Grüner Komet Nishimura: So können Sie ihn am Wochenende am Himmel sehen
Mit C/2023 P1 ist erneut ein grüner Komet am Himmel zu sehen. Doch seine Beobachtung ist ein Wettlauf gegen die Zeit und die Sonne.
Frankfurt – Es ist noch gar nicht lange her, da war der grüne Komet C/2022 E3 (ZTF) bei seinem Vorbeiflug an der Erde am Himmel zu sehen. Nun taucht erneut ein grüner Komet am Himmel auf – C/2023 P1 wurde am 12. August von dem japanischen Amateurastronomen Hideo Nishimura entdeckt und nach seinem Entdecker benannt.
Der Komet Nishimura nähert sich derzeit schnell der Sonne –bereits am 17. September erreicht er seinen geringsten Sonnenabstand, das sogenannte Perihel. Nishimura ist dann nur noch etwa 34,5 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt, es ist möglich, dass sich der Komet dabei auflöst.
Komet C/2023 P1 (Nishimura) ist am frühen Morgen zu sehen
Weil sich Komet Nishimura bereits sehr nah an der Sonne befindet, ist seine Beobachtung schwierig: Derzeit ist er früh am Morgen am Osthimmel zu sehen. Der Komet wird zwar jeden Tag etwas heller, gleichzeitig steht er in der Morgendämmerung jeden Tag etwas tiefer und wird um den 13. September herum in der Morgendämmerung nicht mehr zu sehen sein, da die Sonne bereits zu hell ist.

Der Komet Nishimura geht am frühen Morgen im Nordosten auf, seine genaue Aufgangszeit verändert sich jeden Tag etwas. Als Orientierung dienen kann der „Morgenstern“ Venus, der etwas weiter östlich am Himmel strahlt. Der Komet wandert durch das Sternbild Löwe. Mit bloßem Auge ist der Komet höchstens als „Stern“, also Lichtpunkt am Himmel zu erkennen, mit einem Fernglas oder Teleskop sieht man entsprechend mehr. Mit einer Kamera mit einer Brennweite ab 200 Millimetern kann man außerdem den Schweif des Kometen sichtbar machen, heißt es bei der Vereinigung der Sternfreunde.
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Kometen sind „schmutzige Schneebälle“ vom Rande des Sonnensystems
Kometen stammen aus dem äußersten Sonnensystem, einer kalten und weit entfernten Region. Es handelt sich um Himmelskörper, die bei der Entstehung unseres Sonnensystems vor 4,5 Milliarden Jahren übrig geblieben sind. Deshalb gelten Kometen auch als „Gefrierschränke“, die Aufschluss geben können über die Anfangszeit des Sonnensystems und der Erde. Die Himmelskörper werden auch „schmutzige Schneebälle“ genannt, denn sie bestehen aus gefrorenen Gasen, die Staubkörnchen und organische Moleküle zusammenhalten.
Nähert sich ein Komet der Sonne, sublimieren die Gase und setzen die Staubkörnchen frei – ein charakteristischer Schweif entsteht. Kometen hinterlassen auch Staubspuren auf ihrer Reise durchs Weltall. Fliegt die Erde später durch diese hindurch, entstehen Sternschnuppen-Ströme.
Verhalten von Kometen ist nur schwer vorherzusagen
Das Verhalten von Kometen vorherzusagen, ist äußerst schwierig, da sie sich durch den Einfluss der Wärme der Sonne verändern und auch auseinanderbrechen können. Der nächste Komet, der bereits bekannt ist und der möglicherweise mit bloßem Auge zu sehen sein könnte, ist C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS). Er könnte im Herbst 2024 so hell werden, dass er ohne Hilfsmittel zu sehen ist. (tab)