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Das Wattenmeer ist gerettet: Feuer-Frachter sicher im Hafen – Deutsche Experten fordern Brand-Konsequenzen

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Der Frachter, der tausende E-Autos geladen hatte und auf der Nordsee in Brand geraten ist, ist sicher im Hafen in den Niederlanden angekommen.

Nordsee-Frachter sicher abgeschleppt: Die havarierte „Fremantle Highway“ ist sicher im Hafen angekommen.

Nordsee-Frachter wegen E-Auto in Flammen: 3000 Autos an Bord.

Brennender Nordsee-Frachter: Mann kommt bei Feuer ums Leben gekommen.

Dieser News-Ticker zum Frachter-Brand auf der Nordsee wird regelmäßig aktualisiert.

Update vom 3. August, 17.15 Uhr: Nachdem der havarierte Frachter erfolgreich in Eemshaven angekommen ist, äußert sich die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste (SDN) zunächst erleichtert. Die enorme Gefahr für das Wattenmeer sei nun erstmal vorbei, heißt es in einer Pressemitteilung. „Unsere Anerkennung für die Abwendung einer großen Umweltkatastrophe gilt ausdrücklich der Niederländischen Küstenwache und dem deutschen Havariekommando für deren schnelle und grenzüberschreitende Hilfeleistung. Auch durch den Notschlepper Nordic“, sagte der Bürgermeister der friesischen Stadt Varel und SDN-Vorsitzender Gerd-Christian Wagner.

Die havarierte „Fremantle Highway“ kommt vor Schaulustigen in Eemshaven an.
Die havarierte „Fremantle Highway“ kommt vor Schaulustigen in Eemshaven an. © Peter Dejong/dpa

So gut eine Umweltkatastrophe durch den Brand auf der „Fremantle Highway“ verhindert werden konnte, mahnt Ulrich Birstein, zweiter Vorsitzender der SDN an: „Die Gefahr für die Nordsee und ihre Lebensräume ist damit für die Zukunft bei weitem nicht beseitigt.“ Besonders prangert er die sich „immer weiter ausbreitende Industrialisierung des kleinen Meeres“ an. Dadurch würden unter anderem natürliche Lebensräume zerstört. Je größer die Schiffe, desto größer sei die Gefahr für das Wattenmeer. Die SDN fordert daher unter anderem „mehr ortsnahe Produktion und damit geringeren Transportbedarf“ sowie „weniger Transport von Schadstoffen.“

Nordsee-Frachter sicher im Hafen – Feuer erloschen

Update vom 3. August, 13.25 Uhr: Der schwerbeschädigte Autofrachter „Fremantle Highway“ ist am frühen Donnerstagmorgen von seinem bisherigen Ankerplatz vor der Wattenmeerinsel Schiermoonikoog abgefahren. Am Donnerstagmittag ist er sicher im niederländischen Eemshaven eingefahren. Dieser liegt an der Mündung der Ems, gegenüber auf der deutschen Seite liegt das ostfriesische Emden.

Zwei Boote schleppten das Schiff. Wie Behörden mitteilten, verlief der Transport planmäßig. An Bord kontrollieren Bergungsexperten die Stabilität des Schiffes. Das Feuer, das vor mehr als einer Woche auf einem der Autodecks ausgebrochen war, ist inzwischen erloschen.

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) begrüßte die Entscheidung für Eemshaven. Damit ende nun „hoffentlich die Zitterpartie und die Sorge, der Frachter könnte auseinanderbrechen oder sinken und doch noch zu einer Umweltkatastrophe in unserem unschätzbar wertvollen Wattenmeer führen“, erklärte der Grünen-Politiker.

Nordsee-Frachter brennt weiter – „Fremantle Highway“ an neuem Ankerplatz angekommen

Update vom 31. Juli, 13.01 Uhr: Der brennende Frachter ist nach einem riskanten Transport entlang der niederländischen Wattenmeerinseln an seinem neuen vorläufigen Ankerplatz angelangt. Das teilte die Wasserbehörde am Montag in Den Haag mit.

