Wirt gerührt, Restaurant staunt: Elegante Italien-Touristin lässt 200-Euro-Bestellung im Meer frei
Im Italien-Urlaub überraschte eine Touristin nicht nur den Wirt, sondern auch die anderen Restaurant-Gäste: Sie ließ ihre 200-Euro-Bestellung im Meer frei.
Olbia – Es klingt nach einer Szene in einem Hollywood-Film, doch die Geschichte hat sich offenbar genauso in Italien abgespielt. Anstatt eine Restaurant-Bestellung für 200 Euro zu verspeisen, entließ eine Touristin einen noch lebendigen Hummer in die Freiheit. Überraschend ist allerdings auch die Reaktion des Restaurantbesitzers.
Zugetragen hat sich die Geschichte an der malerischen Strandpromenade von Golfo Aranci im Norden von Sardinien. Laut Ansa besuchte eine „elegante“ Schweizerin, die einen Urlaub mit ihrem Mann auf der Insel verbrachte, eines der renommiertesten Restaurants des Städtchens. Dieses ist besonders berühmt für seine Meeresfrüchtespezialitäten, auf die es auch die Touristin wahrscheinlich abgesehen hatten – zunächst.

Italien-Touristin lässt ihr Restaurant-Essen frei: „Dachte, sie macht einen Scherz“
Denn beim Blick auf das Aquarium des Restaurants, in dem sich ein Hummerexemplar bewegt, bereit ausgewählt, gewogen und gekocht zu werden, änderte die Dame offenbar ihren Plan. Dem Bericht nach gefiel der Frau der Gedanke, das Tier töten zu lassen und anschließend zu verspeisen bei dem Anblick nicht mehr. Doch sie geht noch einen Schritt weiter: Sie beschließt demnach das Tier zwar zu kaufen, es dann aber freizulassen in die ruhige, blaue See vor dem Küstenstädtchen.
„Zuerst dachte ich, sie mache einen Scherz“, berichtet einer der Restaurant-Eigentümer der Ansa. Dann habe er allerdings verstanden, dass die Dame es ernst meinte und, dass sie „eine gute Geste machen wollte“. Und so ließ sich auch der Wirt von der Idee überzeugen und willigte in den Plan ein.
200-Euro-Hummer ins Meer entlassen: Italien-Wirt zeigt sich „bewegt“
Er nahm den Hummer aus dem Becken, wog ihn in der Küche und teilte dem Paar den Preis mit: Knapp zwei Kilo brachte das Tier auf die Waage – macht in dem Restaurant rund 200 Euro. Der Preis stellte für das Paar offenbar kein Problem dar. Und so wurde der Hummer in einen durchsichtigen Eimer gelegt und nach draußen in Richtung Meer und Tisch des Paares gebracht.
Von „ungläubigen Augen der anderen Gäste“ berichtet die Ansa in dem Moment, als die Dame nun den Wirt fragte, ob das Tier sich verletzen könne, wenn sie es in die Lagune entlasse. Schließlich musste der Hummer den Wurf von einem Zaun in das seichte Wasser der Strandpromenade überstehen, um in die Freiheit zu gelangen. Als dies verneint worden war, schritt die Touristin demnach zur Tat, streichelte das Tier kurz und ließ es dann ins Wasser gleiten. Ihr Mann filmte die Szene demnach mit dem Handy. Das Tier lief sofort weg und brachte sich in Sicherheit.
„Ihre Freude und Emotion zu sehen, hat mich auch bewegt“, berichtete der Wirt anschließend der italienischen Nachrichtenagentur. Weiter sagte er: „Sie war sehr glücklich und begeistert, dass sie diesen Wunsch wahr werden lassen konnte, und wir konnten es verstehen.“
Sardinien fiel daneben vielen Touristen wegen überraschender und streng geahndeter Vergehen auf, die besonders leicht Urlauber treffen können. (rjs)