Deutsche Schuhkette insolvent: Beinahe alle Reno-Filialen müssen dicht machen
Die deutsche Schuhkette Reno aus Osnabrück ist insolvent – und war bei der Suche nach Investoren recht erfolglos. Der Großteil der Filialen wird nun schließen müssen.
Osnabrück – Der deutsche Schuhhändler Reno und dessen frühere Muttergesellschaft, die HR Group, sind zahlungsunfähig. Das Unternehmen hat dazu schon im April beim Amtsgericht Osnabrück einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt und ist auf Investorensuche gegangen. Doch bisher mit wenig Erfolg: Bei der Suche nach Investoren habe man nur eine „kleine Lösung“ erreicht, sagte der Insolvenzverwalter Immo Hamer von Valtier laut Wirtschaftswoche den Reno-Mitarbeitern am Donnerstag (25.5.2023).
Reno insolvent: 150 Filialen müssen dicht machen
Die insolvente Schuhhandelskette Reno werde demnach weitgehend abgewickelt, so das Magazin weiter. Rund 150 der 180 Filialen müssten geschlossen werden. Das Unternehmen sei „runtergewirtschaftet“, erklärte der Insolvenzverwalter. Gegenüber der Wirtschaftswoche sagte er, dass es nur für insgesamt 23 Filialen und damit für rund 120 der 1100 Mitarbeiter eine Perspektive gebe.

Darunter sollen neun Standorte unter dem Namen Reno fortgeführt werden. Diese werden von der Kienast-Gruppe, zu der unter anderem die Marke ABC Schuh-Center gehört, übernommen. Weitere acht bis neun Standorte gehen an andere Filialisten, die jedoch die Reno-Mitarbeiter nicht weiterbeschäftigen werden, so die Wirtschaftswoche. Das Insolvenzverfahren soll am 1. Juni starten.
Pandemie, Inflation und Co.: Schuhandel in der Krise
Reno ist mit seinen Problemen nicht alleine: Große Teile des Schuhhandels stecken infolge der Corona-Pandemie und der durch den Ukraine-Krieg mitausgelösten Inflation in der Krise. Mehr als jedes zehnte Schuhgeschäft schloss nach Angaben des Handelsverbandes Textil Schuhe Lederwaren (BTE) im vergangenen Jahr. Insgesamt verringerte sich die Zahl der Schuhgeschäfte nach Berechnungen des Verbands binnen Jahresfrist um 1500 oder 13 Prozent auf rund 10.000.
Mit Material der dpa