Update vom 31. Juli, 11.15 Uhr: Noch immer brennt der mit E-Autos beladene Frachter in der Nordsee. Mithilfe eines riskanten Transportes wird er derzeit entlang der niederländischen Wattenmeerinseln abgeschleppt. Dabei ist er seinem neuen Ankerplatz über Nacht deutlich nähergekommen. Der Frachter müsse noch 18 Meilen (etwa 33 Kilometer) zurücklegen, teilte die zuständige Behörde am Montagmorgen (31. Juli) in Den Haag mit.

Die Ankunftszeit hänge jedoch noch immer stark vom Wetter, Rauch, Strömungen und Gezeiten ab, heißt es. Der neue vorläufige Ankerplatz befindet sich etwa 16 Kilometer im Norden der Wattenmeerinsel Schiermonnikoog. Dort soll es sicherer und auch windgeschützter sein.

Abschlepp-Manöver läuft – „Fremantle Highway“ soll heute ankommen

Update vom 31. Juli, 5.37 Uhr: Langsam und kontrolliert gehen die Einsatzkräfte vor, die den noch immer brennenden Nordsee-Frachter nun doch abschleppen. Am Sonntagabend (30. Juli) hatten Bergungsspezialisten mit dem riskanten Manöver begonnen, nachdem zuvor ein Abschleppen als zu diesem Zeitpunkt „unmöglich“ eingestuft wurde.

Schlepp-Manöver mit brennendem Frachter hatte am Sonntagabend (30. Juli) begonnen. Mehrere Schiffe begleiten die beiden Schlepper.
Das Schlepp-Manöver mit dem brennenden Frachter hatte am Sonntagabend (30. Juli) begonnen. Mehrere Schiffe begleiten die beiden Schlepper. © Flugzeug der Küstenwache

Zwei Schlepper sollen die brennende „Fremantle Highway“ in Richtung Osten an einen weniger gefährlichen Liegeplatz bringen, heißt es vonseiten der zuständigen Wasserbehörde in Den Haag. Mehrere Schiffe begleiten den Frachter, darunter auch ein Spezialschiff, das Öl räumen kann. Außerdem stünde ein Schiff der deutschen Wasserbehörde auf Abruf bereit.

Am heutigen Montag (31. Juli) soll das rund 200 Meter lange Schiff dann vor der niederländischen Wattenmeeerinsel Schiermonnikoog ankommen. Bergungsexperten schätzten, dass der Transport insgesamt zwölf bis 14 Stunden dauern werde, bei einem Tempo von etwa 5,5 Kilometer pro Stunde. Auf eine Ankunftszeit festlegen wollten sie sich nicht. „Das hängt vom Rauch ab, den Wetterverhältnissen und der Strömung“, sagte ein Sprecher der Behörde.

Feuer auf Nordsee-Frachter wütet weiter: Abschlepp-Manöver läuft

Update vom 30. Juli, 18.47 Uhr: Jetzt nun doch: Niederländische Rettungskräfte haben damit begonnen, das brennende Frachtschiff vor der niederländischen Küste wegzuschleppen, teilte die zuständige Wasserbehörde am Sonntagabend mit. Die „Fremantle Highway“ soll von der Insel Terschelling Richtung Osten bis zur Wattenmeerinsel Schiermonnikoog geschleppt werden.

