Beängstigendes Szenario: Was passiert, wenn unsere Sonne stirbt?

Wenn die Sonne stirbt, wird die Sonne erst zu einem roten Riesen, dann zu einem weißen Zwerg. Die gute Nachricht: Die Menschen werden das nicht mehr mitbekommen.
Manchester – Es gibt verschiedene Arten von Sternen im Weltall: rote Riesen, weiße Zwerge oder auch gelbe Zwerge. All diese Himmelskörper haben eins gemeinsam: sie strahlen selbstständig – im Gegensatz zu Planeten, die nur das Licht reflektieren, das auf sie fällt. Enden können die Sterne dagegen auf unterschiedliche Arten, abhängig von ihrer Masse.
Unsere Sonne ist ein gelber Zwerg, der uns nur so groß erscheint, weil die Erde ihm sehr nahe ist: Etwa 150 Millionen Kilometer Abstand liegen zwischen dem blauen Planeten und der Sonne. Dieser Abstand ist genau richtig, um flüssiges Wasser und damit lebensfreundliche Bedingungen auf der Erde möglich zu machen. Doch in ferner Zukunft wird die Sonne nicht mehr der Stern sein, der die Erde lebenswert macht. Das haben Forscher herausgefunden, die sich damit beschäftigen, wie die Sonne eines Tages sterben wird.
Sonne wird in fünf Milliarden Jahren sterben – die Menschheit schon früher
Dieser Tag ist noch weit entfernt: Fünf Milliarden Jahre soll es noch dauern, bis die Sonne ihr Ende findet. Doch dann wird es zu einem gewaltigen Spektakel kommen – das die Menschen auf der Erde nicht mehr miterleben werden, da die Erde bereits zuvor nicht mehr lebensfreundlich sein wird. Doch von vorne: Die Sonne wird heißer, je älter sie wird. Und durch die Hitze sinkt der Sauerstoffgehalt der irdischen Atmosphäre – in einer Milliarde Jahre ist kein Leben auf der Erde mehr möglich.
Deshalb bekommt die Menschheit auch nicht mit, wie es mit der Sonne weitergeht: In etwa fünf Milliarden Jahren hat die Sonne einen Großteil ihres „Treibstoffs“, den sie in einer Kernfusion verbrennt, verbraucht und bläht sich zu einem roten Riesenstern auf. Die äußeren Schichten der Sonne werden expandieren und die Planeten Merkur, Venus, Erde und den Mars verschlingen.
Wenn ein Stern stirbt, schleudert er eine Masse aus Gas und Staub – seine Hülle – ins All. Die Hülle kann bis zur Hälfte der Masse des Sterns ausmachen. Dabei wird der Kern des Sterns freigelegt, dem zu diesem Zeitpunkt der Brennstoff ausgeht und der sich schließlich abschaltet, bevor er endgültig stirbt.
Die Sonne wird zu einem weißen Zwergstern schrumpfen
Eine Studie aus dem Jahr 2018 hat gezeigt, was anschließend mit der Sonne passieren wird: Sie wird von einem roten Riesenstern zu einem weißen Zwergstern – sehr klein und sehr heiß – schrumpfen und wird dabei ihre Gashüllen ins Weltall abstoßen. Daraus wird wohl ein planetarischer Nebel entstehen.
„Wenn ein Stern stirbt, schleudert er eine Masse aus Gas und Staub – seine Hülle – ins All. Die Hülle kann bis zur Hälfte der Masse des Sterns ausmachen. Dabei wird der Kern des Sterns freigelegt, dem zu diesem Zeitpunkt der Brennstoff ausgeht und der sich schließlich abschaltet, bevor er endgültig stirbt“, erklärte der Astrophysiker Albert Zijlstra von der University of Manchester. Er ist einer der Autoren der Studie, in einer Mitteilung.

Sterbende Sonne wird einen planetarischen Nebel entstehen lassen
„Erst dann lässt der heiße Kern die ausgestoßene Hülle für etwa 10.000 Jahre hell aufleuchten – eine kurze Zeitspanne in der Astronomie. Dadurch wird der planetarische Nebel sichtbar. Einige sind so hell, dass sie aus extrem großen Entfernungen von mehreren Millionen Lichtjahren gesehen werden können, wo der Stern selbst viel zu schwach wäre, um gesehen zu werden.“
Planetarische Nebel sind weit verbreitet im beobachtbaren Universum. Zu den bekanntesten Beispielen gehören der Helix-Nebel (NGC 7293), der Katzenaugen-Nebel (NGC 6543) und der Ringnebel (NGC 6720). (tab)