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Gab es schon vor der Menschheit eine Zivilisation auf der Erde?

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Die Menschen sind die erste hoch entwickelte Art dieser Erde. Oder gab es doch eine Zivilisation vor unserer Zeit? Wissenschaftler forschen an dieser Frage, um eine andere zu beantworten.

Rochester – Die Menschen sind die erste hoch entwickelte Art dieser Erde, das ist wissenschaftlicher Konsens. Trotzdem haben Forscherinnen und Forscher der NASA und der Universität von Rochester diese Theorie infrage gestellt, obwohl sie bereits im Voraus nicht an den Erfolg ihrer Studie glaubten. Dennoch hat sich das Forschungsteam der Frage „Existierte bereits eine hoch entwickelte Zivilisation vor der Menschheit?“ gewidmet. Damit wollten die Forscherinnen und Forscher jedoch eine ganz andere Frage beantworten. Wie lange würden außerirdische Lebensformen erkennen, dass die Menschheit auf der Erde gelebt hat?

„Nur schwer zu beantworten“: Frage nach hoch entwickelte Zivilisation vor Menschen

Denn auch, wenn es absurd erscheint, könne es nicht komplett ausgeschlossen werden, dass die Menschen nicht die erste hoch entwickelte Lebensform der Erde sei. „Das ist nur schwer zu beantworten“, erklärten Gavin A. Schmidt, Direktor des Goddard Institute for Space Studies der NASA, und Adam Frank von der University of Rochester gegenüber The Atlantic in Bezug auf ihre Studie aus dem Jahr 2018. Weiter erklären die Forscher über eine mögliche vergessene Zivilisation: „Wenn man nicht nach ihr sucht, könnte man die Beweise für ihre Existenz übersehen“.

menschliches Skelett
Wie könnte eine Zivilisation vor den Menschen ausgesehen haben? © Symbolfoto/imago/Herbert Bucco

Bei ihrer Studie handele es sich um ein Gedankenexperiment mit „astrobiologischer Perspektive“ auf die Menschheit und ihren Spuren auf der Erde. Langfristig gesehen, würde über hunderten Millionen von Jahren nur äußerst leichte Spuren zu erkennen sein, die auf eine Zivilisation hindeuten würden. Die Ansammlung von seltenen Metallen und radioaktiven Elementen und insbesondere die Anpassung von Kohlenstoff, Stickstoff und Energiekreisläufen könnten darauf hindeuten.

Studienname:Die silurische Hypothese: Wäre es möglich, eine industrielle Zivilisation in den geologischen Aufzeichnungen nachzuweisen? (The Silurian Hypothesis: Would it be possible to detect an industrial civilization in the geological record?)
Erscheinungsdatum:10. April 2018
Autoren:Gavin A. Schmidt, Adam Frank

Vorgänger-Zivilisation auf der Erde wäre „nur extrem unwahrscheinlich zu erkennen“

Jedoch seien künstliche Materialien einer möglichen Vorgänger-Zivilisation „nur extrem unwahrscheinlich zu erkennen“, wie die Forscher beschreiben. Dabei verweisen die Wissenschaftler auf den Mechanismus von Antikythera, das einzig verbliebene und damit älteste seiner Art, obwohl die Existenz gerade einmal wenige tausende Jahre zurückliegen würde.

Mechanismus von Antikythera
Der „Mechanismus von Antikythera“ ist das letzte und älteste Artefakt seiner Art und lässt Forscher glauben, dass Hinweise auf die Menschheit nur wenige tausende Jahre nach ihrem Aussterben kaum noch zu identifizieren wären. © Aristidis Vafeiadakis / IMAGO

Paläobiologe widerspricht Studie: „Geologe würde sehr schnell etwas Außergewöhnliches erkennen“

Paläobiologe Jan Zalasiewicz von der University of Leicester hält die Arbeit der Forscher äußerst wichtig, widerspricht jedoch in einem Punkt. Ihm zufolge sei es durchaus möglich, auch hunderte Millionen von Jahren künstliche Materialien noch als solche erkannt werden könnten. „Ein Geologe, egal welcher Spezies, würde sie sehr schnell als etwas Außergewöhnliches erkennen“, erklärt er gegenüber The Atlantic.

Er glaubt, dass eine globale Zivilisation enorme Mengen dieser Materialien genutzt hätten, genau wie die Menschen heute mit beispielsweise Beton. Je sparsamer eine mögliche Vorgängerzivilisation also mit ihren Ressourcen gewesen wären, umso weniger wahrscheinlich wäre es heute, diese zu erkennen. Deshalb sei es laut Studie auch durchaus möglich, dass die Menschheit nach ihrem Aussterben noch für mehrere Millionen Jahre in den Gesteinen der Erde zu erkennen wäre und von außerirdischen Lebensformen als solche erkannt werden könnten, auch wenn die meisten Hinweise mit der Zeit komplett verschwinden würden.

Erst kürzlich gelang Forschern ein atemberaubender Fund: ein Diamant in Botswana könnte auf eine verborgene Wasser-Welt hinweisen.

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