in einer Wohnung in Rotterdam eine 39-jährige Frau erschossen und deren 14-jährige Tochter so schwer verletzt, dass sie wenig später starb. Dann drang er in einen Hörsaal der nahegelegenen Universitätsklinik ein und erschoss einen Dozenten. An beiden Orten legte er zudem Feuer, die von der Feuerwehr jedoch schnell gelöscht werden konnten.
Der 32-Jährige, der wegen Tierquälerei vorbestraft ist, wurde festgenommen. Erkenntnisse zu seinem Motiv gab es zunächst nicht. Die Ermittlungen dauern an.
Tödliche Schüsse in Rotterdam: Mutmaßlicher Täter soll Haftrichter vorgeführt werden
Update vom 29. September, 7 Uhr: Nach tödlichen Schüssen in Rotterdam soll der mutmaßliche Täter an diesem Freitag dem Haftrichter vorgeführt werden. Der 32 Jahre alte Student soll am Donnerstag drei Menschen in der niederländischen Hafenstadt erschossen haben. Die Polizei spricht von einer „gezielten Tat“, das Motiv ist jedoch noch unklar.
Der Mann hatte nach Polizeiangaben zunächst in einer Wohnung eine 39 Jahre alte Frau erschossen und ihre 14 Jahre alte Tochter schwer verletzt. Sie erlag später ihren schweren Verletzungen. Außerdem hatte der Mann der Polizei zufolge in der Uniklinik einen 46 Jahre alten Dozenten getötet.
Erste Ermittlungen ergaben, dass der 32-Jährige in direkter Nähe zu der getöteten Frau und deren Tochter wohnte. Er soll militärische Kampfkleidung und eine kugelsichere Weste bei seinen Taten getragen haben und selbst Student an der Erasmus-Universität gewesen sein. Ob er Unterricht bei dem getöteten Dozenten hatte, blieb zunächst unklar.
Politik und Königshaus zeigten sich schockiert. Der Rotterdamer Bürgermeister Ahmed Aboutaleb sprach den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus, ebenso das Königspaar. Auch Ministerpräsident Mark Rutte zeigte sich entsetzt.
Attacke in Rotterdamer Uni-Klinik: Drei Menschen sterben nach Schießerei – War es aus Rache?
Update vom 28. September, 22.27 Uhr: Warum mussten drei Menschen durch fremde Hand sterben? Dieser Frage gehen die Ermittler in der niederländischen Hafenstadt Rotterdam derzeit mit Hochdruck nach. Am Donnerstagmittag (28. September) sind ein 46-jähriger Dozent und Mediziner sowie eine 39-jährige Frau und deren Tochter erschossen worden.
Die Polizei geht von gezielten Angriffen aus, wie es auf der niederländischen Nachrichtenseite AD heißt. Der Angreifer habe sich zunächst Zugang zu der Wohnung der getöteten Frau verschafft, die in seiner Nachbarschaft leben soll, und dort geschossen. Anschließend steckte er die Wohnung in Brand. Danach drang er in einen Hörsaal an der Universitätsklinik Ersamus ein, wo er den Dozenten niederschoss. Auch dort legte er ein Feuer.
Ob der mutmaßliche Täter von der Lehrkraft unterrichtet wurde, ist unklar. Laut Polizeiangaben sei der Angreifer Medizinstudent gewesen. Die Polizei ermittle laut AD derzeit, ob es sich um eine Rache-Tat gehandelt haben könnte. Eines der möglichen Szenarios ist, dass er vom Unterricht ausgeschlossen wurde. Aussagen im Internet, die dem mutmaßlichen Täter zugeschrieben werden, legen diesen Verdacht nahe.
So soll er auf 4Chan, einer englischsprachigen Plattform, sich über eine Fehde der Lehrkörper gegen ihn ausgelassen haben. „Dies ist eine dämonische Welt, in der die guten Menschen verlieren“, soll er infolge einer Suspendierung gepostet haben, schreibt AD. Auch auf die Tierquälerei, mit der er bereits 2021 den Behörden aufgefallen sein soll, nimmt er Bezug. Er bereue, was er seinem Hund und seinem Hasen angetan habe. „Mein wirklicher Feind war die Fakultät“, soll er wörtlich geschrieben haben.
In welchem Verhältnis der mutmaßliche Täter mit der Frau und deren Tochter gestanden hat, ist weiterhin unbekannt.
