Hund in Flugzeug hat Blähungen: Paar beschwert sich bei Airline – und bekommt Recht
13 Stunden lang nervige Sitznachbarn im Flugzeug? Es geht schlimmer. Ein Paar saß neben einem Hund mit Blähungen. Es forderte sein Geld zurück.
Singapur – Bei der Platzwahl im Flugzeug kann man durchaus Pech haben. Sitzt ein schreiendes Baby nebenan, hat man wohl kaum Ruhe. Wenn ein übergroßer Mensch hinter dem eigenen Sitz Platz genommen hat, kann es Probleme mit der Beinfreiheit geben. Auch wenn ein Sitznachbar eine kleine Blase hat und alle paar Minuten zur Toilette muss, weswegen man als Passagier oder Passagierin ständig aufstehen muss – all dies sind Szenarien, in denen der Flug zur Tortur werden kann.
Ein neuseeländisches Paar hat es jüngst aber besonders unglücklich erwischt: Es wurde neben einen Hund mit Blähungen gesetzt.
Flugzeug-Albtraum: 13-Stunden-Flug von Paris nach Singapur – neben einem furzenden Hund
Gill Press und ihr Mann Warren setzten sich im Juni in einen 13-stündigen Flug von Paris nach Singapur. Die Überraschung war allerdings groß, als sie in ihrer Reihe einen emotionalen Begleithund auf dem Boden sahen. Im Gespräch mit der neuseeländischen Nachrichtenagentur Stuff sagte Gill, das Tier – bei dem es sich offenbar um eine französische Bulldogge handelte – habe ihrem Gatten „über die Beine gefurzt und gesabbert“. Jüngst warnten Airlines allerdings davor, spontan den Platz zu tauschen.

Das Paar habe trotz des Hundes versucht, in der gebuchten Premium-Economy-Klasse durchzuhalten, sei aber am Ende auf die einzigen verfügbaren Plätze – in die Economy-Klasse – umgezogen. Der Gestank ihres tierischen Nachbarn sei unerträglich geworden, so Gill. Doch diesen Flug wollte sie nicht auf sich beruhen lassen: Eine Woche später schickte sie eine Beschwerde per E-Mail an die nationale Fluggesellschaft, was einen dreimonatigen Streit auslöste.
Singapur Airlines bietet Gutscheine an – Paar kämpft für volle Rückerstattung
Singapur Airlines hatte dem Paar zuvor KrisShop-Gutscheine im Wert von 200 US-Dollar und dann Reisegutscheine im Wert von 320 US-Dollar angeboten – zu wenig, fand das Paar. Es wollte eine volle Rückerstattung. „Wir haben nicht die Erfahrung gemacht, für die wir bezahlt haben“, erklärte Gill. Die Airline legte nach, und schließlich wurde der Streit beigelegt. Auf Nachfrage sagte ein SIA-Sprecher, das Paar habe ein Angebot angenommen, ihnen den Preisunterschied zwischen Premium Economy und Economy zu erstatten. Die Differenz betrug umgerechnet für beide zusammen etwa 1100 Euro. Die Reisegutscheine bekam das Paar zusätzlich.
Gill ließ verlauten, dass sie und ihr Mann planen, das Geld an eine Wohltätigkeitsorganisation für Blindenhunde zu spenden. „Am Ende ging es nicht ums Geld. Bei dem Kampf ging es mehr um Prinzipien und nicht um die Normalisierung von Dingen, die wirklich nicht normal und akzeptabel sind“, sagte sie.
Airline erlaubt weiterhin Assistenzhunde an Bord
Seit dem 1. April verbietet SIA die Mitnahme von Hunden zur emotionalen Unterstützung an Bord seiner Flüge, erlaubt Kunden jedoch weiterhin, mit ihren Hunden zu reisen, wenn sie vor Inkrafttreten des Verbots einen Antrag gestellt und die erforderlichen Dokumente eingereicht haben.
Tiere zur emotionalen Unterstützung sind Haustiere, die von einem Psychologen als notwendig für die psychische Gesundheit ihrer Besitzer bescheinigt wurden. Assistenzhunde sind weiterhin erlaubt. Ein Sprecher der Fluggesellschaft sagte zuvor, die Airline bemühe sich, Kunden, die möglicherweise neben einem Assistenzhund sitzen, vor dem Einsteigen zu benachrichtigen und eventuell umzusetzen.
Nicht nur auf dem Flug nach Singapur gab es Aufregung: Eine Landung auf dem Flughafen Palma de Mallorca ist für eine Maschine unmöglich. Heftige Unwetter sorgen für Todesangst bei den Passagieren. (cgsc)