Feuer auf Nordsee-Frachter wütet weiter: Abschlepp-Manöver aktuell „unmöglich“

Update vom 30. Juli, 9.44 Uhr: Das Feuer auf dem Frachter vor der niederländischen Küste in der Nordsee wütet weiter. Eigentlich sollte der Autofrachter „Fremantle Highway“ am Wochenende von seinem derzeitigen Standort zwischen zwei sehr stark befahrenen Schifffahrtsrouten zu einem sichereren Ort abgeschleppt werden. Doch das Manöver wurde am Samstagabend kurzfristig abgesagt. Ein Einsatz sei aktuell „unmöglich“, teilte die Wasserbehörde in Den Haag mit. Der Wind treibe Rauchwolken direkt über den Schlepper - das gefährde Sicherheit und Gesundheit der Besatzung. Möglicherweise müssen die Bergungsspezialisten nun Tage auf einen günstigeren Wind warten. „Bis dahin bleibt das Schiff an seiner heutigen Position.“

Aktuell liegt der Frachter im Norden der westlichen Nachbarinsel Terschelling, als neuer Ankerplatz ist der Norden der Wattenmeerinsel Schiermonnikoog vorgesehen. Dieser liegt fern der Routen und soll windgeschützter sein. Dort sollte der Frachter so lange bleiben, bis er in einen Hafen geschleppt werden kann. Noch ist nicht bekannt, welcher Hafen das sein sollte. Trotz der ungeheuren Hitze durch den Brand ist der Autofrachter stabil. Die Stahlwände haben laut Angaben der Bergungsspezialisten auch unter der Wasserlinie standgehalten, wie die Wasserbehörde in Den Haag mitteilte. Bei einem Auseinanderbrechen oder Kentern droht eine Umweltkatastrophe.

Brand auf Nordsee-Frachter: „Wir müssen die Sicherheits- und Umweltstandards verbessern“

Update vom 29. Juli, 21.32 Uhr: Mit Blick auf den seit Tagen brennenden Auto-Frachter vor der niederländischen Küste fordert Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) strengere Vorgaben für den Schiffsverkehr auf der Nordsee. „Wir müssen die Sicherheits- und Umweltstandards verbessern“, sagte Meyer dem Sender NDR Info am Samstag. Auch der Brandschutz müsse besser gewährleistet werden. „Und man muss auch überlegen, dass man solche Risikoschiffe nicht an der nahen Route entlang der Küste fahren lässt, sondern weiter draußen.“ Eine Ölkatastrophe im Weltnaturerbe Wattenmeer „mag man sich gar nicht vorstellen“.

Wichtiger Fortschritt bei Brand auf Nordsee-Frachter: Spezialisten an Bord – zwei Fragen bleiben offen

Update vom 29. Juli, 10.52 Uhr: Zwei große Fragen sind noch offen: Wann wird die „Fremantle Highway“ abgeschleppt und wohin? Es gibt bislang leider nur zwei halbe Antworten.

„Der Zeitpunkt des Abschleppens des Frachtschiffes hängt unter anderem von der Rauchentwicklung und der Wettervorhersage ab“, schreibt das niederländische Ministerium für Wasserwege: „Es ist wahrscheinlich, dass der Abschleppvorgang dieses Wochenende beginnen wird.“

Dann soll der brennende Frachter vorerst in Richtung Schiermonnikoog gebracht werden. Etwa 16 Kilometer nördlich der Insel, soll er einen temporären Ankerplatz finden. In welchen Hafen es dann geht, wissen die Behörden noch nicht.

Brand auf Nordsee-Frachter: Erstmals betreten Spezialisten die „Fremantle Highway“

Update vom 28. Juli, 18.53 Uhr: Es gibt erste positive Neuigkeiten vom Großbrand auf dem Autofrachter „Fremantle Highway“. Knapp drei Tage nach dem Ausbruch des Feuers vor der niederländischen Küste konnten Bergungsexperten am Freitag erstmals das Schiff betreten. Wie die Küstenwache am Freitag mitteilte, sei es den Spezialisten gelungen, den Frachter mit einem Schlepper zu verbinden und wieder von Bord zu gehen.

Die Küstenwache hatte zuvor mitgeteilt, dass die Temperatur auf dem brennenden Schiff stark gesunken sei. Dadurch konnten die Spezialisten an Bord gehen. Ebenso würden Feuer und Rauch weiterhin abnehmen. Noch ist nicht bekannt, wohin das brennende Schiff abgeschleppt werden soll.

