Energiepreispauschale: Bald endet die Frist - Viele Studierende stellten noch keinen Antrag

In wenigen Tagen ist Deadline für Millionen Studierende: Dann endet die Frist, um einen Antrag auf eine Energiepreispauschale zu stellen. Hunderttausende fehlen aber wohl noch.
Berlin – Am 2. Oktober ist Schluss: Dann ist für alle Studierenden sowie Fachschülerinnen und Fachschüler in Deutschland Fristende für den Antrag auf den Erhalt der Energiepreispauschale, die im Frühjahr auf den Weg gebracht wurde. Doch bisher haben Hunderttausende Studierende wohl ihren Antrag noch gar nicht eingereicht.
Mehr als 700.000 Berechtigte haben Energiepauschale noch nicht beantragt
Die Zahl der erfolgreich eingereichten Anträge liege bei 78,6 Prozent der Antragsberechtigten, sagte eine Sprecherin des Bundesministeriums für Bildung und Forschung der Düsseldorfer Rheinischen Post vom Freitag. Die Zahl beträgt demnach insgesamt gut 2,799 Millionen. Zuletzt war die Bundesregierung dem Vernehmen nach aber von mehr als 3,55 Millionen Personen ausgegangen, denen die Pauschale zustehen würde. Mehr als 700.000 Berechtigte haben die 200-Euro-Pauschale damit noch nicht beantragt.
Bund und Länder hatten Mitte März die bundesweite Antragsseite freigeschaltet. Die Einmalzahlung von 200 Euro ist steuerfrei und soll die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise für Studierende sowie Fachschülerinnen und Fachschüler abfedern.
Bisher wurden den Angaben zufolge fast 558,3 Millionen Euro ausgezahlt, ausgegangen war man von Gesamtkosten von 680 Millionen Euro.
„Nicht alle Studierende oder Fachschüler sind arm“
Die Präsidentin des Deutschen Studierendenwerks, Beate Schücking, forderte, die nicht ausgegebenen Mittel hilfsbedürftigen Gruppen unter den Studierenden zukommen zu lassen. „Voraussichtlich werden 140 bis 150 Millionen Euro an Energiepauschale bzw. Einmalzahlung nicht abgerufen werden“, erklärte sie. Die Gelder sollten aber nicht zurück in den Haushalt fließen. Sie müssten vielmehr dafür genutzt werden, Beratungsangebote für Studierende mit psychischen Problemen zu verbessern oder Studierenden in finanziellen Notlagen zu unterstützen.
Die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Bundestag, Ria Schröder, wertete die Energiepreispauschale trotz der bisher nicht erfolgten Beantragung durch alle Berechtigten als vollen Erfolg. „Nicht alle Studierende oder Fachschüler sind arm und auf Hilfen angewiesen“, sagte sie der Rheinischen Post.
Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag, Oliver Kaczmarek, räumte ein, „dass wir für die Zukunft automatische Verfahren und zielgruppenorientierte Kommunikation brauchen, um wirklich allen Betroffenen zu ihrem Rechtsanspruch zu verhelfen.“
Mit Material von AFP und dpa