Orcas nähern sich Katamaran: Segelschiff-Crew schießt auf sie – Video zeigt dramatischen Vorfall
Orcas attackieren immer wieder Segelboote. Nun gingen Menschen gegen die Tiere mit Waffengewalt vor. Ihnen droht nun ein Nachspiel.
Bremen/Tarifa – In den vergangenen Jahren häuften sich Orca-Attacken auf Boote. Immer wieder griffen die Killerwale Segelboote an. Vor allem vor der südspanischen Küste spielten sich diese Angriffe ab. Für die Menschen an Bord der Segelboote zumeist eine beängstigende Situation, auch wenn die meisten Opfer der Orca-Attacken bislang unbeschadet blieben. Nun hat sich in der Meerenge von Gibraltar am 17. August ein Vorfall ereignet, bei dem die Besatzung eines Katamarans schon vor einem möglichen Angriff der Tiere die Vorzeichen umkehrte – und mit Waffengewalt gegen die Killerwale vorging.
Meerenge von Gibraltar: Orcas nähern sich Segelschiff, Crew schießt auf sie – Video zeigt Vorfall
Eine spanische Partei, die sich insbesondere dem Tierschutz verschrieben hat, veröffentlichte auf der kürzlich in X umbenannten Plattform Twitter ein Video, das besagte Szene zeigt. Zu sehen ist ein Katamaran, es hallen Schüsse durch die Luft. „Schüsse gegen Orcas“, schreiben die Tierschützer zu ihrem Tweet: „Wir haben dieses Video erhalten, das, wie man uns berichtete, in der Straße von Gibraltar von einem Touristenbeobachtungsboot aus aufgenommen wurde.“
Es ist auf dem Video zu erkennen, wie immer wieder kleine Wasserfontänen an der Meeresoberfläche hochsteigen. Vermutlich durch die Atmung der um das Segelboot schwimmenden Orcas verursacht.
Tierschützer warnen vor Waffengewalt gegen „gefährdete Art“ der Orcas – „absolut verboten“
Auch wenn sich die Killerwal-Attacken gegen Boote seit mehreren Jahren häufen, ist die Aktion der Katamaran-Besatzung illegal. Denn wie die Tierschützer der Partido Animalista Contra el Maltrato Animal (PACMA) in ihrem Tweet richtigerweise schreiben, sind „Orcas im spanischen Katalog der gefährdeten Arten (CEEA) als gefährdete Art aufgeführt“. Dadurch ist „jede Handlung, die darauf abzielt, sie zu töten, zu fangen, zu jagen oder zu stören, absolut verboten“, schreibt die PACMA weiter.

Man werde „natürlich (...) die zuständigen Behörden auf diesen Sachverhalt aufmerksam machen“, hieß es weiter. Und diese haben sich auch bereits eingeschaltet.
Schüsse auf Orcas: Polizei leitet Ermittlungen gegen Segelschiff-Crew ein
Die Schüsse auf die Orcas (auch Schwertwale genannt) haben für die Schiffsbesatzung Folgen. Inzwischen ermittelt die zuständige Polizei gegen die Crew, die aus der südspanischen Küstenstadt Almeria stammen soll.

Und auch weitere Experten sind ob der Gewalt gegen die Killerwale alarmiert. „Wir müssen unbedingt verhindern, dass sich Menschen von Orcas bedroht fühlen und sich zu solch gewalttätigen Reaktionen hinreißen lassen“, bekräftigte Carlos Bravo von der Organisation OceanCare, die sich für den Schutz von Meeressäugern und auch den Erhalt des Lebensraums der Tiere einsetzt.
In einem Statement der Nichtregierungsorganisation (NGO) appellierte diese: „Auf jeden Fall rufen wir dringend dazu auf, den Orcas nicht mit Gewalt oder gar Waffen gegenüberzutreten. Gewalttätige Reaktionen sind einerseits grausam und ethisch bedenklich, sowie potenziell eine Gefahr für den Fortbestand dieser vom Aussterben bedrohten Orcapopulation. Andererseits können sie das Gegenteil des gewünschten Effekts haben, indem sie das Interesse der Orcas an einer Fortsetzung der Interaktion steigern.“
Derweil sorgen auch immer wieder Bilder von Schwertwalen, die andere Meeresbewohner angreifen, für Aufsehen. Kürzlich zeigte ein Video unfassbare Szenen: Orcas griffen zwei Grauwale an.