1. Startseite
  2. Wirtschaft

Bewegung in der Börsenfusion: Sitz London wackelt

Kommentare

Joachim Faber
Joachim Faber © Stephanie Pilick (dpa)

Die Deutsche Börse und die London Stock Exchange (LSE) befassen sich nach der Brexit-Entscheidung mit Anpassungen an ihrer geplanten Fusion.

Die Deutsche Börse und die London Stock Exchange (LSE) befassen sich nach der Brexit-Entscheidung mit Anpassungen an ihrer geplanten Fusion. Der Frankfurter Börsenbetreiber deutete am Dienstag nach einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung an, dass beide Unternehmen dabei auch über eine Verlagerung des geplanten Firmensitzes der Superbörse weg aus London sprechen werden.

Der EU-Austritt der Briten führt dazu, dass die Umsetzung des Projektes „Börsenfusion Frankfurt-London“ sich um Monate verzögern dürfte. Das geht aus einer Stellungnahme hervor, die der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Börse AG, Joachim Faber, gestern verschickte. Faber sprach davon, dass die Arbeit des nun unter seinem Vorsitz eingesetzten Referendumsausschusses bei der „Bewältigung dieser Unsicherheiten“ viele Monate in Anspruch nehmen werde. Der für den Brexit-Fall eingesetzte Referendumsausschuss werde Empfehlungen erarbeiten, die sicherstellen sollen, dass „sämtliche regulatorischen Anforderungen“ erfüllt und die wirtschaftlichen Ziele erreicht werden.

Grundsätzlich hält Faber den Zusammenschluss weiterhin für sinnvoll. „Unabhängig davon, ob Großbritannien nur europäisch oder Mitglied der EU ist, wird der Zusammenschluss zur Bildung eines international wettbewerbsstarken, branchenprägenden Marktinfrastrukturanbieters im Dienste der europäischen Wirtschaft führen“, heißt es in Fabers Mitteilung.

Er begrüßt die Zustimmung der LSE-Aktionäre, die auf einer außerordentlichen Hauptversammlung mit überwältigender Mehrheit für die Transaktion votiert hatten.

Das Umtauschangebot für die Aktionäre der Deutschen Börse läuft noch bis zum 12. Juli. Bis dahin können die Anteilseigner ihre Wertpapiere im Verhältnis 1:1 in Aktien der neuen Dachgesellschaft HoldCo eintauschen. Werden mindestens 75 Prozent angedient, gilt die Zustimmung als erteilt. Die beiden Börsen-Partner haben sich darauf verständigt, dass die Aktionäre der Deutschen Börse an der HoldCo 54,2 Prozent der Anteile halten, die LSE-Aktionäre 45,8 Prozent.

(ba)

Auch interessant

Kommentare