Update vom 28. Juli, 16.57 Uhr: „Wir bereiten uns noch immer auf alle Szenarien vor“, sagte ein Sprecher der nationalen Wasserbehörde der Nachrichtenagentur dpa. Die Lage auf dem brennenden Frachter sei momentan stabil, aber die Angst bleibt. Dazu gehört auch die Sorge vor dem schlimmsten Fall: Das Schiff könnte auseinanderbrechen oder kentern.

Die Frage ist: Wie lange hält die Stahlwand des Frachters der Hitze stand? „Das kann man nicht vorhersagen“, räumte der Sprecher ein. Zwar sei die Temperatur gesunken, doch mittlerweile kann das Schiff nicht mehr gekühlt werden. Zu viel Kühlwasser ist an Bord gelangt, dadurch könnte der Frachter instabil werden.

Bei der Vorbereitung des nächsten Bergungsversuchs hat die niederländische Küstenwache derweil keine Fortschritte gemacht. Nach wie vor ist es auf Bord zu heiß, niemand kann den Frachter betreten. Für eine Entwarnung ist es zu früh.

Für das ideale Szenario müssten aber Menschen an Bord des „Fremantle Highway“. „Sie müssen kontrollieren, wie stabil das Schiff ist und den Frachter dann an einen Schlepper koppeln. Dann könnte er an einen sicheren Ort geschleppt werden.“ Ein sicherer Ort heißt: Weit hinaus auf das offene Meer. Wenn dort Öl, Diesel oder andere Schadstoffe austreten, wäre es einfach sie zu bergen und die Inseln sowie das Wattenmeer blieben verschont. Ein Ölrettungsschiff begleitet den Frachter bereits.

Spezialeinsatzgruppe Schiffsicherung Hamburg: Spielt keine Rolle, wie viele E-Autos an Bord sind

Update vom 28. Juli, 13.30 Uhr: Ob nun 25 oder 500 Elektroautos auf dem Frachter sind, spielt nach Ansicht der Spezialeinsatzgruppe Schiffsicherung der Hamburger Feuerwehr keine Rolle. Leiter Dirk Flocke sagt der Nachrichtenagentur dpa, man habe es immer mit Metallen zu tun, die eine hohe Wärmeleitfähigkeit haben.

Einen Autofrachter zu löschen, sei generell problematisch. Die Decks sind eng mit Fahrzeugen zugestellt, Einsatzkräfte können mit einem Schlauch nicht zum Brandherd vordringen. Zudem gebe es auf Schiffen gefährliche Stoffe, die Gänge seien eng, heiße Luft und Rauchgase könnten kaum abziehen.

Brand auf Autofrachter in der Nordsee: „Es wird nicht gut ausgehen für die Natur“

Update vom 28. Juli, 12.59 Uhr: „Es wird nicht gut ausgehen für die Natur“, befürchtete Nabu-Meeresschutz-Sprecher Kim Detloff. Den Frachter jetzt brennen zu lassen, sei trotzdem eine gute Option, sagte er dem NDR. Ihn weiter hinaus aufs Meer zu schleppen, bringt Zeit und mindert das Risiko einer Ölpest. Ein Ölbekämpfungsschiff ist bereits vor Ort, um im Notfall das Öl direkt auf der Nordsee einzufangen. Das ist auf dem Wasser einfacher, als wenn das Öl an Land in die Sedimente sickert. „Ja, man kann versuchen, den Schaden auf der hohen Nordsee besser zu bekämpfen.“

