Guthaben verlieren unter dem Strich an Wert. Gegenüber dem Vormonat August blieben die Verbraucherpreise im September den vorläufigen Daten zufolge unverändert.
Die Teuerung wird seit Monaten von steigenden Energiepreise angeheizt. Im Zuge der Konjunkturerholung nach der Corona-Krise ist die Nachfrage nach Rohöl deutlich gestiegen, das treibt die Preise nach oben. In Deutschland sind zudem seit Januar 25 Euro je Tonne Kohlendioxid (CO2) fällig, das beim Verbrennen von Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas entsteht. Beides lässt die Energiepreise steigen. Im September mussten die Verbraucher für Haushaltsenergie und Kraftstoffe nach den vorläufigen Daten 14,3 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor.
Auch die Rücknahme der temporären Mehrwertsteuersenkung schlägt inzwischen voll auf die Inflationsentwicklung durch. Um den Konsum in der Corona-Krise anzukurbeln, hatte der Bund die Mehrwertsteuer befristet vom 1. Juli 2020 bis zum 31. Dezember 2020 gesenkt. Seit Januar 2021 gelten wieder die regulären Mehrwertsteuersätze, Waren und Dienstleistungen werden also tendenziell wieder teurer.
Inflationsraten von an die fünf Prozent in Europas größter Volkswirtschaft gelten in diesem Jahr als möglich. Ökonomen werten
den Anstieg der Teuerung aber als vorübergehendes Phänomen. Sie sehen derzeit nicht die erhöhte Gefahr einer langanhaltenden oder gar außer Kontrolle geratenden Preisspirale. Im kommenden Jahr dürfte sich die Teuerung nach ihrer Einschätzung wieder abschwächen. „Solange die Lohnabschlüsse moderat bleiben, gibt es nicht viel, was dafür spricht, dass wir in eine dauerhafte Inflation laufen“, sagte beispielsweise die Wirtschaftsweise Veronika Grimm jüngst.
Derweil kämpft Großbritannien mit einem ganz anderen Problem: Die Versorgungsengpässe wachsen seit dem Brexit - nun erwägt ein Minister einen drastischen Schritt. (han/dpa)