Schnee im August

Wetter spielt verrückt: Unwetter und Wintereinbruch in der Schweiz – einige Orte in ernster Gefahr

  • Teresa Toth
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  • Christoph Gschoßmann
    Christoph Gschoßmann
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In der Schweiz herrscht ebenso Extremwetter, wie in vielen anderen Regionen Europas. Auf eine Hitzewelle folgt nun ein Wintereinbruch im August.

Update vom 30. August, 8.04 Uhr: Nachdem es im Schweizer Kanton Glarus zu einem verheerenden Erdrutsch gekommen war, befürchten Experten weitere Erdrutsche. Drei Häuser und zwei Scheunen wurden bereits bis Dienstagabend (29. August) durch Schlamm und Geröll zerstört und ein Gewerbebetrieb schwer beschädigt. „Man geht davon aus, dass noch weitere Rutschungen kommen können“, sagte der Sprecher der Polizei im Kanton Glarus am Mittwoch dem Sender SRF. Eine genaue Gefahrenabwägung sei aber erst im Laufe des Vormittags möglich.

Extremwetter in der Schweiz: Erdrutsch zerstört mehrere Häuser

Update vom 30. August, 5.48 Uhr: Aufgrund von heftigen Regenfällen ist es in der Schweiz zu einem Erdrutsch gekommen. Dabei wurde ein halbes Dorf verschüttet. Wie die Polizei berichtet, ereignete sich der Vorfall am späten Dienstagnachmittag (29. August) in Schwanden im Kanton Glarus im Osten des Landes.

Große Mengen Schlamm und Geröll rutschten den Hang hinab und verwüsteten eine Fläche von über 400 Metern Breite. Einige Stunden später rollte erneut eine Schlammlawine auf das Dorf. Verletzt wurde niemand, allerdings zerstörte der Erdrutsch mehrere Wohnhäuser. Das genaue Ausmaß der Schäden ist noch nicht bekannt.

Extremwetter in der Schweiz: Nach der Hitze folgt ein Wintereinbruch

60 Zentimeter Neuschnee, mehrere Pässe in der Schweiz gesperrt

Erstmeldung vom 29. August 2023: München – Flut in Österreich, Flut in Süddeutschland und in Slowenien, ein Tornado in Kroatien - und Wintereinbruch in den Schweizer Alpen. In Europa gönnt das Wetter den Menschen gerade keine Verschnaufpause. So sorgen auch in der Schweiz starke Regenfälle für überflutete Regionen, Trinkwasser-Verschmutzungen und gesperrte Straßen. Aber auch ein Wintereinbruch mit Murenabgängen bereitet Sorgen. Mehrere Pässe mussten deswegen gesperrt werden.

Zahlreiche Alpenpässe wegen Schnee geschlossen - in der Vorwoche hatte es noch 38 Grad

Laut der Schweizer Behörden blieben die Alpenpässe Furka, Susten, Grimsel, Gotthard, Simplon und Nufenen am Montag geschlossen. Die Schneefallgrenze sank unter 2000 Meter und in einigen Bergregionen wie Zermatt fielen erste Flocken. In höheren Regionen wurden laut Kronen-Zeitung gar bis zu 60 Zentimeter Neuschnee erwartet. Laut Schweizer Medien hatte es in der Vorwoche noch 38 Grad Celsius.

Heftige Hochwasser in Deutschland, Österreich und Italien, Schnee in den Alpen – die Bilder

