Italien-Urlauber aufgepasst: Im August fahren keine Züge über den Brenner

Achtung Urlauber: Für Reisen nach Italien muss im August mehr Zeit oder Umwege eingeplant werden. Schuld sind Streckensperrungen auf der Brennerbahnlinie.
München – Im August heißt es für viele Familien: ab in den Urlaub! Im Großteil der deutschen Bundesländer sind in diesem Monat noch Sommerferien und somit der perfekte Zeitpunkt, mit Kind und Kegel zu verreisen. Auf dem Weg ins beliebte Urlaubsland Italien müssen derzeit aber zwei mehrwöchige Vollsperrungen bedacht werden. Denn diese können den gesamten Verkehrsfluss auf den Strecken zwischen München, Innsbruck und bis nach Bozen, Trient und Verona auswirken.
Direkt von den Sperrungen betroffen sind zwar nur die Bahnlinien über den Brennerpass zwischen Tirol und Italien. Für insgesamt zweieinhalb Wochen, vom 6. bis 23. August, werden hier keine Züge mehr fahren. Denn in den Eisenbahntunneln auf der rund 30 Kilometer langen Strecke werden umfassende Arbeiten vorgenommen. Doch auch auf den Straßenverkehr wird es indirekte Auswirkungen geben, so die Erwartungen der Bürgerrechtsorganisation Transitforum Austria-Tirol.
Italien-Urlauber aufgepasst: Im August fahren keine Züge über den Brenner
Eine Alternative für die Komplettsperrungen gebe es nicht, hieß es Ende Juni seitens der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Für den Regional- und Fernverkehr werde ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet, so die ÖBB. Sowohl Reisende auf dem Weg in den Urlaub nach Italien als auch Einheimische müssen also auf den Strecken zwischen Bozen, Trient und Innsbruck auf diese – und damit auf die Straßen – ausweichen.
Auf dem gesamten Brennerkorridor von München bis Verona in Italien sei daher für die Dauer der geplanten Sperre dringend eine Dosierung des Verkehrs notwendig, um die „Sicherheit, Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs aufrecht zu halten“, forderte das Transitforum Austria-Tirol. Ein Verkehrschaos auf den Strecken von Deutschland nach Italien könnte die Folge sein.
Italien-Reise von Verkehrschaos bedroht? Aufhebung von Lkw-Fahrverbot ist ein „völlig falsches Signal“
Bereits „weit vor den Grenzen des Brennerpasses beziehungsweise Kufstein“ müsse der Verkehr beobachtet und dosiert werden, heißt es in der Mitteilung des Transitforums weiter. Insbesondere dem Lkw-Transit müsse man die „bestehenden Alternativen auf Schiene und Straße durch die Alpen nahelegen“. Es wird also befürchtet, dass der Güterverkehr schlichtweg von den Schienen auf die Straßen des Brenners verlegt wird und sie überlasten.
Die Landesregierung Österreich hingegen sieht den Verkehrsfluss durch die Vollsperrung nicht gefährdet, wie das Onlineportal dolomitenstadt.at berichtet. Man plane in der Zeit der Brennerlinien-Sperrung die Aufhebung des sektoralen Lkw-Fahrverbots. Transitforum-Chef Fritz Gurgiser hält dies für „eine Schnapsidee“ – das sende ein „völlig falsches Signal“, wie er gegenüber der Austria Presse Agentur (APA) erklärte.
Vorsicht bei Reisen nach Italien: Auf der „hochsensiblen Brennerstrecke“ drohen Staus
Der internationale Verkehr habe in diesem Fall Zeit und Möglichkeiten, sich auf die Situation einzustellen, so Gurgiser weiter. Der Verkehr auf der „hochsensiblen Brennerstrecke“ solle gemeinsam von Tirol, Südtirol und dem Trentino bewältigt werden. Statt nach anderen Möglichkeiten zu suchen und sich abzusprechen, werde jedoch einfach das sektorale Lkw-Fahrverbot aufgehoben.
Man habe die Sanierung der Brennerbahnstrecke bewusst auf den August gelegt, teilte die Tiroler Landesregierung mit. Aufgrund der Urlaubszeiten in Italien und Deutschland sei in dieser Zeit ein reduzierter Lkw-Verkehr zu erwarten.
Reise-Route nach Italien: Durch Vollsperrung von Brenner-Linien droht Verkehrschaos
Aufgrund dringender Wartungsarbeiten wird der Zugverkehr auf der Brennerbahnlinie laut offizieller Angaben der Provinz Bozen in Italien auf zwei Teilstrecken unterbrochen. Zwischen Bozen und Trient ist die Strecke vom 7. bis 11. August komplett gesperrt, die Strecke Brenner bis Innsbruck vom 7. bis 23. August.
Alle Fernverkehrszüge in Richtung Süden (Freccia und Italo) entfallen. Die Reisenden können auf Ersatzbusse des Regionalverkehrs (Trenitalia) umsteigen. Insgesamt sollen laut dolomitenstadt.at 71 Nahverkehrszüge und zehn Eurocity-Züge pro Tag auf den Schienenersatzverkehr verlegt werden. Lediglich für den Railjet zwischen Innsbruck und Bozen gebe es keinen Ersatz. (na)