Brand von Nordsee-Frachter vor Ameland: „Umweltkatastrophe ist jetzt schon da“

Detfloff stellt allerdings fest: „Die Umweltkatastrophe ist jetzt schon da. Wir haben natürlich Angst vor diesem Horror-Szenario, dass nochmal 1600 Tonnen Schweröl und 200 Tonnen mariner Diesel in die Umwelt gelangen. Aber schon jetzt gibt es natürlich kontaminiertes Löschwasser, kontaminiertes Kühlwasser, es verbrennen Schadstoffe, Giftstoffe, Schwermetalle, Kunststoffe, Batterien und Öl. Und letztlich gelangen diese Bestandteile über das Kühlwasser schon jetzt ins Ökosystem, sodass es lokal zu Verunreinigungen kommt.“

„Aber das ist noch nichts im Vergleich zu dem, was uns droht, wenn das Schiff tatsächlich sinken sollte.“ In Cuxhaven bereitet der maritime Krisenstab bereits einen Einsatz in der deutschen Bucht vor. „Insbesondere dann, wenn der Bunker betroffen ist und Schweröl ausläuft“, könne es gefährlich werden, warnt die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste.

Update vom 28. Juli, 11.55 Uhr: Wie viele E-Autos sind wirklich auf dem „Fremantle Highway“? Wie der Focus unter Berufung auf die niederländische Nachrichtenagentur ANP berichtet, sollen sich an Bord weitaus mehr als die bislang 25 gemeldeten E-Autos befinden. Demnach seien rund 500 elektische Autos an Bord des Frachters. Das berichtet die Agentur unter Angaben des Unternehmers K Line. Die niederländische Küstenwache kann aktuell keine Auskunft zu diesen Zahlen geben.

Update vom 28. Juli, 8.26 Uhr: Das Feuer auf dem brennenden Autofrachter „Fremantle Highway“ ist laut der niederländischen Küstenwache schwächer geworden, wie der NDR zuvor berichtet hatte. Demnach sollen Spezialisten am Freitag einen Bergungsplan erstellen und einen erneuten Versuch wagen, den brennenden Frachter unter Kontrolle zu bringen.

Derzeit seien keine Flammen mehr auf dem Schiff zu sehen. Sobald es die Temperatur zulassen würde, soll ein Experte das Schiff inspizieren. Jedoch sei es für eine Entwarnung laut Küstenwache, da das Feuer laut Küstenwache erneut aufflammen könnte.

Schlepper „Fairplay 30“ übernimmt Notverbindung zu brennendem Frachter

Die Notverbindung für den Frachter habe am Donnerstagabend der Schlepper „Fairplay 30“ übernommen. Die neue Verbindung sei stärker als vorher. Zunächst wollten die Einsatzkräfte den Frachter drehen. Dieser Plan wurde jedoch aufgrund anderer Windverhältnisse geändert. Der Schlepper hielt den Frachter demnach am Abend außerhalb der Fahrrouten und in sicherem Abstand zum regulären Schiffsverkehr.

Update vom 27. Juli, 20.14 Uhr: Aufgrund des brennenden Auto-Frachters „Fremantle Highway“ fürchtet Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) eine Umweltkatastrophe. Das Schiff hat große Mengen Treibstoff und weitere umweltschädliche Schadstoffe geladen. „Der einzigartige Nationalpark Wattenmeer ist ernsthaft in Gefahr“, sagte die Politikerin laut tagesschau.de.

Peter Südbeck, Chef des Nationalparks, sagte, dass jetzt nur noch gehofft werden könne. Sollte die „Fremantle Highway“ kentern oder gar zerbersten, würden die Giftstoffe garantiert in das Meer gelangen. Eine Ölpest könnte die Folge sein. „Wir sitzen hier ein wenig wie das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange“, sagte Südbeck. Die volle Hoffnung liegt nun auf den Rettungs- und Katastrophenschutzschiffen vor Ort, die eine große Menge an Stoffen auffangen könnten.

Laut dem Ministerium befinden sich rund 1.600 Tonnen Schweröl und weitere 200 Tonnen Marinediesel an Bord des Frachters. Hinzu kommen Verbrennungsrückstände, Löschwasser und vermutlich Tankinhalte der Autos.