Auch 14-Jährige erliegt den Verletzungen: Drei Todesopfer nach Schießerei in Rotterdam
Update vom 28. September, 21.00 Uhr: Die Schießereien in einer Privatwohnung und der Universitätsklinik in Rotterdam haben ein weiteres Menschenleben gefordert. Ein Medizinstudent hat vermutlich am Donnerstagmittag eine 39-Jährige in ihrer Wohnung sowie einen 46-jährigen Dozenten im Hörsaal der Uni-Klinik erschossen. Anschließend steckte er beide Orte in Brand.
Nun sei auch die 14-jährige Tochter der getöteten Frau ihren schweren Verletzungen erlegen, bestätigte die niederländische Nachrichtenseite AD. Die Ermittler seien Hinweise auf ein weiteres mögliches Todesopfer nachgegangen. „Wir konnten noch nicht alles bestätigen, weil wir manchmal das Problem haben, dass man über die Krankenhäuser nicht sofort alles klären kann“, sagte Polizeichef Fred Westerbeke. Doch: „Ich kann nicht ausschließen, dass es ein weiteres Opfer geben könnte“, hieß es noch in der Pressekonferenz am frühen Abend.
Jetzt folgt die traurige Gewissheit. Die Jugendliche wurde bei dem Angriff in der Wohnung schwer verletzt und war in intensivmedizinischer Behandlung.
Tödliche Schießereien in Uni-Klinik und Wohnung: Motiv des mutmaßlichen Täters noch unklar
Update vom 28. September, 19.53 Uhr: Noch sind viele Fragen um die tödliche Schießerei eines Medizinstudenten in Rotterdam unbeantwortet, wie auch Bürgermeister Ahmed Aboutaleb (Arbeiterpartei) auf der Pressekonferenz sagte. Sowohl das Motiv gibt bislang Rätsel auf, als auch unklar, in welchen Beziehungen der vermeintliche Täter zu der 39-Jährigen in der Wohnung und dem Dozenten (46) standen. Beide starben durch die Kugeln des Angreifers.
Laut Informationen der Ermittler lebe der Angreifer allerdings in der Nähe der getöteten Frau und deren schwerverletzten Tochter. Ob er allerdings von dem erschossenen Dozenten unterrichtet wurde, müsse noch sorgfältig geprüft werden, heißt es.
Die Hoffnungen auf eine baldige Aufklärung sind jedoch groß. Der festgenommene mutmaßliche Täter (32) zeige sich kooperativ, hieß es von einem Polizeisprecher während der Pressekonferenz. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. „Wir werden nicht aufhören, bis wir völlige Klarheit haben“, sagte der Polizeichef von Rotterdam, Fred Westerbeke.
Zwei Menschen sterben bei Schießerei in Rotterdam, eine 14-Jährige kämpft um ihr Leben
Update vom 28. September, 18.53 Uhr: Derzeit läuft die Pressekonferenz in Rotterdam. Bei dem furchtbaren Vorfall sind Informationen der Polizei zufolge zwei Menschen gestorben, weitere Menschen wurden verletzt, darunter eine schwerverletzte 14-Jährige. Ein Angreifer hat in einer Wohnung und in der Universitätsklinik Erasmus um sich geschossen und ein Feuer gelegt.
Gegen 14.25 Uhr gingen mehrere Notrufe bei der Polizei in Rotterdam ein; es gäbe Schießereien an mehreren Orten. In einem Wohnhaus schoss der Angreifer, der eine kugelsichere Weste getragen habe, auf eine 39-Jährige in deren Wohnung. Dabei wurde auch die 14-jährige Tochter schwer verletzt, die Mutter starb. Auch der Dozent (46), den der Angreifer in einem Hörsaal in der Uniklinik niederschoss, ist seinen schweren Verletzungen erlegen.
Gegen 15.30 Uhr wurde der Verdächtige auf dem Hubschrauberdeck des Hospitals festgenommen. Es soll sich um einen Medizinstudenten handeln. Spezialkräfte samt Helikopter waren im Einsatz. Der 32-Jährige handelte wohl im Alleingang. Das Motiv ist noch unbekannt, doch der mutmaßliche Täter soll den Behörden kein Unbekannter sein. Schon mehrfach sei er wegen Tierquälerei aufgefallen.
