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Nach 251 Wochen verkündet Greta Thunberg ihren letzten „Schulstreik für das Klima“

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Die Klimaaktivisten Greta Thunberg macht ihren Schulabschluss und verkündet auf Twitter ihren letzten Schulstreik – ans Aufhören denkt sie aber noch lange nicht.

Stockholm – Fünf Jahre ist der erste Schulstreik der Klimaaktivistin Greta Thunberg nun her. Im August 2018 stellte sich die damals erst 15-jährige Schwedin mit ihrem Schild „Skolstrejk för klimatet“ (Schulstreik für das Klima) vor dem schwedischen Reichstag in Stockholm auf; mit dem Ziel auf den Klimawandel aufmerksam zu machen.

Diesem Protest schlossen sich nach und nach immer mehr Menschen, vor allem Schülerinnen und Schüler, aus aller Welt an. Daraus ist die riesige Klimastreik-Bewegung „Fridays For Future“ (zu Deutsch: „Freitage für die Zukunft“) entstanden. Seitdem ist Greta Thunberg zur Ikone einer Jugendbewegung geworden, die Politik und Gesellschaft herausfordert. Auch in Deutschland werden die „Fridays For Future“-Aktivistinnen und Aktivisten bekannter. In einem Interview mit dem Fernsehsender Phoenix kritisiert die bekannte Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer, die Klimapolitik der Bundesregierung– vor allem mit Olaf Scholz ist sie nicht zufrieden. In einem Gastbeitrag der Frankfurter Rundschau wendet sich Luisa Neubauer an den Bundeskanzler.

Heute, nach Streikwoche 251, meldete Thunberg auf ihrem Twitter-Account, dass es ihr letzter Schulstreik sein wird. Denn: die mittlerweile 20-Jährige macht ihren Schulabschluss. Doch es bedeutet keineswegs das Ende der Proteste: „Der Kampf hat erst begonnen“, schreibt Thunberg.

Letztes Friday For Future: Greta Thunberg blickt auf fünf Jahre zurück und zieht eine ernüchternde Bilanz

Die weltweite Klimabewegung Fridays For Future hat seither einiges erreicht. Sie haben es geschafft, dass die Klimakrise global viel mehr Aufmerksamkeit eingeräumt wird und das Bewusstsein dafür weiter geschärft. Folglich konnten Vertreterinnen und Vertreter der Klimastreik-Bewegung mit den wichtigsten Menschen aus Politik über Klimaschutz sprechen oder in Talkshows im Fernsehen verstärkt auf ihre Themen aufmerksam machen. Auch über Social Media sorgen sie dafür, dass die Klima-Probleme nicht in Vergessenheit geraten. Trotzdem wird aus Sicht der Protestierenden noch nicht genug getan.

In ihrem Tweet blickt Thunberg auf die letzten Jahre zurück und zieht eine ernüchternde Bilanz. Nie hätte sie gedacht, dass ihr Streik vor fünf Jahren zu etwas führen, geschweige eine globale Bewegung daraus resultieren würde. „Im Jahr 2019 streikten Millionen von Jugendlichen für das Klima in der Schule und gingen in über 180 Ländern auf die Straße. Als die Pandemie begann, mussten wir neue Wege des Protests finden. Mit der Zeit sind wir wieder auf die Straße gegangen. Wir sind immer noch hier, und wir haben nicht vor, irgendwo hinzugehen. Vieles hat sich seit unseren Anfängen verändert, und doch haben wir noch viel vor uns“.

Letzter „Friday For Future“ für Greta Thunberg – „werde weiterhin protestieren“

Trotz Schulabschluss denkt Greta Thunberg nicht ans Aufhören. Im Gegenteil. „Wir bewegen uns immer noch in die falsche Richtung, in der es den Machthabern erlaubt ist, Opfer zu bringen. Im Namen der Gier, des Profits und des Wirtschaftswachstums werden Menschen und der Planet an den Rand gedrängt und beeinträchtigt. Sie fahren fort, die Biosphäre und unsere lebenserhaltenden Systeme zu destabilisieren. Wir nähern uns rasch potenziellen nicht linearen ökologischen und klimatischen Kipppunkten, die sich unserer Kontrolle entziehen. Und in vielen Teilen der Welt beschleunigen wir diesen Prozess sogar noch“.

Den Absolventinnen und Absolventen, die in eine ungewisse Zukunft blicken, macht sie Mut: „Wir, die wir uns äußern können, haben die Pflicht, dies zu tun. Um alles zu ändern, brauchen wir alle. Ich werde weiterhin freitags protestieren, auch wenn es eigentlich kein „Schulstreik“ ist. Wir haben einfach keine andere Möglichkeit, als alles zu tun, was wir können. Der Kampf hat gerade erst begonnen“, schreibt sie in ihrem letzten Tweet. Von Beginn an hat Greta Thunberg gespalten. Während die einen sie wie ein Weltstar verehrten, schimpften andere. So gehen auch die Reaktionen der Twitter-User auf ihren Tweet in zwei Richtungen: die einen danken ihr für ihren unermüdlichen Einsatz. Von den anderen hagelt es Kritik.

Damals wie heute: Schülerin Greta Thunberg demonstrierte 2018 (rechts) erstmals für das Klima. (Foto-Collage)
„Als ich 2018 angefangen habe, zu streiken, hätte ich nie damit gerechnet, dass das zu irgendetwas führen würde“, sagt Klimaaktivistin und Gründerin der „Fridays For Future“-Bewegung, Greta Thunberg. Auf dem Plakat ist damals wie heute zu lesen: „Skolstrejk för klimatet“ (Schulstreik für das Klima). © Jonas Ekströmer/dpa

Ende von Friday For Future: Greta Thunberg engagiert sich im Hintergrund weiter

Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete, wolle die schwedische Klimaaktivistin zukünftig eher im Hintergrund für den Klimaschutz engagieren. „Die am stärksten vom Klimanotstand betroffenen Menschen sollten besser gehört werden“, zitierte die Zeitschrift Brigitte Be Green die Schwedin. Es sei „Zeit, das Mikrofon weiterzureichen“, so Thunberg gegenüber der Zeitschrift.

In Deutschland und weltweit werden Hitze, Trockenheit und Extremwetter durch die Klimakrise häufiger. Experten sprechen vom Klimawandel als die „größte Herausforderung der Menschheit“. Der Klimawandel verändert zudem ganze Landschaften. Folglich könnte die Arktis in zehn Jahren eisfrei sein. Auch Lebensräume für viele Arten gehen durch den Klimawandel verloren. So werden die klimatischen Veränderungen für die Hummel zur Gefahr. Eine Studie zeigt mögliche Szenarien des Klimawandels. Die Prognosen für 2030 sind besorgniserregend, aber es ist jedoch noch nicht zu spät und jeder kann etwas tun. (Vivian Werg)

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