Nordsee-Frachter wegen E-Auto in Flammen: „Wir können nichts weiter tun als zuschauen“

Update vom 27. Juli, 16.59 Uhr: Für die Menschen auf der niederländischen Insel Ameland bietet sich ein gespenstischer Anblick: Eine dichte Rauchsäule ist über der Nordsee zu erkennen. Noch immer brennt vor der Küste der Autofrachter „Fremantle Highway“. Die Situation sei am Donnerstag zwar stabil gewesen, doch Löscharbeiten waren nicht erfolgreich. Aus der Luft wird derzeit kontrolliert, ob die Temperatur sinkt – erst dann können die Bergungsspezialisten an Bord. „Wir können nichts weiter tun als zuschauen, wie sich das mit dem Feuer weiter entwickelt“, sagte der Sprecher der Wasserbehörde, Edwin de Feijter.

Das Schiff sei vergleichbar mit einem schwimmenden Schuhkarton aus Stahl. „Das ist eine große Hülle, in der es innen brennt. Ich kann nur von außen Wasser draufgeben, ich komme also nicht rein, ich habe keine Öffnung, wo ich irgendwo sinnvoll Löschmittel einsetzen kann“, sagte Lars Tober von der Gesellschaft für Sicherheitstechnik und Schiffssicherheit Ostsee im ZDF-Morgenmagazin. Aktuell liege der Frachter aber stabil im Wasser.

Nordsee-Frachter wegen E-Auto in Flammen: Wattenmeer könnte „ernsthaft in Gefahr“ sein

Update vom 27. Juli 2023, 10.15 Uhr: Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat sich besorgt über den brennenden Autofrachter vor der niederländischen Küste geäußert. Es drohe eine „Umweltkatastrophe ungekannten Ausmaßes“, wenn das Schiff sinke, erklärte Lemke. Dann könnten „große Mengen Treibstoff und weitere umweltschädliche Schadstoffe aus der Ladung des Frachters das empfindliche Ökosystem der Nordsee großflächig verschmutzen“. Der einzigartige Nationalpark Wattenmeer sei dann „ernsthaft in Gefahr“.

„Das gilt es mit allen Kräften zu verhindern“, erklärte Lemke. Sie verwies auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit des deutschen Havariekommandos mit der niederländischen Seite. Derzeit werde ein Bergungsplan entwickelt. „Deutschland wird alles zur Verfügung stellen, was helfen kann“, sicherte Lemke zu.

Auf dem Frachter befinden sich nach Angaben der Reederei mehr Autos als zunächst bekannt gewesen war. Der Frachter habe 3783 Autos geladen, teilte ein Sprecher der japanischen Reederei Kawasaki Kisen Kaisha der Deutschen Presse-Agentur in Tokio mit. Die niederländische Küstenwache hatte zuvor von 2857 Autos gesprochen, davon 25 E-Autos. Die genaue Ursache des Brandes steht noch nicht fest. Die Löscharbeiten dauerten an, sagte der Sprecher in Tokio. Ein Mensch kam durch den Brand ums Leben.

Nordsee-Frachter wegen E-Auto in Flammen: 3000 Autos an Bord – Schiff vor Ameland droht zu kentern

Update vom 26. Juli, 21.06 Uhr: Die Küstenwache stuft die Situation am Abend als stabil ein. Der Brand, der laut dpa vermutlich durch die Batterie eines Elektroautos verursacht wurde, wütet weiterhin auf dem Schiff in der Nordsee. Sie Experten vor Ort seien dabei, ein gemeinsames Vorgehen abzusprechen, um Löscharbeiten auf dem brennenden Autofrachter vor Ameland einleiten zu können.

Immer noch nicht möglich ist, das Deck des Autofrachters zu betreten und dort zu löschen. „Auf dem Schiff selbst wird auch nicht gelöscht und auch nicht von oben herab auf das Schiff“, sagt Edwin Granneman, Sprecher der Küstenwache, gegenüber der dpa. Zuviel Wasser auf dem Schiff könnte es Granneman zufolge kentern lassen, was fatale Folgen haben könnte.

