Videos zeigen Zerstörung: Ein Todesopfer – Tornado wütet in Nordsee-Urlaubsregion
An der Nordseeküste sorgt ein Tornado in einer bei deutschen Touristen beliebten Ferienregion für Zerstörung. Es gibt mindestens ein Todesopfer und mehrere Verletzte.
München/Zierikzee - An der niederländischen Nordseeküste war das Wetter Anfang der Woche nicht so heiß wie in weiten Teilen Deutschlands, wo deshalb Unwetter-Gefahr mit schweren Gewittern und Starkregen bestand - etwa am Alpenrand in Bayern. Und dennoch sorgte genau dort am Montag (27. Juni) ein Naturphänomen für Verwüstung und Zerstörung.
Zierikzee: Schwerer Tornado verwüstet Touristen-Hotspot an niederländischer Nordseeküste
Konkret: Ein Tornado zog über die bei deutschen Touristen beliebte Kleinstadt Zierikzee (rund 12.000 Einwohner) in Zeeland und richtete in mehreren Straßen erheblichen Schaden an. Behördenangaben zufolge soll es ein Todesopfer geben. Zudem berichtet das ZDF von mindestens zehn Verletzten.
„Der Schaden ist in manchen Straßen von Zierikzee beträchtlich“, erklärten die Rettungsdienste der Stadt, die im äußersten Südwesten der Niederlande liegt: „Neben umherfliegenden Dachziegeln und umgestürzten Bäumen wurden von vier Häusern die Dächer weggeblasen.“
Videos von privaten Usern, die bei Twitter kursieren, sollen zeigen, wie der Tornado mit voller Wucht durch die Kleinstadt auf der Insel Schouwen-Duiveland in der niederländischen Provinz Zeeland zieht. Zierikzee ist für eine pittoreske Altstadt mit Häusern im neoklassischen Stil bekannt und deshalb insbesondere bei Tagestouristen bekannt.
Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer des Wetterdienstes Q.met., hatte auch für Teile Deutschlands vor möglichen Tornados gewarnt. „Heute drohen bei besonders heftigen Unwettern auch sogenannte Downbursts oder sogar Tornados. Hagel, Starkregen und Sturmböen sind auch zu erwarten“, sagte Jung: „Die aktuelle Wetterwoche wird teilweise recht turbulent ausfallen.“
Zierikzee: Tornado richtet erheblichen Schaden an niederländischer Nordseeküste an
Die Niederlande erleben im Schnitt mehrere Tornados pro Jahr. Einen Tornado mit einem Todesopfer gab es laut dem öffentlich-rechtlichen Sender NOS aber seit Jahrzehnten nicht mehr. Einen solchen Wirbelsturm habe es letztmals 1992 gegeben, wird berichtet. Aus deutschen Nordsee-Regionen wurde dagegen kein Tornado gemeldet.
Auch ging bis Montagabend keine entsprechende Unwetter-Warnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) raus. In Zierikzee werden derweil die Schäden aufgeräumt und Autos von umgestürzten Bäumen befreit. (pm)