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Ansturm auf den Mond geht weiter: Japan startet Sonde

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Nur wenige Wochen nach der geglückten indischen Mondlandung schickt Japan eine Sonde zum Erdtrabanten. „SLIM“ hat eine besondere Aufgabe.

Tanegashima – Der Mond ist derzeit einem lange nicht mehr dagewesenen Ansturm ausgesetzt: Nachdem im August eine russische Raumsonde auf dem Mond abgestürzt und eine indische Sonde inklusive Rover erfolgreich gelandet ist, macht sich nun auch Japan auf den Weg zum Erdtrabanten. Eine japanische Trägerrakete vom Typ H2A hob am Donnerstag (7. September) vom japanischen Weltraumbahnhof Tanegashima ab und brachte neben dem Mondlandegerät „SLIM“ auch das Röntgenteleskop „XRISM“ ins Weltall.

Im Gegensatz zum letzten japanischen Versuch, auf dem Mond zu landen, der im April 2023 gescheitert ist, steckt dieses Mal kein privates Unternehmen hinter der Mission. Die japanische Raumfahrtorganisation Jaxa hat das Mondlandegerät entwickelt und auch die Rakete startete im Auftrag der Behörde.

Japan schickt Sonde „SLIM“ zum Mond

Das Mondlandegerät „SLIM“ („Smart Lander for Investigating Moon“) soll etwa drei bis vier Monate nach dem Start in eine Umlaufbahn um den Mond eintreten, in vier bis sechs Monaten soll es versuchen, auf dem Mond zu landen. Getestet werden sollen Technologien für künftige punktgenaue Landungen auf der Mondoberfläche. Wegen dieser Technologien hat das Mondlandegerät den Spitznamen „Mond-Sniper“ erhalten.

Die japanische Sonde „SLIM“ soll auf dem Mond landen. Sie ist am 7. September an Bord einer H2A-Rakete gestartet.
Die japanische Sonde „SLIM“ soll auf dem Mond landen. Sie ist am 7. September an Bord einer H2A-Rakete gestartet. © dpa/Kyodo News/AP

Geplant ist, dass „SLIM“ die geplante Landestelle bis auf 100 Meter genau trifft – viel genauer als andere Mondlandegeräte, die meist eine Genauigkeit von mehreren Kilometern haben. Die Daten, die Japan auf dem Mond sammelt, sollen für das „Artemis“-Programm der US-Raumfahrtorganisation Nasa verwendet werden, das bis 2025 wieder Menschen auf den Mond zurückbringen soll.

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Japanische Mond-Mission ist eine Antwort auf die chinesische Raumfahrt

Sollte die japanische „SLIM“-Raumsonde auf dem Mond landen, wäre Japan nach der ehemaligen Sowjetunion, den USA, China und Indien erst das fünfte Land, das eine sanfte Landung auf dem Mond durchführen kann. Indien ist die erste Mondlandung erst im vergangenen Monat gelungen, der indische Rover fuhr bis vor wenigen Tagen noch über den Erdtrabanten und erforschte ihn. Generell gelten Mondlandungen jedoch auch heute noch als schwierig.

Die japanische Mond-Mission gilt als eine Antwort auf das chinesische Weltraum-Programm. China ist bereits mehrfach mit unbemannten Sonden auf dem Mond gelandet, außerdem hat die Raumfahrtnation die Raumstation „Tiangong“ fertiggestellt, Mondgestein zur Erde gebracht und einen Rover auf dem Mars platziert. Bis 2030 will China auch Menschen auf den Mond befördern. (tab)

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