Spezialisten sollen einen Weg finden, den Frachter-Brand zu löschen

Update vom 26. Juli, 19.00 Uhr: Der Flächenbrand auf dem Frachter „Fremantle Highway“, der in der Nordsee vor der Insel Ameland havariert ist, könnte noch tagelang andauern. „Das Feuer könne nicht gelöscht werden, solange die „Fremantle Highway“ nicht stabilisiert sei“, erklärt eine Sprecherin der niederländischen Küstenwache in einer AFP-Pressemeldung.

Der vor der Küste der Niederlande liegende Autofrachter hat inzwischen schwere Schlagseite, heißt es in der Pressemeldung weiter. Um mit den Löscharbeiten an Bord beginnen zu können, muss das Schiff zunächst stabilisiert werden. Bisher haben sich die Rettungskräfte deshalb darauf beschränkt, die Seiten des Frachters zur Abkühlung mit Wasser zu besprühen. Das sieht man sehr gut in einem Video der Löschaktion, das die Küstenwache auf Twitter gepostet hat.

„Einen Schiffsbrand zu löschen, ist die Königsklasse“, sagt der Pressesprecher der Deutschen Feuerwehrgewerkschaft, Tobias Thiele, im Gespräch mit der Bild. Auch der Aufbau des Frachtschiffes trägt dazu bei, dass das Löschen des Brandes die Rettungskräfte vor so eine große Herausforderung stellt. „Die Wärme staut sich, bekommt immer wieder Sauerstoff, da das Frachtschiff nicht hermetisch abgeriegelt ist“, so Thiele.

Update vom 26. Juli, 17.50 Uhr: Wie die Küstenwache berichtet, hat ein Bergungsunternehmen Spezialisten auf den Schlepper Guardian gebracht. Sie sollen prüfen, ob eine Schleppverbindung mit dem Frachter möglich ist. Es gibt zwar schon ein Notkabel, mit dem der brennende Frachter mit einem Schlepper verbunden ist. Dieses ist laut dpa jedoch zu instabil, um die „Fremantle Highway“ damit abzuschleppen.

Autofrachter „Fremantle Highway“ kann nicht abgeschleppt werden

Update vom 26. Juli, 15.48 Uhr: Ein deutscher Notfallschlepper ist nun auch in der Nordsee im Einsatz. Laut der Sprecherin des Havariekommandos mit Sitz in Cuxhaven war der Schlepper „Nordic“ kurz nachdem die niederländische Küstenwache in der Nacht zum Mittwoch (26. Juli) das Feuer gemeldet hatte, von Helgoland zum Einsatzort gestartet. Inzwischen sei das Schiff am Einsatzort angekommen und könne eingreifen.

Bislang konnte das Schiff jedoch nicht abgeschleppt werden – obwohl es bereits über ein Notkabel mit einem Schlepper verbunden wurde. „Die Lage ist zu instabil, um das Schiff wegzuschleppen“, erklärte der Sprecher der Küstenwache, Edwin Granneman. Durch das Kabel konnte aber zumindest verhindert werden, dass das Schiff eine wichtige Route von und nach Deutschland blockiert.

Brennender Frachter vor der niederländischen Küste droht zu kentern

Update vom 26. Juli, 14.07 Uhr: Der Brand auf einem Frachter vor der niederländischen Küste ist noch immer nicht gelöscht. Das Schiff, beladen mit knapp 3000 Autos, befindet sich in Schräglage und droht zu kentern. Ein Bergungsschiff habe eine Notverbindung zum Schiff aufgebaut und versuche es, in einer kontrollierten Position zu halten, wie die niederländische Küstenwache twitterte.