Unwetter toben in weiten Teilen Europas. Betroffen war auch Mallorca. Hier tobten Sturmböen mit bis zu 122 Km/h.
Unwetter toben in weiten Teilen Europas. Betroffen war am Sonntag, 27. August, auch Mallorca. Hier tobten Sturmböen mit bis zu 122 Km/h. © Screenshot X
Die Isar in München am frühen Dienstagnachmittag: Der anhaltende Dauerregen über der Landeshauptstadt hat den Wasserpegel stark ansteigen lassen.
Die Isar in München am frühen Dienstagnachmittag: Der anhaltende Dauerregen über der Landeshauptstadt hat den Wasserpegel stark ansteigen lassen. © Lucas Sauter Orengo
Hochwasser am Inn
Schaulustige beobachten am Abend von einer Brücke aus den Wasserstand. © Uwe Lein/dpa
Durch starke Niederschläge hat das Wasser an einer Pegelmessstation die Vorwarnstufe überschritten. Norditalien ist am Montag erneut von schweren Unwettern heimgesucht worden.
Durch starke Niederschläge hat das Wasser an einer Pegelmessstation die Vorwarnstufe überschritten. Norditalien ist am Montag erneut von schweren Unwettern heimgesucht worden.  © Foto: LFV Südtirol/dpa
Die Unwetter in Italien haben in einigen Regionen für überflutete Straßen gesorgt.
Die Unwetter in Italien haben in einigen Regionen für überflutete Straßen gesorgt. © Claudio Furlan/dpa
Heftige Unwetter mit starken Sturmböen in Italien entwurzeln Bäume.
Heftige Unwetter mit starken Sturmböen in Italien entwurzeln Bäume. © Einsatz-Report24/imago
Ein Tornado fegte an der kroatischen Küste entlang.
Ein Tornado fegte an der kroatischen Küste entlang. © X/ToniPranji1
Touristen mussten sich in Porec durch die Wassermassen kämpfen.
Touristen mussten sich in Porec durch die Wassermassen kämpfen. © Medienpics
Blick auf den Wasserfall in Gastein. Heftige Regenfällen in Teilen Österreichs führten zu einer Hochwasserlage.
Blick auf den Wasserfall in Gastein. Heftige Regenfällen in Teilen Österreichs führten zu einer Hochwasserlage.  © Foto: Expa/ Jfk/APA/dpa
Schärding: Hochwasser umgibt die Häuser an der Inn-Promenade.
Schärding: Hochwasser umgibt die Häuser an der Inn-Promenade. Nach den heftigen Regenfällen in Teilen Österreichs hat sich die Hochwasserlage leicht entspannt.  © Foto: Ulrike Elisabeth Innthaler/APA/dpa
Der Blick auf die Schäden nach einem Erdrutsch im Gasteiner Kötschachtal.
Der Blick auf die Schäden nach einem Erdrutsch im Gasteiner Kötschachtal. Nach den heftigen Regenfällen in Teilen Österreichs hat sich die Hochwasserlage aber wieder leicht entspannt.  © Foto: Expa/ Jfk/APA/dpa
Ein Teil der Zufahrtsstraße nach Sölden wurde durch das Hochwasser abgerissen.
Ein Teil der Zufahrtsstraße nach Sölden wurde durch das Hochwasser abgerissen. © Christanell/dpa
Schnee dagegen in der Schweiz. Kühe stehen bei Schneefall auf 2061 Meter über dem Meeresspiegel auf der Kleinen Scheidegg.
Schnee dagegen in der Schweiz. Kühe stehen bei Schneefall auf 2061 Meter über dem Meeresspiegel auf der Kleinen Scheidegg.  © Foto: Peter Schneider/KEYSTONE/dpa
Elias Haugsson, ein Mitarbeiter des Restaurants Kleine Scheidegg, wischt Schnee von einem Tisch auf der Kleinen Scheidegg auf 2061 Meter über dem Meeresspiegel.
Elias Haugsson, ein Mitarbeiter des Restaurants Kleine Scheidegg, wischt Schnee von einem Tisch auf der Kleinen Scheidegg auf 2061 Meter über dem Meeresspiegel. © Foto: Peter Schneider/KEYSTONE/dpa
Leicht bedeckt vom Neuschnee. Die Gegend in der Gemeinde Riederalp im Schweizer Kanton Wallis.
Leicht bedeckt vom Neuschnee. Die Gegend in der Gemeinde Riederalp im Schweizer Kanton Wallis. © Privat
Schnee auch an der Villa Casse im Schweizer Kanton Wallis.
Schnee auch an der Villa Casse im Schweizer Kanton Wallis. © Privat

Aus Sicherheitsgründen und wegen Murenabgängen wurden der Umbrailpass und der Splügenpass gesperrt, wie die Kantonpolizei Graubünden verlauten ließ. Nach einer Mure wurde außerdem ein Teil des Averstals von der Außenwelt abgeschnitten. Ebenso war das Val S-Charl nicht mehr erreichbar.

In der Schweiz kam es zum Wintereinbruch im August.

Regen-Rekordwerte in Tessin in der Schweiz: 380 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 48 Stunden

Im italienischsprachigen Teil der Schweiz im Tessin gibt es bereits seit Freitagabend Unwetter. In Biasca fielen laut dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) innerhalb von 48 Stunden 380 Liter Regen pro Quadratmeter. Dies sei die höchste je gemessene Menge. Obwohl eine Unwetterwarnung inzwischen aufgehoben wurde, sei das Trinkwasser in vielen Gebieten noch mikrobiologisch verschmutzt. (cgsc)

Rubriklistenbild: © Peter Schneider/dpa

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