Chaos in Rotterdam: Student in Kampfanzug eröffnet Feuer in Uni-Klinik – mehrere Tote und Verletzte

Erstmeldung vom 28. September, 17.58 Uhr:
Rotterdam – Chaos im Zentrum von Rotterdam. Ununterbrochen ertönen Sirenen, Rettungskräfte der Feuerwehr und vom Rettungsdienst sind vor Ort, Spezialeinheiten der Polizei im Einsatz. In der Hafenstadt der Niederlande sind mehrere Menschen durch Schüsse getötet und verletzt worden. Eine genaue Opferzahl nennt die Polizei nicht. Ein Mann in Kampfkleidung hat nach Angaben der niederländischen Medien AD an gleich mehreren Orten um sich geschossen und anschließend ein Feuer gelegt.
Angreifer in Kampfanzug schießt in Krankenhaus um sich – Professor in Lebensgefahr
Demnach habe der Angreifer die Universitätsklinik Erasmus aufgesucht und einen Professor in einem Hörsaal niedergeschossen. Sein Zustand ist laut Informationen von AD noch derzeit noch unklar. Den Aussagen von Studenten zufolge sei er in Lebensgefahr. offiziell bestätigt ist das nicht. Zuvor sei der Mann bereits in eine nahegelegene Wohnung gedrungen und habe dort seine Waffe abgefeuert. Durch die Schüsse seien zwei weitere Personen verletzt worden.
Sowohl die Wohnung als auch das Klassenzimmer in der Uni-Klinik habe der Angreifer in Brand gesteckt, wie zahlreiche Beiträge auf X (ehemals Twitter) zeigen. Das Feuer in dem Wohnhaus sei mittlerweile unter Kontrolle, im Krankenhaus brennt es laut AD noch immer. Bilder vor Ort zeigen, wie Studenten und Klinikpersonal aus dem Gebäude flüchten. Einige seien „weinend und ohne Schuhe“ auf die Straße getreten. Ähnliche Szenen spielten sich im Mai in Deutschland ab, als ein Mann im Mercedes-Werk in Stuttgart auf Mitarbeiter schoss.
Chaotische Szenen vor dem Krankenhaus: Studenten und Mitarbeiter flüchten nach Schüssen
Auch Patienten sind nach draußen gebracht worden. Fotos vom Tatort zeigen Menschen in Rollstühlen und Krankenhausbetten, die aus dem Gebäude gerollt werden. Unklar ist dagegen, was mit Patienten, die intensivmedizinisch und akut behandelt werden, vorgegangen wurde. Ein Bild zeigt jedoch eine Gruppe Mediziner in OP-Kleidung, die aus dem Krankenhaus flüchtet.

„Es war ein Chaos“, zitiert das niederländische Nachrichtenportal AD eine Krankenhaus-Mitarbeiterin. Die Frau (24) habe gerade ihre Schicht in der Personalabteilung gerade begonnen, als die Schüsse im Hörsaal gegenüber ihrem Büro fielen. Sie sei sofort in die Tiefgarage gerannt, wo sie sich in ihrem Auto versteckt hielt. Auch ihre Kollegen seien sofort in alle Richtungen gerannt, es sei Panik ausgebrochen. „Ich bin sehr schockiert, was passiert ist“, so die 24-Jährige weiter.
Schüsse und Feuer in Krankenhaus in Rotterdam: Mutmaßlicher Täter festgenommen - PR um 18.45 Uhr
Der mutmaßliche Täter wurde auf dem Hubschrauberdeck der Uni-Klinik festgenommen. Dabei soll es sich den Angaben zufolge um einen 32-Jährigen handeln. Zuvor wurde der Angreifer von Zeugen als großgewachsen und Anfang 20 beschrieben. Während der Schießerei mit einer Handfeuerwaffe soll er einen Kampfanzug und Kopfhörer getragen haben.
Ob es sich bei dem Festgenommenen um die beschriebene Person handelt, ist unklar. Die Polizei gehe jedenfalls von einer Einzeltat aus. Unklar ist auch nach derzeitigen Stand das Motiv und ob es sich um einen ehemaligen Medizin-Studenten oder Mitarbeiter gehandelt haben könnte. Seine Rolle und Beteiligung werde derzeit untersucht, heißt es vonseiten der Polizei. Um 18.45 Uhr folgt eine Pressekonferenz. (dpa/rku)