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Drei US-Riesen beherrschen das Netz

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Die Erlöse von Googles Konzernmutter Alphabet sind kräftig gewachsen: Der Gewinn stieg um fast ein Viertel auf rund 4,88 Milliarden Dollar.
Die Erlöse von Googles Konzernmutter Alphabet sind kräftig gewachsen: Der Gewinn stieg um fast ein Viertel auf rund 4,88 Milliarden Dollar. © Lukas Schulze (dpa)

Nach Facebook haben nun auch Amazon und Google ihre Quartalszahlen veröffentlicht. Alle drei Konzerne vermelden kräftige Gewinne. Während bei Facebook und Google vor allem die Werbung Erlöstreiber ist, kurbelt bei Amazon der eigene Cloud Service die Gewinne an.

Google, Amazon und Facebook dominieren immer mehr das Geschäft im Internet. Während der Suchmaschinen-Betreiber und das Online-Netzwerk zusehends Profit aus ihrer Vorherrschaft bei Werbung auf Smartphones und Tablets schlagen, füllt bei Amazon die Omnipräsenz im Online-Einzelhandel die Kasse des US-Konzerns. Der Versandhändler verzehnfachte seinen Gewinn von April bis Juni auch dank eines florierenden Cloud-Geschäfts. Googles Mutterkonzern Alphabet steigerte seinen Überschuss um ein Viertel auf 4,88 Milliarden Dollar.

Rekordhoch an der Börse

An der Wall Street sorgten die jüngsten Quartalszahlen regelrecht für Begeisterung: Die Facebook-Aktie markierte diese Woche ein Rekordhoch und war am Markt erstmals mehr wert als das Beteiligungsimperium Berkshire Hathaway von Warren Buffett.

Wie Google profitierte das weltgrößte Internet-Netzwerk mit 1,7 Milliarden aktiven Mitgliedern von der Fokussierung auf Videos. Dank der höheren Verweildauer und größeren Aufmerksamkeit der Nutzer sind Werbekunden bereit, für Videoanzeigen deutlich mehr zu zahlen. Auch Amazon-Aktien dürften ein neues Rekordhoch erreichen. Die Google-Papiere legten am Freitag um 4,86 Prozent auf knapp 803 US-Dollar zu. Die Lage der Tech-Größen hat sich zuletzt deutlich verbessert. Während Amazon zwar stetig wuchs und immer neue Kunden fand, schaffte es der Konzern aus Seattle lange Zeit wegen hoher Investitionen nicht in die schwarzen Zahlen und verschreckte damit Anleger an der Börse. Bei Facebook und Google war fraglich, ob sich für sie der Trend zu Smartphones und Tablets und damit weg von herkömmlichen Computern finanziell auszahlen würde. Das jüngste Quartal scheint diese Bedenken nun endgültig zerstreut zu haben.

Der Umsatz von Alphabet kletterte um etwa ein Fünftel auf 21,5 Milliarden Dollar. In der Vergangenheit haben Werbekunden in der Regel weniger Geld für die kleinformatigen Anzeigenflächen auf Smartphones ausgegeben. Laut Analyst Colin Gillis vom Wertpapierhändler BGC Partners scheint sich dies nun langsam zu ändern. Zugleich zahlt sich die Konzentration auf die Video-Tochter You-Tube aus. „Video macht einen Großteil der digitalen Welt aus und You-Tube strahlt in diesem Bereich“, sagte Google-Chef Sundar Pichai.

Google und Facebook gelingt es immer mehr, den großen Fernsehsendern Werbekunden abspenstig zu machen. Bei Amazon schob die steigende Nachfrage nach Speicherplatz im Internet das Wachstum kräftig an. Die Geschäfte in der Datenwolke kletterten von April bis Juni um rund 58 Prozent auf fast 2,9 Milliarden Dollar. Der Gesamtumsatz steigerte sich um 31 Prozent, der Gewinn legte auf 857 Millionen Dollar von zuvor 92 Mio zu.

Während bei Google das Cloud-Geschäft nur einen kleinen Teil ausmacht, ist Amazon hier zum Marktführer aufgestiegen. „Sie haben alle Erwartungen übertroffen“, so Analyst Michael Pachter vom Finanzdienstleister Wedbush Securities. Neben den Erfolgen in der Cloud-Sparte und dem herkömmlichen Geschäft im Online-Handel punktete Amazon auch mit seinem Streaming-Angebot à la Netflix, das dem Abo-Dienst Prime stetig neue Kunden beschert.

Der Gewinn von Facebook, das auch das Messaging-Angebot Whatsapp sowie die Foto- und Video-App Instagram betreibt, schnellte im zweiten Quartal dank florierender Werbeeinnahmen auf 2,05 Milliarden Dollar von 715 Millionen hoch. Analysten begrüßten, dass der Konzern auf Smartphones und Tablets immer mehr Geld verdient und zudem bisher nicht alle Möglichkeiten bei WhatsApp, Instagram und der Datenbrille Oculus finanziell ausreizt. WhatsApp ist etwa immer noch kostenlos.

(rtr)

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