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Paar mit Hund stirbt bei tödlicher Bären-Attacke – „Waren vorsichtigsten Menschen, die ich kenne“

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Ein Grizzlybär im hohen Gras. (Symbolfoto)
In einem kanadischen Nationalpark griff ein Grizzlybär zwei Wanderer an. Sowohl das Paar als auch deren Hund kamen bei der Attacke ums Leben. (Symbolfoto) © Richard Ellis/Imago

Bei einer mehrtägigen Wanderung in der kanadischen Wildnis wurde ein Paar von einem Grizzlybären getötet. Laut Angehörigen seien die beiden erfahrene Natur-Liebhaber gewesen.

Vancouver – Ein Grizzlybär hat laut kanadischen Medien ein Paar angegriffen und tödlich verletzt. Der Vorfall ereignete sich demnach freitagabends (29. September) im ältesten Nationalpark Kanadas. Das Naturgebiet liegt in der westlichen Provinz Alberta, wo es in den vergangenen Wochen und Monate neben anderen Regionen in Kanada vermehrt zu schlimmen Waldbränden kam. Auch der Hund des Paares sei bei dem Angriff getötet worden, wie der kanadische Nachrichtensender CBC berichtet.

Bären-Attacke auf Wanderer: Such-Hubschrauber kann wegen Wetterbedingungen nicht starten

„Sie waren langjährige Partner, die die Natur liebten und unzertrennlich waren“, zitierte der Sender ein Familienmitglied. „Sie lebten dafür, in der Wildnis zu sein und waren zwei der vorsichtigsten Menschen, die ich kenne“, so der Angehörige weiter. Die Opfer wussten über die wichtigsten Regeln Bescheid und befolgten demnach die gängigen Regeln, um sich vor Bärenangriffen zu schützen. Eine Wildnis-Expertin berichtete, dass sich die beiden Wanderer jeden Abend bei ihrer Familie meldete. So auch am Freitag, gegen 17 Uhr Ortszeit. „Das zeigt, dass sie nicht bei Dunkelheit wanderten“, so die Expertin.

Die Parkbehörde vom Banff National Park hatte bereits am Freitagabend etwa gegen 20 Uhr über ein GPS-Gerät einen Hinweis über eine mögliche Bärenattacke bekommen, schrieb ein Sprecher des Nationalparks am Sonntag (1. Oktober) auf Facebook. Wegen schlechten Wetters konnte aber kein Hubschrauber starten. Daraufhin sei ein Team, das speziell für Angriffe von Wildtieren ausgebildet sei, mobilisiert worden und habe den Landweg in das Red Deer River Valley im Banff-Nationalpark genommen. Die Hilfe kam jedoch offenbar zu spät.

Bären-Attacke auf Wanderer: Einsatzteam entdeckt Leichen und trifft auf Raubtier

Das Einsatzteam traf demnach am Unglücksort gegen 1 Uhr morgens (Ortszeit) ein und fand dort zwei leblose Personen. Die beiden Wander waren verstorben. In dem Gebiet entdeckten die Rettungskräfte zudem einen Grizzlybären, der sich nach Angaben der Parkbehörden „aggressiv“ verhielt. Das Raubtier sei zum Schutz der Öffentlichkeit vor Ort eingeschläfert worden. Gegen 5 Uhr morgens seien die beiden Opfer der Bärenattacke abtransportiert worden, heißt es weiter. Nach dem tragischen Vorfall wurden Teile des Nationalparks als „Vorsichtsmaßnahme“ wegen Grizzlybären bis auf Weiteres gesperrt.

Tödliche Zusammentreffen mit Bären sind selten

Tödliche Bärenattacken auf Menschen sind äußerst selten, sagte die Expertin gegenüber CBC. Gerade einmal 14 Prozent der Zusammenstöße mit Bären hätten weltweit einen tödlichen Ausgang für Menschen. Im Frühjahr 2023 wurde ein Jogger in Italien von einem Bären getötet – der Vorfall sorgte weltweit für Aufsehen. Doch für gewöhnlich scheuen die Raubtiere den Kontakt mit Menschen.

Um sich vor Angriffen zu schützen, sollte man sich im Falle einer Begegnung zu folgendermaßen verhalten:

Grund für tödlichen Bären-Angriff ungeklärt – Untypisches Verhalten

Wie es zu dem Angriff kommen konnte, ist unklar. Laut der Expertin gehen die meisten Bärenangriffe auf zufällige und überraschende Begegnungen zurück. Dass Bären gezielt angreifen, sei eher untypisch für die Wildtiere. Womöglich habe das Paar zum Zeitpunkt der Attacke noch einen Platz für ihr Lager gesucht, vermutet die Expertin.

Bären sind nach Einschätzungen von Experten besonders zur Dämmerung aktiv. Zudem bereiteten sie sich derzeit auf den Winterschlaf vor und seien deshalb hungriger als zu anderen Jahreszeiten. „Ich hasse es, das zu sagen, aber wirklich überraschend war es in meinen Augen nicht“, sagte ein Ortsansässiger gegenüber CBC mit Blick auf den Vorfall. Mögliche Nahrungsquellen, wie Beeren und andere Früchte seien in der Region dieses Jahr rar, so der Mann. Die Behörde sprach den Angehörigen ihr Beileid für diesen tragischen Vorfall aus. (dpa/rku)

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