Sollte das Schiff kentern, könnte dies eine Ölkatastrophe bedeuten – „insbesondere dann, wenn der Bunker betroffen ist und dann das Schweröl ausläuft“, erklärte der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste (SDN), Gerd-Christian Wagner, nachdem bereits niederländische Umweltschützer vor einem solchen Szenario gewarnt hatten. Durch aktuell vorherrschende Westwinde könne ausgetretenes Öl auch die Deutsche Bucht erreichen. Behörden in Deutschland sollten sich grundsätzlich auf so ein Szenario einstellen, sagte der SDN-Vorsitzende.

Nach einem Bildbericht versuchen Schiffe der Küstenwache den Frachter aktuell von zwei Seiten zu löschen und gleichzeitig das Sinken des Schiffes zu verhindern. Allerdings seien die Flammen nicht unter Kontrolle.

Update vom 26. Juli, 10.57 Uhr: Das deutsche Havariekommando hat den niederländischen Behörden Unterstützung bei den Löscharbeiten des brennenden Frachters angeboten. „Wir beobachten die Situation“, sagte ein Sprecher des deutschen Havariekommandos in Cuxhaven am Mittwochmorgen (26. Juli). Zur Unterstützung stünden zum Beispiel Schiffe oder Einsatzkräfte bereit. Eine Entscheidung über eine Entsendung sei bislang aber noch nicht gefallen.

Sollte die Landung des Frachters ins Meer gelangen, könnte das eine Umweltkatastrophe zur Folge haben

Derweil sorgt sich die Umweltstiftung De Noordzee um mögliche Umweltschäden, die der brennende Frachter verursachen könnte. „Das könnte eine Umweltkatastrophe für die Nordsee und das Wattenmeer bedeuten“, sagte ein Sprecher der Stiftung De Noordzee am Mittwoch der niederländischen Nachrichtenagentur ANP. Die Umweltexperten würden sich demnach vor allem um den Treibstoff und die Ladung – knapp 3.000 Autos – sorgen, die ins Wasser gelangen könnten.

Ein Mann ist bei dem Feuer auf einem Frachter ums Leben gekommen

Erstmeldung vom 26. Juli 2023, 10.38 Uhr: Ameland – Auf einem Frachtschiff vor der niederländischen Küste ist ein massives Feuer ausgebrochen. Wie die Küstenwache am Mittwoch (26. Juli) mitteilte, ist dabei ein Mann ums Leben gekommen. Die übrigen 22 Mitglieder der Besatzung konnten sich in Sicherheit bringen – einige wurden mit Hubschraubern gerettet, sieben sprangen nach Angaben niederländischer Medien von Bord. Mehrere Menschen erlitten Verletzungen.

Nach ersten Erkenntnissen soll das Feuer in der Nacht zum Mittwoch in einem von 25 elektrischen Autos, die sich auf der „Fremantle Highway“ befinden, ausgebrochen sein. Die Flammen haben demnach innerhalb kurzer Zeit auf die andere Autos übergegriffen – insgesamt sei der Frachter mit 3.000 Autos beladen. Die Besatzung versuchte den Angaben der Küstenwache, das Feuer zu löschen. Dies sei jedoch fehlgeschlagen.

Der Frachter war auf dem Weg nach Ägypten als das Feuer ausbrach

Aktuell sind Rettungskräfte im Einsatz, um das Feuer zu löschen und ein Sinken des Frachters zu verhindern. Die „Fremantle Highway“ befand sich von Bremerhaven nach Port Said in Ägypten. Das Feuer brach nahe der niederländischen Wattenmeerinsel Ameland aus.

Einen Brand auf dem Meer in den Griff zu bekommen, gestaltet sich laut Lea Versteeg, Sprecherin der niederländischen Küstenwache, schwierig. Gegenüber Radio NOS1 betonte sie: „Der Brand ist noch nicht gelöscht. Es ist auch schwierig, einen Brand auf See in den Griff zu bekommen. Vor allem, wenn Fahrzeuge und Elektroautos an Bord sind.“ (tt/sne/dpa/AFP)

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