1. Startseite
  2. Welt

Messer-Attacke in Frankreich: Mann attackiert Kleinkinder – Mutter des Täters spricht von düsteren Gedanken

Kommentare

In Ostfrankreich wurden mehrere Kinder bei einem Messerangriff verletzt. Mehrere Opfer schweben infolge der Attacke in Lebensgefahr.

Update vom 9. Juni, 12.52 Uhr: Der Mann, der vier Kleinkinder in Annecy mit einem Messer attackiert hat, leider angeblich unter „schweren Depressionen“. Das sagte seine Mutter, die in den USA lebt, der Deutschen Presse-Agentur. Sie beruft sich auf seine Ex-Frau. Immer wieder habe er düstere Gedanken gehabt und wollte das Haus nicht verlassen. Die Mutter vermutet, dass sich sein Zustand verschlechtert habe, als sein Antrag auf die schwedische Staatsbürgerschaft abgelehnt wurde.

Es handelt sich nach derzeitigem Ermittlungsstand um einen Syrer, der als Flüchtling zehn Jahre in Schweden gelebt hat. Sein Asylantrag in Frankreich wurde vor kurzem abgelehnt, sagt Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin.

Angriff in der ostfranzösischen Stadt Annecy: Ein Mann attackierte vier Kleinkinder mit einem Messer.
412362382.jpg © Jean-Christophe Bott/dpa/picture alliance

Anzeichen auf ein terroristisches Motiv gebe es derzeit nicht, teilt die Staatsanwaltschaft mit. Der Mann sei obdachlos gewesen. Unter Einfluss von Alkohol oder Drogen stand er während der Tat nicht. Er war verheiratet und hat ein drei Jahre altes Kind. Augenzeugen berichten, der Mann habe sich in den vergangenen Wochen oft im Park am See herumgetrieben und dabei einen gestörten Eindruck gemacht. Am Freitag soll der 31-Jährige psychiatrisch untersucht werden.

Zwei der vier verletzten Kinder schweben weiterhin in Lebensgefahr, teilte ein Regierungssprecher mit. Alle vier wurden bereits operiert. Ihr Zustand sei „stabil“, sagte Premierministerin Elisabeth Borne dem Sender BFM.

Angriff in Frankreich: Mann attackiert Kleinkinder mit Messer – Opfer in Lebensgefahr

Erstmeldung vom 8. Juni, 20.01 Uhr: München – Nur wenige Tage nach dem Staatsbesuch von Präsident Emmanuel Macron bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) überschattet eine grausame Meldung Frankreich: Am Donnerstag (8. Juni) ereignete sich in einem Park der ostfranzösischen Stadt Annecy ein Messerangriff, bei dem mehrere Kleinkinder teils lebensgefährlich verletzt wurden.

Ein Mann griff auf einem Spielplatz völlig unvermittelt vier Kleinkinder und zwei Erwachsene mit einem Messer an und verletzte diese. Wie französische Medien berichten, rannten Menschen um ihr Leben, andere überwältigten den Täter.

Mann attackiert Kleinkinder mit Messer in Frankreich

Beim mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen Mann, die genauen Umstände der Tat waren zunächst unklar. Wie mehrere französische Fernsehsender berichteten, hielten sich zum Tatzeitpunkt mehrere Kindergruppen in dem Park nahe des berühmten Sees von Annecy auf. Bei dem Messerangriff des Mannes wurden mehrere Kleinkinder verletzt, einige schwer. Die Polizei in Annecy teilte in der Folge mit, dass zwei Kleinkinder und ein Erwachsener sogar in Lebensgefahr schweben.

Mehrere Kleinkinder wurden in der ostfranzösischen Stadt Annecy Opfer eines Messerangriffs.
Mehrere Kleinkinder wurden in der ostfranzösischen Stadt Annecy Opfer eines Messerangriffs. © Florent Pecchio/dpa

Mehrere französische Politiker äußerten sich bereits zu der Tat. Der französische Innenminister Gérald Darmanin veröffentlichte in einem Tweet, dass die Ordnungskräfte sehr schnell eingegriffen hätten. Frankreichs Premierministerin Élisabeth Borne sprach von einer „feigen und abscheulichen Tat.“

In der Folge des Angriffs unterbrach die Nationalversammlung sogar ihre Plenardebatte für eine Schweigeminute. Parlamentspräsidentin Yaël Braun-Pivet sagte: „Wir hoffen, dass die Folgen dieses sehr schweren Angriffes keine Konsequenzen seien werden, die die Nation in Trauer führen.“

Bundesaußenministerin Baerbock äußert sich zum Messerangriff

Auch an Deutschland ging der Messerangriff in Frankreich nicht spurlos vorbei. Die Attacke erinnert an den Angriff auf zwei Grundschülerinnen in Illerkirchberg. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock verurteilte den Angriff: „Es gibt nichts Feigeres, als wehrlose kleine Kinder anzugreifen“, sagte sie während einer Lateinamerikareise. Sie zeigte sich „wie so viele Menschen in Europa zutiefst erschüttert.“ Wie Baerbock weiter erklärte, sind ihre „Gedanken bei den zum Teil schwer verletzten Opfern, und unsere ganze Solidarität gilt unseren französischen Freundinnen und Freunden.“

Die Ermittlungen zu dem Messerangriff in Annecy dauern weiter an. Die Ermittler sehen aktuell keinen Grund, von einem terroristischen Motiv auszugehen, wie die Staatsanwältin der südostfranzösischen Stadt Annecy, Line Bonnet-Mathis, angab. Der Angreifer wurde bereits gefasst und wird aktuell von den Ermittlern zu seinen Beweggründen verhört – das Motiv ist weiterhin unklar. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Mordes. (rodi/dpa)

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion